Vierzehntes Kapitel.

[174] Während der ganzen Reise kam mir meine Freundin mit einer ungemeinen Aufmerksamkeit entgegen. Nicht nur, daß sie meinen Platz in der Postkutsche bezahlte – nein, ich war in Allem und Jedem durchaus ihr Gast. Das Reiseziel war, wie gesagt, Lancashire. Doch in Warrington erwartete uns der herrschaftliche Wagen ihres Bruders, und wir verließen die Postkutsche, um nun mit all den Bequemlichkeiten der ganz vornehmen Leute weiter zu reisen; zunächst auf Liverpool zu, wo wir Station machten und in dem Hause eines reichen Kaufherrn drei oder vier Tage sehr wohl aufgenommen wurden. Dann wurde wieder angespannt, um einen Besuch im Hause eines Onkels meiner Freundin zu machen, wo unserer eine gleich vorzügliche Aufnahme warten sollte und wir auch sehr wohl eine längere Zeit bleiben könnten; wir fuhren zunächst etwa vierzig[175] Meilen weit ins Land, ohne daß ich genauer wußte, wo es eigentlich hinging.

Schließlich kamen wir auf einem Edelsitz an, wo wir eine zahlreiche Familie und einen großen Bekanntenkreis derselben beisammen fanden; dazu einen Schwarm von Bediensteten jeder Art. Die Gesellschaft war sehr fein, und ich sagte denn auch meiner Freundin – die wirklich hier als Base begrüßt und all gemein die »liebe Base« genannt wurde – wenn ich gewußt hätte, daß sie mich in eine solch ausgesuchte Gesellschaft bringen wollte, so würde ich mich doch mit besseren Kleidern haben versehen können.

Als die Damen, die auf den Edelsitz waren, hörten, daß ich solche Bedenken hätte, gaben sie mir liebenswürdigst zu verstehen, hier zu Lande schätze man nicht, wie in London, die Leute nach ihren Kleidern ein, die »liebe Base« habe ihnen schon so viel Vorteilhaftes von mir erzählt, daß ich nicht erst kostbare Gewänder brauche, um im günstigsten Lichte zu erscheinen. Kurz, sie behandelten mich ganz und gar nicht als das, was ich in Wirklichkeit war, sondern durchaus als das, wofür sie mich hielten – nämlich für eine verwitwete und nun in der Welt allein dastehende Dame aus gutem Hause und von großem Vermögen.

Ich erfuhr gleich in den ersten Tagen, daß die ganze Familie und auch meine Freundin, die »liebe Base«, so wie alle, die in der Familie verkehrten, römische Katholiken waren. Trotzdem ich im andern Glauben groß geworden war und dies natürlich auch nicht verheimlichen konnte, wurde ich aber nach wie vor ausgezeichnet behandelt; und ihre Liebenswürdigkeit hätte auch nicht größer sein können, wenn ich ihres Glaubens gewesen wäre. Ich persönlich hatte ja keine Grundsätze in Dingen der Religion, vor allem keine, die mich irgendwie unduldsam gemacht hätten. Und jedenfalls lernte ich hier ganz günstig von der römischen Kirche denken und erklärte meinem Gastgeber denn auch, daß ich wenig mehr als ein törichtes Vorurteil in all den Streitigkeiten[176] finden könne, die zwischen den christlichen Religionen und ihren Anhängern üblich wären; hätte ich zufällig einen römischen Katholiken zum Vater gehabt, so würde mir Ihre Religion, wie ich sie bei Ihnen kennen gelernt, ohne Zweifel gerade so zusagen, wie jetzt die, in der ich unterwiesen worden, blos weil mein Vater zufällig kein römischer Katholik war. Dies und ähnliches hörten natürlich alle sehr gern. Und so wetteiferte man denn geradezu, um mir eine angenehme Gesellschaft zu leisten.

Zwei oder drei alte Damen stellten sogar das Ansinnen an mich – und das war wohl das höchste Zeichen der Achtung, die man mir entgegenbrachte –, ich möchte doch einmal mit ihnen in die Messe gehen. Ich bedachte mich darauf nicht lange, ihrem Wunsche zu willfahren, und ging mit; und in der Kirche achtete ich genau auf ihre Gesten, die sie vollführten, ja ich machte sie sogar aus Höflichkeit mit, oder suchte wenigstens, sie ihnen nachzuahmen.

Freilich, als man mir dann später nahe legte, doch überzutreten, da wich ich aus und ließ es bei einer allgemeinen und unbestimmten Hoffnung bewenden, ich werde mich, wenn ich erst genauer in ihren Lehren unterrichtet worden sei, vielleicht später einmal römisch taufen lassen.

Ich blieb ungefähr sechs Wochen lang auf diesem Edelsitz, dann reisten wir ab, meine Freundin und ich.

