Sechzehender Aufftritt.

Der Schau-Platz zeiget im Vordertheil Cirus, und von weitem Crœsus Lager.

Cirus mit seiner Armée forne / Crœsus hinten.

Aria.


CIRUS.

Laß ich meine siegende Waffen nur sehen /

Die Fahnen nur wehen /

Erzittern /

Erschüttern /

Erbleichen /

Entweichen /

Die meine Macht durfften verschmähen.

Ich führe das flüchtige Glück

Gefangen am Strick.


Rittornello, von Paucken und Trompeten.


2.


Wann blitzen die Persischen Spiesse und Degen /

Darff keiner sich regen /

Sie schlagen /

Verjagen /

Bekriegen /

Bestiegen /

Was ihnen sich setzet entgegen.

So führ ich das flüchtige Glück

Gefangen am Strick.


Ritornello.


CIRUS.

Ihr Helden folget dann / die Stund' ist nun gekommen /

Da jeder seine Treu und Tugend lasse sehn /

Der Feind / vom Müßiggang und Wollust eingenommen /

Wird unsrer Tapfferkeit nicht können widerstehn;

Wir dürffen sicher seyn / daß er muß unterliegen /

Und für uns eines ist / das Kämpffen und das Siegen.


Die Trompeten und Trommeln lassen sich von beyden Seiten hören.


CRŒSUS.

Frisch auff / uns rufft von weiten

Der frohe Krieges-Schall /

Ein jeder gebe dann den tapfern Wider-Hall /

Zun Waffen / zum Streiten!

CHOR bey der Arméen.

Zun Waffen / zum Streiten!


Darauff folget die Schlacht / worinnen zuletzt die Perser obsiegen / und die Lidier die Flucht nehmen. Ballet von Persischen Soldaten.


Quelle:
Reinhard Keiser: Der hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus. Hamburg [1711], unpaginiert.
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