Cirus auf einem Thron in seinem Gezelte / Crœsus gefesselt / und von Soldaten begleitet / ein Hauptmann / und viele andere Kriegs-Bediente.
Aria.
CRŒSUS.
Niemand kan aus diesen Ketten /
Wo es nicht der Himmel thut /
Den verlaß'nen Crœsus retten.
Wozu nützt mein grosses Gut?
Was hab' ich von allen Schätzen?
Die mich nicht in Freyheit setzen!
Nahet sich zu Cirus.
CIRUS.
Knie nieder / und wirff dich zur Erden /
Wo du von mir gehört wilst werden.
CRŒSUS.
Ein König beugt die Knie für Jupiter allein.
CIRUS.
Du bist nicht König mehr.
CRŒSUS.
Ich bins und wil es seyn;
Verliehr' ich schon mein Reich / mein' Ehr / und grosses Gut /
Behalt' ich doch dennoch mein Königliches Blut.
CIRUS.
Es sollen dir die Flammen /
Wozu man dich wird bald verdammen /
Den stoltzen Hochmuth besser beugen.
CRŒSUS.
Thu' was du wilt / du wirst nur mehr bezeigen /
Daß du ein Wütrich bist.
CIRUS.
Du hast die Straffe wohl verdienet /
Weil du ohn Ursach dich erkühnet /
Mit deiner Macht / und falschen List /
Den Auffruhr Babylons zu stärcken /
Drum lässt dir jetzt der Himmel mercken /
Daß meine Rache keine Tyranney /
Vielmehr Gerechtigkeit / und Gottes Straffe sey.
HAUPTMANN.
Es hat der Feind Gesandten abgeschickt /
Die suchen Audientz.
CRŒSUS.
Da wird mein Geist erquickt.
CIRUS.
Gesandten! sind sie noch so keck?
Führt sie herein / und diesen weg.
Crœsus wird abgeführet.
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Der hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus
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