206. An Otto Bassermann

[114] 206. An Otto Bassermann


Wiedensahl 29. Oct. 73.


Mein lieber Otto!

Von dem erwähnten: »aus d.L. eines Phil.« ist mir durchaus Nichts bekannt. Vielleicht haben die Schofelanten Braun u. Schneider unter diesem Titel mal wieder etwas aufgewärmt. Da ist nun mal Nichts gegen zu machen. Du magst vielleicht den Leuten erwidern, daß, außer in Deinem Verlage, nichts Neues von mir erscheint.

Den guten Wultze werden wohl die bei ihm einkehrenden Studenten zum Narren haben. Ich habe immer gefunden, daß Poëten incurabel sind: darum wird es gleich sein, ob du ihm mit »Wahrheit« oder »Dichtung« antwortest; nur demonstrire ihm, daß er auf Zeichnungen von mir nicht rechnen kann. Das geht ja doch nicht.

Obgleich du nichts davon erwähnst, so wirst du die betreffenden Bücher ja wohl nach Lüethorst geschickt haben.

Herzlichen Gruß!

Willem

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 114.
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