Es hängt der Goldregen seinen Träumen nach

[264] Es singen die Kirchenglocken über den Bäumen,

Als ob Fabelvögel mit erzenen Schwingen

Aufrauschend durch die Wolken dringen.


Es hängt der Goldregen seinen Träumen nach,

Die Kastanienkerzen leuchten an den dunkelgrünen Wegen

Und Maiwolken stehen wie fliegende Gärten über dem Dach.


Nun wollen die Menschen nicht nur vor sich hingehen.

Sie nehmen sich Flügel, wo sie sie finden,

Und lassen sich gern beim Fliegen die Augen verbinden.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 264-265.
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