In einem Dorf, sechs Meilen über Liverpool hinaus, sollten wir nun endlich mit ihrem Bruder zusammentreffen, wie sie ihn nannte. Er kam in einem Wagen an, der ebenfalls ihm gehörte, wie der, den wir benutzten, seitdem wir in Warrington die Postkutsche verlassen; drei Diener in überaus reicher Livree waren bei ihm, und er trug sich selbst so reich und trat überhaupt so glänzend auf, wie eben nur einer kann, der sich Wagen und solche Diener zu leisten vermag.

Das erste, was dieser Elegant von Brudertat, war, daß er mir tüchtig den Hof machte. Und ich? nun, wie meine Verhältnisse damals lagen, hatte ich[177] ja nicht viel zu wagen – zumal ich ja in London noch immer mein sicheres Spiel hatte, das nicht zu verlieren war; mein braver Spießbürger blieb mir treu, und ich war ja auch durchaus gewillt, mich von ihm heiraten zu lassen, wenn ich mich nicht gerade, wie schon erwähnt, mit einem anderen Gatten noch ganz anders verbessern könnte. Dieser Bruder schien nun aber eine Partie zu sein, die des Überlegens wohl wert war.

Man hatte mir schon auf dem Edelsitz, als gelegentlich die Rede auf den Bruder der »lieben Base« kam, erzählt, seine Güter brächten ihm wenigstens 1000 Pfd. jährlich; seine Schwester selbst behauptete, es seien sogar 1500 Pfd., und als Einzelheit erzählte sie einmal beiläufig, der größte Teil der Besitztümer läge in Irland.

Ich galt ebenfalls für eine Partie, wenn auch nicht für eine solche, wie dieser Bruder war. Immerhin spielte man des öfteren auf mein Vermögen an. Meine Freundin hatte es schon früher nach dem bloßen Hörensagen von 500 Pfd. auf 5000 Pfd. erhöht, und jetzt sprach sie plötzlich von 15100 Pfd., Kapital natürlich. Das tat seine Wirkung, und der irländische Bruder, für den ja Geld eigentlich ein Gleichgültiges hätte sein sollen, machte mir nichts destoweniger noch eifriger den Hof und stürzte sich wie ein Toller in Auslagen für mich – Schulden, wie ich später erfahren sollte –, überhäufte mich mit Geschenken und sorgte überhaupt dafür, daß seine Werbung um mich den nötigen Glanz hatte.

Übrigens muß ich, um vorzubeugen, daß man sich etwa ein falsches Bild von diesem Bruder macht, ausdrücklich erwähnen, daß er durchaus Aussehen und Auftreten eines richtigen Edelmanns besaß; er war groß, wohlgestaltet und von bewunderswerter Gewandtheit in Sprache und Manieren ... und er konnte so schön und natürlich von seinem Schloß und Park, seinen Ställen, seinen Pferden erzählen, seine Waldungen und weiten Wiesen, seinen Pächtern und Bedienten, daß ich oft glaubte, ich befände mich[178] schon selbst leibhaftig auf seinem Edelsitz und könne alles, was er beschrieb, mit eigenen Augen sehen.

Er selbst stellte übrigens niemals eine Frage, auch keine versteckte, nach meinem Vermögen, oder meinem Besitztum, versprach im Gegenteil und ganz aus freien Stücken, mir, wenn wir nach Dublin kämen, ein Leibgedinge von 600 Pfd. Rente in gutem Boden auszusetzen und den Kontrakt gleich dort aufzunehmen.

An eine solche Zuvorkommenheit war ich nun allerdings nicht gewöhnt, und das mochte es wohl auch gewesen sein, was mich bald jede Überlegung verlieren ließ. Vor allem, das nicht zu vergessen, war es freilich auch die Schwester, die mich bestach, wenn sie mir ausmalte, auf welch großem Fuße ihr Bruder lebe ... so kam sie einmal und fragte, wie ich meine Kutsche bemalt und ausgeschlagen haben wollte, ein andermal, was für Livree meine Page tragen solle; kurz, ich wurde geblendet, hatte die Kraft verloren, Nein zu sagen und willigte ein, ihn zu heiraten.

Um bei der Hochzeit mehr unter uns und ungestörter zu sein, wenigstens gab der Bruder das als Grund an, fuhren wir noch tiefer ins Land hinein, und wurden dort irgendwo von irgend einem Priester getraut, der, wie man mir versicherte, uns ebenso rechtskräftig zusammengab, wie nur irgend ein Prediger der englischen Kirche.

Ich müßte lügen, wollte ich sagen, daß mir nicht doch Gedanken kamen, wie unehrenhaft es von mir war, meinen braven Spießbürger so einfach zu verlassen, ihn, der mich aufrichtig liebte und alle Anstrengungen machte, um von seinem ganz gewöhnlichen Hurenmensch loszukommen, das ihm so schlimm mitgespielt hatte ... und der sich sicher schon ein unendliches Glück von seiner neuen Wahl versprach, indes die Frau dieser Wahl in derselben Zeit sich einfach einem andern vermählte, so daß denn ihr Betragen dem der ersten an Abscheulichkeit kaum etwas nachgab.

