[17] Nureddin allein.
NUREDDIN in leidenschaftlicher Bewegung mit entzückten Gebärden auf und ab schreitend.
Ach, das Leid hab' ich getragen,
Wie ertrag' ich nun sein Glück?
Liebe, nimm dein Wort zurück,
Sieh mich beben, sieh mich zagen!
Laß mir all die sel'ge Trauer,
All den tödlich süßen Schmerz:
Der Erfüllung Wonneschauer
Überwältigt mir das Herz!
Doch dies ist ja nur ein Träumen,
Schon der Welt bin ich entflohn,
Pflücke ird'schen Leides Lohn
Dort in Paradieses Räumen.
Tragen muß ich Himmelswonnen
Wie der Erde Leid und Schmerz:
Leuchtet hell ihr Glückessonnen,
Überwältigt mir das Herz!
Er bleibt zu Ende des Gesanges in verzückter Stellung im Vordergrunde stehen.
Abul tritt ein; in orientalischer Barbiertracht, ein
buntes Damasttuch hängt ihm vom Gürtel hernieder, auf der ändern Seite ein metallnes Becken und ein kleiner Handspiegel, sowie ein Astrolabium. Er trägt einen kleinen Kasten mit Utensilien unter dem Arm. Aussehen: steinalt, sehr bleich, fast gelb, langer, weißer Bart.
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Der Barbier von Bagdad
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