[103] Sieh' da, zwei Enten jung und schön,
Die wollen an den Teich hingehn.
Zum Teiche gehn sie munter
Und tauchen die Köpfe unter.
[103]
Die eine in der Goschen
Trägt einen grünen Froschen.
Sie denkt allein ihn zu verschlingen.
Das soll ihr aber nicht gelingen.
Die Ente und der Enterich,
Die ziehn den Frosch ganz fürchterlich.
[104] Sie ziehn ihn in die Quere,
Das tut ihm weh gar sehre.
Der Frosch kämpft tapfer wie ein Mann.
Ob das ihm wohl was helfen kann?
Schon hat die eine ihn beim Kopf,
Die andre hält ihr zu den Kropf.
[105]
Die beiden Enten raufen,
Da hat der Frosch gut laufen.
Die Enten haben sich besunnen
Und suchen den Frosch im Brunnen.
[106]
Sie suchen ihn im Wasserrohr,
Der Frosch springt aber schnell hervor.
Die Enten mit Geschnatter
Stecken die Köpfe durchs Gatter.
[107]
Der Frosch ist fort – die Enten,
Wenn die nur auch fort könnten!
Da kommt der Koch herbei sogleich
Und lacht: »Hehe, jetzt hab' ich euch!«
[108]
Drei Wochen war der Frosch so krank!
Jetzt raucht er wieder, Gott sei Dank!
Buchempfehlung
Inspiriert von den Kupferstichen von Jacques Callot schreibt E. T. A. Hoffmann die Geschichte des wenig talentierten Schauspielers Giglio der die seltsame Prinzessin Brambilla zu lieben glaubt.
110 Seiten, 4.40 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro