Die meyste stimm beschliessen.

[289] Es ist kein grösser schad / dadurch land vnd leut verderbt werden / denn wo vnuerstendige vnnd eygennützige leuth zum Regiment kommen / denn wiewol sie der sachen keinen verstandt haben / so ist der größte hauff auff derselbigen seiten / dadurch sie jr fürnemen durch bringen vnd erlangen / dieweil es nun dahin kommen ist / daß mann nicht achtet wie gůt eines rede sei / sonder wie vil der sein / die auff ein ding schliessen. Darumb sind vil Jaherrn auff erden / die vmb gunst vnd freundtschafft willen reden was ein ander gern hört. Liuius schreibt / Nachdem der fride zwischen den Römern vnnd denen von Carthago bestettiget war / erhůben sich die Barchim / wolten den Hannibal / der dazumal noch ein kindt war / zum Hauptman auff werffen / an seines vatters statt. Die erbarn verständigen / als Hanno vnd Asdrubal / schlossen darwider / Mann solt es nit thůn / mann solt jn aber üben in Ritterlichen kurtzweilen / daß er gleiche recht vnd gesetz mit andern lernte halten. Aber der grösser hauff überwand den bessern / Es gienge aber auch wie es solt / denn Hannibal der jugent nach / brach den friden / vnd brachte die Statt in alle not.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 289.
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