III.

Besonderes Gewächs.

[5] Es ist kein ungereimter Scherz, daß man saget: Die Arzneykunst wisse wider eine besondere Krankheit, die Affectus Cornutus genennet wird, keine Mittel ausfündig zu machen; Tourillon ein gebohrner Franzoß trug ein Widder-Horn mitten auf der Stirne: Der Herr von Thou sagt, daß er diesen Menschen A. 1600. gesehen habe; Christian Fabricius und Bartholinus reden gleichfals von ihm, und versichern, daß kein Betrug darhinter verborgen gewesen seye. Ob diese Krankheit[5] gleich seltsam und ausserordentlich ist, so findet man doch unterschiedliche Wahrnehmungen in Ansehung einiger Mannspersonen von dieser Art; aber alles das was unterschiedliche Aerzte hievon erzählen, kommt mit dem jungen Mädchen aus dem Canton Bern in keine Vergleichung, deren Beine, Rucken und Arme mit Hörnern bewachsen waren, unter welchen einige zwey quer Finger lang, und andere gekrümmet waren.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 5-6.
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