Zwanzigster Auftritt


[187] Ponces Wohnung.

Ponce tritt auf, gleich darauf Aquilar.


PONCE. Die Sache geht herrlich, der Fremde ist ein Trost aller Verliebten, ein Schrecken aller Tanten und Vormünder.

AQUILAR eintretend. Es wird ein vollkommner Spaß werden.

PONCE. Du gehst also gewiß mit?

AQUILAR. Ja – aber den Verwundeten kann ich nicht spielen.

PONCE. Das mußt du doch, weil mich die Liebe schon verwundet hat, du nicht singen kannst und wir kanten vorstellen.

AQUILAR. Ich bin aber gesund wie ein Fisch – könnten wir dann nicht ohne Wunde als Pilger in das Schloß kommen?

PONCE. Ohne daß einer verwundet ist, wird uns nicht aufgemacht. Die Keuschheit fürchtet alles, und traut selbst der Krankheit nicht.

AQUILAR. Nun, so sei es; ich gehe nach Haus und zeige an, daß wir nach Madrid reisen.

PONCE. Vergiß nicht, dir Pilgerkleider machen zu lassen. Aquilar ab.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 187.
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