Eilen thet nie kein gůt.

Canis festinans cæcos parit catulos.

[62] Eile sehr brach den hals. Von eilen kam nie kein gůts. Eilen verfürt die Eulen. Verstehe daß sie etwa vor nachts außfliehen / vnnd von allen vögeln durchächtet werden. Eil mit weil. All ding wil rath vor der that haben. Die that aber sol dem rath in eil folgen / sonst wirt ein cras cras drauß / vnd geschicht nimmermehr. Qui nō est hodie, cras minus aptus [62] erit. Wann ein ding in die langen trugen kompt / vnn nit in der ersten hitz wirt abtruckt / vnd geschmidet / wirt nicht leicht mehr etwas drauß. Darumb fellt bede / zuuil eil vnnd fleiß auff dem eiß / bricht übriger fleiß vnd eil / ebē so wol das Cristallin glaß / als Hans vnfleiß vnd Cüntz onsorg. Doch gemeynlich wer eilt ist vnfürsichtig / darumb kein wunder / so er ein sach nit recht außricht / vnn schaden nimpt.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 62-63.
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