Nun gehn die grau'sten Wege in das Grün hinein

[245] Nun arbeitet der Tag am Maiengrün,

Im fernsten Winkel blinken Blättlein kühn.

Heb' einen Stein auf, findest's noch drunter blühn.


Nun gehn die grau'sten Wege in das Grün hinein,

Die Winterwolke drückt nicht mehr die Fenster ein,

Des Himmels blaue Blume grüßt herein.


Und regnet's in das Maiengrün auch grau,

Der Regen hängt wie Schmuck um eine schöne Frau,

Und Perlenschmuck trägt jede gern zur Schau.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 245.
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