Alß die hohe Churfürstl. Herrschaft sich eins in einem Lust-Bötchen auffm Pregel ergetzeten

[156] Charlottae numen noster quoque Bregela sentit.


Edler Pregel, dessen Fluß

Nie sich seeliger kan schätzen,

Auff, entbeut jetzt deinen Gruß

Diesem thewren Welt-Ergetzen,

Den Princeßinnen, so heut

Dich und alles Feld erfrewt.


Richt anjetzt dein Häupt empor,

Brüste dich mit deinen Flüssen

Prächtiger als nie, hervor;

Werde stoltz dich zu ergiessen!

Was dich rinnen lässt in Ruh

Spricht dir selbst in Gnaden zu.


Lacht, ihr Wiesen, lachet jetzt

Ewrer Herrschaft lieb-zukosen,

Sehet, daß ihr reichlich schwitzt,

Nelcken, Lilien und Rosen,

Schmückt mit Blumen mancherley

Ewre Feld-Tapecerey.


Aber Ihr, O Pracht der Welt,

Ihr, des Himmels Wollgefallen,

Mercket, wie dieß bunte Feld

Pranget Euch zu gut für allen,

Wie der Pregel sich ergeusst,

Und Euch als willkommen heist!


Was hie ewrer Gottheit Licht

Hin und wieder kan bestrahlen,

Sagt, die Sonne könne nicht

Wiesen, Feld und Awen mahlen

Mit so einer edlen Zier,

O Princessinnen, als Ihr.

Quelle:
Simon Dach: Gedichte, Band 2, Halle a.d.S. 1937, S. 156.
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