Doch die lockende Aussicht auf große Güter[179] und schöne Dinge, die dieses Geschöpf von Schwester, das ich betrogen und das, wie sich noch zeigen sollte, mich wieder betrog, meiner Phantasie fortwährend vorgaukelte, hetzte mich weiter und ließ mir keine Zeit, an London zu denken, und noch viel weniger an die Verpflichtung, die ich der Person gegenüber hatte, die sicher unendlich mehr Verdienst besaß, als die, mit der ich mich nun im Hui verheiratet hatte.

Aber wie dem auch sein mochte, die Heirat war nun geschehen und ich lag wieder einmal in den Armen eines neuen Gatten. Unser Leben blieb übrigens dasselbe wie vordem; es war reich bis zur Prunkhaftigkeit, und ich berechnete, daß wenigstens tausend Pfund pro Jahr erforderlich sein mußten, um ein Auftreten wie das unsere zu ermöglichen.

Als wir ungefähr einen Monat verheiratet waren, meinte mein Gatte gelegentlich zu mir, ich müsse nun bald ans Einpacken denken, wir wollten nach West-Chester gehen, um uns dort nach Irland, seinem Vaterlande, einzuschiffen. Doch drängte er durchaus nicht, und wir blieben noch weitere drei Wochen, ehe wir schließlich nach West-Chester aufbrachen; die Überfahrt nach dem sogenannten Black Rock, der Liverpool gegenüber liegt, machten wir in einer der schönen sechsruderigen Pinassen, während die Dienerschaft, Pferde, Wagen und Gepäck in einem großen Boote nachfolgten.

Mein Gatte entschuldigte sich, daß er keine Bekannten in West-Chester habe, er wolle deshalb vorausfahren und ein paar hübsche Zimmer in einem Privathause mieten. Ich fragte ihn, wie lange wir in West-Chester bleiben würden. Er antwortete, wohl auf keinen Fall länger, als eine Nacht oder zwei. Darauf stellte ich ihm vor, daß es doch eine unnütze Mühe sei, für die ein oder zwei Nächte erst noch lange ein Privatlogis zu suchen; West-Chester sei doch ein großer Ort, und wir würden gewiß ein gutes Wirtshaus mit genügender Bequemlichkeit finden. Er gab mir recht, und wir kehrten denn auch in einem Wirtshause ein, das nicht weit von der Kathedrale lag; ich habe jedoch[180] vergessen, was für ein Name und Zeichen auf seinem Schilde stand.

In diesem Wirtshaus war's, wo mich mein Gatte fragte, als wir über unsere Reise nach Irland sprachen, ob ich nicht, ehe wir uns einschifften, in London noch Angelegenheiten zu ordnen habe. Ich sagte, nein; wenigstens keine von irgend welcher Bedeutung, und keine, die sich nicht ebenso gut brieflich von Dublin aus erledigen ließen.

»Madam,« meinte er darauf sehr respektvoll, »ich glaube, der größte Teil Ihres Vermögens, der, wie meine Schwester mir erzählt hat, auf der Bank von England liegt, ist da gut aufgehoben, aber im Fall Sie es vielleicht anderswo anlegen oder sonst eine Änderung vornehmen wollten, wäre es doch am besten, selbst nach London zu gehen und diese Dinge zu ordnen, ehe wir nach Irland hinüber fahren.«

Ich tat nun sehr verwundert und sagte, ich verstünde gar nicht, was er meine; meines Wissens habe ich keine Effekten auf der Bank von England und hoffe, er könne nicht behaupten, daß ich ihm jemals dergleichen erzählt.

Nein, antwortete er, ich hätte ihm allerdings nie so etwas gesagt, seine Schwester habe jedoch erzählt, daß der größte Teil meines Vermögens dort fest liege. »Ich erwähnte es auch nur, meine Liebe,« fuhr er fort, »damit wir, wenn tatsächlich irgend etwas zu ordnen wäre, nicht genötigt sein mögen, uns unnütz den Mühen einer Rückreise zu unterziehen.« Denn, meinte er noch, er habe keine Neigung, sich und vor allem mich den Unannehmlichkeiten, ja Gefahren einer Seereise öfters auszusetzen.

Ich dachte nach, was all das wohl zu bedeuten haben könne. Und da mir jetzt erst – ich versichere es Ihnen, jetzt erst – voll zum Bewußtsein kam, daß meine Freundin, die meinen Gatten Bruder nannte, mich ja als etwas geschildert hatte, was ich gar nicht war, so beschloß ich bei mir, mit meinem Gatten auf jeden Fall und zur Vorsicht erst einmal[181] ins Reine zu kommen, ehe ich England verließ und mich in einem fremden Lande in wer weiß wessen Hände gab.

