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[312] Lat miman tofräden, Lurwig,
süh, du kannst mi doch nich fri'n,
un du makst de Lüd man räden,
dorüm lat dat Tarren sin!
Du hest nicks un ick nich, Lurwig,
un so hett dat all keen Däg,
hett dat all keen'n rechten Schick nich –
gah din'n Gang! Ick gah min Wäg'.
Wi paß' in de Johr nich, Lurwig;
öller büst 'ne heele Stot,
un in Grött ok heel un gor nich –
du büst lütt, un ick bün grot.
Du büst lütt un pipig, Lurwig,
as 'n oll pipsig, mitig Hohn,
strakst di mit de Dirns to hüpig,
un du magst nich girn wat don.
Nie keen eegen Katen, Lurwig,
kriggst du, dat's all lang vörbi;
du hest oft dor all nah schaten,
œwerst drapen hest du nie.
Wi paß' nich tosamen, Lurwig;
süh, ick bün 'ne forsche Dirn,
un ick hür nich to de framen,
un du magst girn blagen Twirn.
Abens stiggst to Krog du, Lurwig;
odder wir dat nich an dem?
Man an Bier haddst nie nich nog du,
trakeln deist du dat mit Kœm.
[313]
Kemst an't Hus du denn mi, Lurwig,
as du oft büst, dick un dun –
süh, denn furtsten güng ick hen di
nah den irsten besten Tun;
halt mi dor'n Staken, Lurwig,
recht sonn tagen Staken her
un slög di din ollen Knaken
botterweek un lahm un mör;
dat du di nich rögen, Lurwig,
un nich stahn un liggen künnst
un torecht di in din'n Brägen
in dree Dag' nich wedder fünnst!
Wi paß' nich tosamen, Lurwig;
süh, ick bün 'ne stramme Dirn,
un ick hür nich to de framen,
un du magst girn blagen Twirn.
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