896. An Otto Bassermann

[371] 896. An Otto Bassermann


Wiedensahl 11. Dec. 1892.


Lieber Baßermann!

Deinen Brief vom 7ten dß, worin du auf die Jubiläumsausgabe der »Helene« zurück kommst, hab ich erhalten. Für die Sach an sich hab ich, wie schon gesagt, keinen rechten Sinn, vertraue aber deiner Ansicht als Verleger, daß sie nicht unpaßend ist. Daß die Bedingungen für diese Ausgabe der Helene dieselben bleiben, wie bei der bisherigen, setz ich voraus. Zuthaten würden also sein: Portrait, Selbstbiographie und Vorgedicht. Da ich keine neuere Photographie von mir besitze, so kann ja ebensogut eine ältere benutzt werden, wenn sie nur nicht früher gemacht ist, als die Helene. Für das Biographische wäre Abtheilung I. von »Was mich betrifft« aus der Frkf. Ztg. zu nehmen, denn darin steht alles, was ich aufrichtig und rücksichtsvollerweise zu sagen wünsche. Das Gedicht wird, so viel ich voraussehe, nicht lang sein, jedenfalls auch nicht selbstbespieglerisch, sondern allgemein gehalten.

Mit herzl. Gruß dein alter

Wilh. Busch.

Der »Kladderadatsch« ersuchte mich neulich um einen Beitrag. Ich schickte ihm einen kleinen Scherz zum einmaligen Abdruck ohne Entgelt. Abgesehn davon, daß ich mich in dem weit verbreiteten Blatte auch mal zeigen möchte, nehm ich's als Reclame.

Quelle:
Busch, Wilhelm: Sämtliche Briefe. Band II: Briefe 1893 bis 1908, Hannover 1969.
Lizenz: