Adam iß.

[293] Es ist ein gemeyne sag in aller welt / wie die weiber über die männer herrschen vnd regiern. Es hat aber diß der weiber Regiment / seinn anfang genommen im Paradeiß. Dann da die Schlang Heuam überredt hette / dz sie vom verbotten baum vnnd apffel aß / lieff sie bald zů Adam / vnnd sagt trutzig: Adam iß. Da můst der arme Adam gehorsam sein / vnd můst essen / wolt er anders nit gschlagen sein. Daher es noch heutigs tags kompt / daß die männer thůn müssen / was die weiber wöllē: Darumb was im Paradeiß eingsetzt ist /das kan niemand ändern / es můß also bleiben.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 293.
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