Das Herz wiegt schwerer Tag für Tag

[194] Nebel tragen die Berge fort,

Die Erde wird so herbstlich weit,

Und wie vom feinen Wein entrückt

Stirbt um uns jede Wirklichkeit.

Das Herz wiegt schwerer Tag für Tag,

Und eine Hand, die unverrückt

In Frucht und Feuer bei dir lag,

Wiegt in dem leeren Nebelland

Schwerer als deines Herzens Schlag.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 194.
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