Zunächst rief ich mir deshalb gleich am Morgen des folgenden Tages diese Schwester ins Zimmer und forderte sie allerdringendst auf, mir zu sagen, was sie ihrem Bruder eigentlich von mir erzählt und ob sie etwa auf Grund irgend welcher Unwahrheiten unsere Heirat zustande gebracht?

Sie gestand, was ich wußte: daß sie ihrem Bruder erzählt habe, ich sei eine außerordentliche Partie – man habe es ihr in London gesagt.

»Gesagt?« rief ich aufgebracht, »habe ich jemals so etwas gesagt?«

»Nein,« antwortete sie; ich hätte allerdings nie so etwas gesagt, nur habe ich verschiedentlich geäußert, alles, was ich besäße, befände sich in meinen Händen und stünde mir durchaus zur Verfügung.

»Zur Verfügung,« erwiderte ich schnell, »gewiß, das tut es auch, nur besitze ich nichts, so gut wie nichts, deshalb konnte ich auch schon gar niemals behaupten, vermögend zu sein ... knapp hundert Pfund, das ist mein ganzer Reichtum in dieser Welt!« Und ich fügte hinzu: »Wie würde es sich denn überhaupt mir einem großen Vermögen zusammenreimen, daß ich mit Ihnen von London fortgegangen und hier nach dem Norden gezogen bin, bloß um billiger als in der großen Stadt zu leben! Wollen Sie mir das sagen, gefälligst?«

Gerade bei den letzten Worten, die ich mit Heftigkeit und sehr laut gesprochen hatte, trat mein Gatte in das Zimmer.

Ich forderte ihn auf, Platz zu nehmen, denn ich dürfte vor ihnen beiden gar mancherlei zu eröffnen haben, was er hören müsse.

Er sah nicht wenig beunruhigt aus, trat näher und ließ sich, nachdem er die Türe geschlossen, auf einen Stuhl mir gegenüber nieder.

Ich stand am Fenster und begann gleich, denn ich war wirklich erregt; doch legte ich einen Ton[182] von herzlicher Güte in meine Stimme, sobald ich mich an meinen Gatten wandte.

»Ich fürchte, ich fürchte, mein Lieber,« sagte ich zu ihm, »man hat Sie arg betrogen und Ihnen einen Schaden angetan, der kaum wieder gut zu machen sein wird. Da ich jedoch meine Hand dabei nicht mit im Spiele gehabt habe, wünsche ich, das auch klar und deutlich von Ihnen bestätigt zu hören, damit die Schuld da liegen bleiben kann, wo sie hingehört und nirgends sonst wo.«

»Wieso kann man mir durch eine Heirat mit Ihnen einen Schaden angetan haben, meine Liebe?« fragte er. »Ich hoffe im Gegenteil, sie wird mir in jeder Weise nur zur Ehre und zum Vorteil gereichen.«

»Zum Vorteil?« antwortete ich, »o ich fürchte, Sie werden keinen Grund haben, in unserer Ehe etwas vorteilhaftes für Sie zu sehen und überhaupt allzu froh über dieselbe zu sein ... Aber noch einmal, mein Lieber, Sie sollen wenigstens wissen, daß ich unschuldig bin, ganz unschuldig.«

Er machte ein ziemlich verblüfftes Gesicht, denn er mochte wohl schon ahnen, was kommen mußte. Dann sah er einen Augenblick nachdenklich vor sich hin, warf schließlich nur einen kurzen schnellen Blick zu mir herüber und sagte bloß: »Fahren Sie bitte fort!«

Ich ging ein paar Schritte ins Zimmer und blieb dann vor ihm stehen: »Schon gestern Abend fragte ich Sie, ob ich mich jemals Ihnen gegenüber meines Vermögens gerühmt oder auch nur gesagt habe, ich besitze eines – ob ich im besondern jemals erzählt, ich habe Effekten auf der Bank von England liegen, oder sonst wo. Sie gaben sofort zu, wie das auch der Wahrheit entsprach, daß ich niemals dergleichen getan. Und ich möchte nun zunächst, daß Sie mir hier vor Ihrer Schwester erklären, noch einmal ausdrücklich wiederholen, daß ich Ihnen, wie gesagt, auch niemals den kleinsten Grund gegeben habe, sich über meine Vermögenslage irgend ein besonderes Urteil zu bilden, ja, daß wir auch niemals nur das kleinste Geldgespräch mit einander gehabt haben.«[183]

Er erklärte darauf, das sei allerdings nicht der Fall gewesen, fügte jedoch gleich hinzu, ich sei immer wie eine Frau von Vermögen aufgetreten, er habe mich auch stets für eine solche gehalten und hoffe, daß er sich darin nicht getäuscht habe.

»Ich frage nicht, ob Sie sich getäuscht haben,« entgegnete ich, »ich fürchte nur, Sie sind getäuscht worden! Doch auch ich bin getäuscht worden und habe nicht geahnt, daß für unsere Ehe Geld irgend eine Bedeutung haben kann – weshalb es denn auch nur zu begreiflich sein dürfte, wenn ich zunächst nichts will als das eine: gereinigt von jedem Verdachte zu sein, ich selbst sei die Täuschende gewesen.«

Es entstand eine Pause und da sie viel länger währte, als mir für mich vorteilhaft schien, fuhr ich fort: »Ich habe übrigens selber schon Ihre Schwester gefragt, ob ich denn etwa ihr gegenüber von Vermögen oder Gütern gesprochen; und auch sie gesteht, daß ich es nie getan. Und ich bitte sehr, Madam,« wandte ich mich an diese: »tun Sie mir die Gerechtigkeit an, wenn Sie können, und wiederholen Sie mir hier vor Ihrem Bruder, ob ich Ihnen gegenüber jemals etwas von Vermögen oder Gütern habe verlauten lassen. Erzählen Sie ihm auch, weshalb ich hierhin, nach dem Norden, gekommen bin, wenn nicht, wie Sie von Anfang gewußt, zu dem einzigen Zwecke, um hier billiger leben zu können und mein kleines Eigentum besser zusammen zu halten?«

Sie wußte auf meine Frage natürlich nichts zu antworten und wiederholte nur stockend und stotternd, man habe ihr in London allgemein erzählt, ich besitze ein großes Vermögen, und daß es auf der Bank von England liege.

»Und nun, mein Lieber,« wandte ich mich wieder an meinen Gatten: »Haben Sie Ihrerseits die Güte und sagen Sie mir, nachdem Sie das gehört, wer mit uns beiden dieses Unerhörte getrieben hat und Sie glauben gemacht, ich sei eine gute Partie? Sagen Sie es. Ich bitte Sie und kann[184] es von Ihnen verlangen. Wer war es? Ihre Schwester? Oder ich?«

Er hatte die ganze Zeit über still, nur mit den Knieen auf und ab zitternd und die Lippe nagend dagesessen und konnte jetzt kein Wort reden, sondern deutete nur stumm auf seine Schwester. Dann aber brach er in einem solchen Wutanfall aus, wie ich ihn nie wieder bei einen Menschen gesehen habe. Er sprang auf und schrie sie »Du gemeine Kupplerin« an und gab ihr überhaupt die schlimmsten Namen, die man sich nur erdenken kann, fluchte, sie habe ihn belogen und betrogen, habe ihm fest versichert, ich besäße mindestens fünfzehntausend Pfund und habe sich selbst fünfhundert dafür ausbedungen, daß sie ihm diese Partie verschafft. Dann fügte er, zu mir gewandt, hinzu, sie sei überhaupt gar nicht seine Schwester, sondern vor zwei Jahren seine Geliebte gewesen; in die Familien habe sie sich auch auf unglaubliche Weise hineingeschwindelt; und dabei habe er jetzt noch die Dummheit begangen, ihr tatsächlich schon hundert Pfund für den Handel zu geben, er selbst aber stünde nun vor dem Nichts, wenn sich die Dinge wirklich so verhielten, wie ich gesagt; in seiner Wut schwor er schließlich, er würde sie auf der Stelle umbringen, und schäumte, er müsse ihr Blut sehen – worüber ich und sie sehr erschraken.

Sie weinte und sagte, in dem Hause, in dem ich gewohnt, habe man ihr alles, was sie über mich berichtet, so und für wahr erzählt.

Es erbitterte ihn jedoch nur noch mehr, immer wieder zu hören, daß sie die Dinge auf ein bloßes Gerücht hin so weit habe kommen lassen.

Dann wandte er sich wieder zu mir und sagte sehr ehrlich. »Ich fürchte, wir alle beide sind die Betrogenen, meine Liebe, den Teufel ja, das glaub' ich ... Denn, um kurz und deutlich zu sein: auch ich bin in der angenehmen Lage, haha, weder Güter noch Vermögen zu besitzen. Was ich einst durch Erbschaft bekam, ist weg, verjubelt, man muß doch leben! Und wenn man so auftreten will, wie ich's[185] getan, dann kostets schon ein Stück.« Und er erzählte noch mehreres von sich.

Die falsche Schwester aber benutzte indes die Zeit, die er so zu mir sprach, und machte sich aus dem Zimmer; ich habe sie nie wieder gesehen.

