675. An Erich Bachmann

675. An Erich Bachmann


Wiedensahl 1 Febr. 87.


Lieber Erich!

Es hat mich sehr gefreut, daß du deine Absicht, nach Hannover zu fahren, doch ausgeführt hast. Ich schöpfe daraus die Hoffnung, daß nun auch aus deiner Rundreise im Frühjahr was wird. Warte nur nicht zu lange damit und richte dich nicht auf zu kurze Zeit ein. Wie sehr du uns, sowohl meiner Schwester wie mir, willkommen bist, brauch ich dir ja nicht erst zu sagen.

Der Neffe Hermann hat sich vor etwa 14 Tagen für Hattorf gemeldet. Heut erhielt er eine Anfrage darüber von einem Dehke von dort. Die Bestimmung, wann die Wahlpredigten sind, wird vermuthlich noch auf sich warten laßen. Jedenfalls würde es jetzt wünschenswerth sein, wenn du zu Hermann's Gunsten gelegentlich hie und da einen kleinen Anstoß geben könntest.

Schreib mir bald mal ein paar Worte, und sei herzlich mit den Deinigen gegrüßt von meiner Schwester, Hermann

und deinem getr. Freunde

Wilhelm.


Siehe folgende Seite!

Wie der gesetzmäßige Gang der Meldungen auch für Wahlstellen ist, wird dir bekannt sein. Hermann hat sich beim Consistorium bereit gemeldet, dieses veranlaßt das Weitere beim Superintendenten, dieser beim Kirchenvorstande. – Daher meine Vermuthung, daß die Sache nicht so ganz schnell voran gehn wird.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 279.
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