77. Und nun, was weiters?

[290] Das weiß ich wahrlich selber nicht. Je mehr ich das Gickel Gackel meiner bisher erzählten Geschichte überlese und überdenke, desto mehr eckelt mir's davor. Ich war daher schon entschlossen, sie wieder von neuem anzufangen; ganz anders einzukleiden; vieles wegzulassen das mir itzt recht pudelnärrisch vorkömmt; anderes wichtigeres hingegen, worüber ich weggestolpert, oder das mir bey dem ersten Concepte nicht zu Sinn gekommen, einzuschalten, u.s.f. Da sich aber, wie schon oben gesagt, mein Schreibehang, gut um drey[290] Quart vermindert – da ich hiernächst die Zeit dazu extra auskaufen müßte, und besonders – am End es nicht viel besser machen würde, will ich's lieber grad bleiben lassen wie es ist – als ein zwar unschädliches, aber, ich denke, auch unnützes Ding, wenigstens für andre. Damit ich aber mein bisheriges Wirrwar einigermaassen verbeßre, will ich wenigstens das eint- und andre nachholen; mich noch, ehe es fremde Richter thun, selbst critisiren, und dann mit Beschreibung meiner gegenwärtigen Lage beschliessen.

Quelle:
Leben und Schriften Ulrich Bräkers, des Armen Mannes im Tockenburg. Bd. 1–3, Band 1, Basel 1945, S. 290-291.
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