Durch das, was ich vernommen, wurde ich ebenso aufgebracht, wie er war ... ich wußte zunächst gar nicht, was ich sagen sollte; das hätte ich ja nie für möglich gehalten, daran hatte ich ja nie auch nur gedacht! Und man kann sich denken, wie es mich nun in Wut warf, als mir klar ward, daß ich die am schlimmsten Betrogene war.

»Je nun,« sagte ich schließlich, »die Enttäuschung ist für Sie eben nur eine Enttäuschung. Aber ich? wenn ich nun ein Vermögen besessen hätte, wie schmählich wäre ich dann betrogen gewesen, wenn ich erfahren, daß Sie, wie Sie sagen, ebenfalls nichts haben?!«

»Gewiß, betrogen wären Sie auch gewesen, doch ohne daß es für Sie verhängnisvoll geworden wäre. Mit fünfzehntausend Pfund hätten wir beide in Irland sehr schön und gut leben können, und ich war fest entschlossen, jeden Schilling von Ihrem Vermögen, das Sie mit in die Ehe brachten, auch zu Ihrem Besten zu verwenden. Ich würde Sie um keinen Pence übervorteilt und alles, was ich etwa für mich brauchte, durch Liebe und Zärtlichersetzt haben; mein ganzes Leben hätte Ihnen gehört, und alle Genüsse wollte ich mit Ihnen teilen.«

Das sagte er so ehrlich heraus, daß ich nicht daran zweifelte, er spräche wirklich, wie es ihm ums Herz war. Auch wußte ich, daß er mit seiner ganzen freudigen Lebensart, wie kein Mann sonst, mich würde glücklich gemacht haben können. Aber da er nun kein Vermögen besaß; was half's?

Doch machte ich ihm keine Vorwürfe weiter, sondern antwortete ihm nur, wie es ein großes, großes Unglück sei, daß all die Liebe zu mir, die ich bei ihm fände, uns nicht vor dem Elend retten könne: »Ja, was sollen wir anfangen? Das Bischen, das ich besitze, kann uns nicht ernähren.«[186] Und damit zog ich eine Banknote und elf Guineenstücke hervor. »Das ist alles, was ich habe,« sagte ich, »es ist von meinem kleinen Einkommen zusammengespart. Nach dem, was mir Ihre Schwesterkreatur von der Lebensweise hier zu Lande erzählte, mußte ich annehmen, daß ich eine lange Zeit damit auskommen konnte.« Und ich fügte noch hinzu, wenn man es mir nehme, sei ich ganz mittellos, und er würde ja wissen, was es für eine Frau besagen wolle, ohne Geld zu sein, noch dazu auf der Reise; trotzdem aber, wenn ihm damit geholfen sei, so wolle ich es ihm gern geben. »Da ...« sagte ich, »nehmen Sie es!«

Er antwortete mir darauf mit Tränen in den Augen und Zittern in der Stimme: nicht anrühren werde er das Geld; allein der Gedanke, mir auch noch mein weniges abzunehmen und mich dadurch dem Elende preis zu geben, sei empörend für ihn – außerdem besitze er selbst noch fünfzig Guineen, freilich sei das alles, was er überhaupt auf der Welt sei eigen nenne. Und damit zog er das Geld hervor, warf es klirrend auf den Tisch und hieß mich, es nehmen – und wenn er auch Hungers sterben sollte!

Ich antwortete ihm, indem ich ihm seine Großmut zurückgab, und sagte: schon ihn so reden zu hören, könne ich nicht ertragen ... ich liebe ihn doch und ob er denn nicht irgend eine Möglichkeit wisse, wie wir zusammen leben könnten? Ich würde gern alles, was sich nur eben für mich schicke, tun und mich auch so einschränken, wie er nur wünschen könne.

Worauf er mich bat, doch nur nicht von so etwas, von einschränken und derlei zu reden. O, es könne ihn rasend machen! Er sei als Edelmann geboren worden! Dabei lief er im Zimmer auf und ab. Schließlich aber blieb er vor mir stehen und meinte: es gäbe ja viel leicht einen Ausweg, aber über den könne er nur dann reden, wenn ich ihm vorher eine Frage aufrichtig beantworten wolle?

Ich sagte, aufrichtig würde ich ihm auf jeden[187] Fall antworten, ob er aber zufrieden mit meiner Antwort sein werde, könne ich natürlich nicht wissen.

»Nun, meine Liebe,« sagte er darauf, »wieviel besitzen Sie denn wenigstens im ganzen? wie groß ist Ihr Einkommen? wo ist es? können wir zur Not davon leben?«

Ich hatte niemand etwas von meinen Verhältnissen erzählt. Die Leute, mit denen ich auf der Reise zusammengetroffen, kannten gerade meinen Namen. Alles übrige blieb im Dunkel. Und ich konnte jetzt erzählen, was ich wollte, ohne Gefahr zu laufen, je bei einem Widerspruch gefaßt zu werden.

