[Die Freiheit ist ein Meer]

[2] Die Freiheit ist ein Meer

Und seine Fische Herzen;

Sie schwimmen ohne Schmerzen

Behaglich hin und her.

Doch diese Lust, wie Schade!

Ist von geringer Dauer;

Es wohnet am Gestade,

Es stehet auf der Lauer

Liebe, die Fischerin.

Sie fischt mit eignen Angeln;

Sie fischt mit Ambralocken;

Die purpurrothen Fischchen,

Sie kommen unerschrocken,

Sie lassen von der argen

Sich gar zu gerne locken,

Und eines um das andre

Ist ihrer List Gewinn.

Quelle:
Georg Friedrich Daumer: Hafis. Hamburg 1846, S. 2-3.
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