Es ist kein Wirt so arm / er kan eim gast ein malzeit borgen.

[183] Mancher wirt mit worten vnnd wercken von eim andern beleydiget / aber er můß seines weibs vnd kinder / oder villeicht seiner narung daran schonen / daß ers nit verfecht / oder reche / darumb hält ers jhm zugůt /vnnd wartet gleichwol gelegner zeit / er borgets jm /vnn wils zu seiner zeit bezalen Dann ein Wirt / ob er wol eim gast borget / so wil er doch endtlich bezalt sein. Also / ob man einem was zugůt halt / so kompt doch ein zeit / es wirt jm bezalt / wie sich dann allwegen böse tück vnd vntrew selbs straffen vnnd bezalen. Vntrew schlegt doch jren eygen herrn.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 183-184.
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