Da ich nun sah, daß von meinem Gatten, wie gut er es auch mit mir meinen mochte, für die Zukunft nichts zu erwarten war, und da das wenige, was er noch besaß, gar bald verlebt sein würde, so beschloß ich, alles, außer der Banknote und den elf Guineen, geheim zu halten; die hätte ich mit Vergnügen auch noch verloren, wenn er mich nur da wieder hingebracht hätte, wo man mich hergelockt. Außerdem hatte ich wirklich nicht gerade viel Geld mit, nur eine einzige Banknote noch, von allerdings dreißig Pfund, die ich vor der Reise zu mir gesteckt, teils um von ihr zu leben, teils weil ich ja nicht wissen konnte, was mir unterwegs begegnen mochte; die falsche Schwester hatte mir zudem so viel von reichen Heiraten vorgefabelt, die es in ihrer Heimat gäbe, daß ich nicht ohne einiges Geld sein wollte. Diese Dreißigpfundnote verschwieg ich also und machte dadurch zugleich mein Anerbieten, meinem Gatten alles zu geben, was ich überhaupt besaß, noch ungleich rührender.

Um jedoch zu seiner Frage zurückzukehren – ich wiederholte ihm zunächst noch einmal, daß ich ihn nicht mit Absicht über meine Vermögenslage getäuscht habe und daß ich das auch nie, nie tun werde. Er möge mir also glauben, wenn ich ihm sage, daß mein kleines Vermögen nicht für uns beide ausreiche; es sei noch nicht einmal groß genug gewesen, um mir allein da unten im Süden einigermaßen ein Auskommen zu gewähren, was[188] mich, wie er sich erinnern möge, ja bewogen habe, London zu verlassen; beispielsweise habe ihr das Geschöpf, das er für seine Schwester ausgegeben, immer erzählt, hier oben brauche man auf Nahrungsmittel im Jahr nicht mehr als sechs Pfund zu rechnen, und da ich nun jährlich nicht mehr als fünfzehn Pfund zum Leben habe und mit dieser kleinen Summe alles, aber auch alles bestreiten müsse, so habe ich mir gesagt, daß so billige Verhältnisse mir meine Lage ja ganz wesentlich erleichtern würden. Mit solchen Einzelheiten ging ich über das Wesentliche seiner Frage hinweg.

Er schüttelte den Kopf zu meinen Worten, ging wieder im Zimmer auf und ab, saß dann eine Weile nachdenklich da und sagte nichts.

Wir verlebten einen recht traurigen Tag und Abend; wenigstens ließ der letztere sich traurig an, und war's auch noch, als wir uns zusammen zu Tische setzten. Erst später, als wir das Mahl, das wie immer vorzüglich zusammengestellt war, hinter uns hatten, und als mein Gatte noch einige Flaschen Wein bestellte, wurde er etwas fröhlicher – wie er denn auch hernach, ganz wie immer, mit mir schlief.

»Komm, meine Liebe,« sagte er beim Nachtisch zu mir, »wenn wir auch schlimm daran sind, so hat's keinen Zweck, schier verzweifelt zu sein ... komm, sei so vergnügt, wie es dir nur eben möglich ist! Es wird sich schon was finden lassen. Schließlich hast du für dich doch soviel, daß du leben kannst, das ist schon mal verdammt viel wert. Und ich –? na, ich muß eben mein Glück von neuem versuchen, dafür bin ich ein Mann und es wäre weibisch, zu verzagen. Außerdem, ich habe immer gefunden: den Mut sinken lassen, das heißt nur, selber dem Unglück helfen. Und das wenigstens, das wollen wir nicht, was?«

Dazu füllte er mein Glas und seines, trank mir zu, faßte mit der andern Hand die meine, drückte mir sie über den Tisch weg und sprach ein paar süße Worte von seiner Liebe.

Aber gerade daß er ein so lebensfroher Mensch[189] war, der sich auf die Dauer seine gute Laune nicht nehmen ließ, ein so artiger und ritterlicher Mensch, das machte mich traurig.

Immerhin war ich mit ihm lustig und tröstete mich mit den Gedanken, daß es wenigstens noch besser sei, von einem Kavalier betrogen zu sein, als von irgend einem Spießbürger ... Zornig war ich denn auch schon gar nicht mehr auf ihn, ich sagte mir vielmehr, daß im Grunde er es doch sei, der von uns die größere Enttäuschung erfahren; zumal er in der ganzen Zeit für mich so viel Geld ausgegeben hatte ... Wirklich zornig war ich nur auf dieses Geschöpf von Schwester, diese Elende, die, um ihre hundert Pfund einzuheimsen, ruhig zulassen konnte, daß er drei oder viermal so viel ausgab, obgleich dies vielleicht Alles war, was er besaß, oder vielmehr was er sich leihen konnte, denn wo er das Geld herbekam, war ja gleichgültig ... Zwar sagte ich mir, daß sein Lebensziel zu sein schien, sich eine reiche Frau aufzutun, und das war ja nicht gerade besonders ehrenwert, und daß er zu dem Zweck selbst den Reichen spielte, obwohl er ein Armer war, erst recht nicht; aber deshalb blieb er doch ein Ehrenmann und war noch lange kein Schurke; denn daß er, wie es ja wohl vorkommt, geradezu ein Geschäft daraus machen wollte, reiche Frauen zu täuschen, sich sechs, sieben gute Partieen nach einander zu verschaffen, das Geld zu nehmen und die also Betrogenen dann einfach sitzen zu lassen, das konnte ich nicht von ihm glauben. Nein, er war schon ein richtiger Kavalier, nur ohne Geld; doch hatte er wenigstens immer welches auszugeben gehabt. Und ich sagte mir auch, daß ich, wenn ich nun tatsächlich, wie er vermutet, ein größeres Vermögen besessen hätte, wohl zuerst recht böse über seinen Betrug gewesen wäre, mich dann aber wohl mit ihm ausgesöhnt haben würde: denn er war ein zu lieber Mensch und so flott in seinem Auftreten und wirklich vornehm als Erscheinung, wie auch seiner Gesinnung nach.

Wir redeten, als wir endlich die Gaststube verlassen[190] und uns zu Bett begeben hatten, noch sehr viel zusammen; fast die halbe Nacht, bis es schon dämmerte, blieben wir wach.

Und immer wieder kam er darauf zurück, ich möchte doch nur alles für meine Liebe nehmen, was er habe. Er würde schon durchkommen, er würde sich einfach in dem Heere anwerben lassen, und dann würde ein neues Leben für ihn beginnen, er sei voll Vertrauen, und das einzige, was er bedaure, sei, daß er sich zu all diesen Betrügereien erniedrigt habe.

Ich fragte ihn unter anderem, während wir so dalagen, weshalb er mich eigentlich gerade nach Irland bringen wollte, da er doch dort jedenfalls eben so wenig für unser Auskommen Rat gewußt und Sicherheit gehabt hätte.

Er nahm mich zur Antwort in seine Arme und meinte: »Ach, meine Liebe, ich hatte ja niemals vor, dich wirklich nach Irland zu bringen. Und hierhin kam ich mit dir überhaupt nur, um mich der Beobachtung von so gewissen Leuten für eine Weile zu entziehen, die schon ausgekundet haben mochten, mit welchen Plänen ich mich trug, und damit niemand die Rückzahlung von allen möglichen Geldern verlangen könne, ehe ich sie hatte.«

»Aber wohin wolltest du denn mit mir gehen?« fragte ich.

»Nun, meine Liebe,« entgegnete er, »ich will dir meinen ganzen Plan erzählen, so wie ich ihn mir ausgedacht: Ich hatte vor, dich hier nach deinem Vermögen zu fragen, wie ich es ja auch getan, und wenn du, wie ich erwartete, mir genauere Angaben über dasselbe gemacht haben würdest, dann wollte ich irgend eine Ausrede erfinden, um unsere Reise nach Irland aufzuschieben, und statt dessen mit dir nach London gehen. Dort wollte ich dich mit meiner wahren Vermögenslage bekannt machen, wollte dir alles eingestehen, wie ich mittelst eines schmählichen Kunstgriffs dich dazu gebraucht, mir deine Zustimmung zu der Heirat zu geben – und ich wollte dich um Verzeihung bitten und dir sagen, wie ich mich bemühen[191] werde, das Vergangene durch das Glück zukünftiger Tage wieder gut zu machen.«

»Wahrhaftig,« entgegnete ich ihm, »ich glaube, du hättest die Verzeihung auch bekommen; ich werde nur immer trauriger, daß ich sie dir nicht geben kann ... o, wär ich doch reich, wär ich doch nur reich! wie würden wir es schön haben!!« »Aber das hilft nun nichts,« fuhr ich fort, »wir müssen überlegen, was zu tun ist? Wir stehen beide vor einer schwarzen und schweren Zukunft, was hilft es uns da, daß wir einig sind, wo wir nichts zu leben haben?«

Er nickte dazu und wir machten nun eine große Menge Pläne, doch keiner erwies sich als ausführbar, mit keinem war etwas Rechtes anzufangen.

Und so bat er mich zuletzt, doch lieber gar nicht mehr von diesen Dingen zu reden, es mache ihn nur unmutig und unlustig. Und so sprachen wir denn von allem möglichen anderen und trieben allerhand Torheiten, bis er zum Schluß seinen Ehemannsabschied von mir nahm und darauf einschlief.

Quelle:
Daniel De Foe: Glück und Unglück der berühmten Moll Flanders. Berlin [1903]., S. 174-192.
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Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

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