Doll ist glückhafftig.

Fortuna quem nimium fouet, stultum facit.

[157] Wem das glück zu wol wil / den machet es[157] zum narren. Gůt macht übermůt. Wagen gewinnt / wagen verleurt. Verzagter man bůlt nie kein schön weib / oder sigt nie auff dem plan. Narren haben mehr glücks /dann recht oder ander leut. Ein ieder sihet wie er glück hat. Das glück gibt den augenblick. Ye böser mensch / je besser glück. Klein glück das best. Das glück ist sinwel. Das glück thůts alles. Das glück hat gůt vnd böß dück. Das glück ist ein Syren / die welt ein Crocodil / wem sie wol wölln / dem wöllen sie übel. Wem sie gůte wort geben / der hüt sich vor jnen. Dann warlich es ist Judas kuß / vnnd ein freundischafft der süchs / wolff vnd böck. Es ist kein trew in der welt / Lach mich an vnnd gib mich hin / ist ietz der welt sin.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 157-158.
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