352. An Dora Ebhardt

[168] 352. An Dora Ebhardt


Wiedensahl 17. Jun. 76.


Liebe Dora!

Ich bin diesmal deinen Wünschen zuvor gekommen. Ist das nicht seelengut von mir? Bereits am vorigen Sonntag war ich in Bückeburg bei Frau König.

Mein neuestes opusculum schicke ich mit; freilich ungebunden. Wäre ein Buchbinder hier, so hätt ich's Dir binden laßen. Wahrhaftig!

Nächsten Monat geh ich mit dem Neffen Hermann an die See. Den Ort hab ich noch nicht bestimmt.

Wem's nicht gut geht und nicht schlecht, der scheint mir zwischen diesen Extremen nicht ganz unbehaglich in der Mitte zu sitzen.

Herzlichen Gruß von

Deinem getreuen Vetter

Wilhelm Busch.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 168.
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