1458. An Johanna Keßler

[224] 1458. An Johanna Keßler


Mechtshausen, 7. Juli 1904.


Liebste Tante!

Gestern, während ich einen Tag in Hannover war, ist endlich die Weste gekommen. Heut hab ich sie an. Sie findet allgemeinen Beifall. Für mich wird sie nun täglich eine handgreifliche Erinnerung sein an die angenehme Verfaßerin, die sie gestiftet hat.

Seit Montag ist die Nichte aus Verden mit zwei Kindern und einem Dienstmädchen hier; der dazu gehörige Neffe kommt von seiner Fußtour in[224] Thüringen bald auch noch herbei. Hoffentlich bleibt das Wetter trocken; dann kann die kleine lärmende Gesellschaft ihr lustiges Wesen im Freien betreiben.

Bei Ihnen unter den herrlichen Bäumen und in der schönen Säulenveranda muß es sich jetzt sehr traulich wandeln und sitzen laßen.

Herzlichen Gruß, liebste Tante, an Sie und die Ihrigen vom

Onkel Wilhelm.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969, S. 224-225.
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