832. An Hermann Nöldeke

[337] 832. An Hermann Nöldeke


Wiedensahl 5. Oct. 91.


Lieber Hermann!

Donnerstag, Freitag war ich in Celle und kam Sonnabend zurück. Mitlerweile war Frau Keßler aus Frankfurt mit zwei Töchtern, zwei Großkindern und Kisten und Kasten, grad während der Hochzeit, hier angerückt, um sich in Wiedensahl für acht Tage einzumiethen. Das machte sich aber natürlich nicht. So kehrten sie nach Rehburg, woher sie zunächst gekommen, wieder zurück. Ich besuchte sie dort gestern. Heut sind sie nach Lauterberg, wo sie bis Freitag oder Sonnabend bleiben wollen. Morgen will ich auch dort hin. Sie wünschten auch mal von da nach Hattorf zu kommen, natürlich nur auf ein paar Stunden, um dich zu sehn. Das paßt ja augenblicklich nicht gut. Geschieht's aber doch, so werd ich schon dafür sorgen, daß eine Bewirthung nicht nöthig ist. – Am Freitag oder Sonnabend käme ich dann nach Hattorf, und das würde ja ganz gut stimmen, denn soeben kommt dein Brief, worin du schreibst, daß Sophiechen Sonnabend zurückkehrt.

Adolf packt seine Koffer. Wir fahren morgen in der früh zusammen von hier ab.

Das Wetter ist herrlich; heut ziemlich starker Ostwind und Kühle.

Sei herzlich gegrüßt von uns Allen, auch von Ännchen Sunder.

Dein getr. Onkel W.B.


Onkel Prorektor hat sich für Sonnabend angemeldet.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band I: Briefe 1841 bis 1892, Hannover 1968, S. 337.
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