Siebenter Auftritt


[174] [Vorige, Sarmiento.]


SARMIENTO. Wenn ihr wüßtet, wie ihr so hübsch zusammen ausseht, ihr bliebt immer zusammen, Kinder.

PORPORINO. Hörst du, Valeria?

VALERIA. Was Fremde von dir loben, ist außer dem Vertrage; ich will es schon selbst tun.

SARMIENTO. Zu Hause liegen drei Briefe, Porporino – schließe und besorge sie.

PORPORINO. Lebe wohl, Valeria – ich wünschte der Schatten von Ponce zu sein, um immer neben ihm zu stehen und dich zu loben; doch ich bin ja sein Schatten, denn er steht mir im Lichte.

SARMIENTO. Du hast wohl allein den langen Degen gewählt, damit er doch etwas an dir – nicht in den Schatten stellen kann.

PORPORINO. Ich danke Euch für Euren Glauben; denn verdunkelt er gleich mein Herz, meinen Degen wird er nie verdunkeln; sein Herz müßte dann meinen Degen unsichtbar machen, wie er mein Herz Valerien verhüllte. Ab.


Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 4, München [1963–1968], S. 174.
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