Er hat mit Sanct Gerdrut einn wettlauff gethon.

[180] In Sachsen ist ein vorsteher gewesen eines Spitals Sanct Gerdrut gnant / diser hat grossen handel vnd wandel gefürt in dem / dz er vorsteher worden war /welchs mann zuuor[180] von jhm vngewonet ware / alle welt wundert sich / woher jm souil gelts käme / darmit er den handel so statlich fertigen kündte / zuletst kõpt es durch sein eygen weib auß / wie er auff ein zeit einn grossen sack mit gelt neben S. Gerdruten bild auff den altar gesetzt hett / vnd gesprochen zum bilde: Wolan es gilt / hin / wer eh zur kirchthür kompt / der soll das gelt gewunnen haben / Der vorsteher laufft hin / S. Gerdruten bild bleibt stehn / vnd er gewinnt also das gelt. Wann nun gefragt ward / wie der so reich würde: der gab antwort: Wundert dich des /er hat gůt reich werden / er hat mit S. Gerdruten einn wettlauff gethon / vnd hat gewunnen / er hat es S. Gerdruten abgelihen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 180-181.
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