Ein wort ist kein pfeil.

[183] Droben ist gesagt: Wer alle ding verfechten wil / der můß nimmer kein schwerdt einstecken. Vnd solt sich ein ieder des / das võ jm geredt wirt / annemen / der müst länger leben dann so lang / solt ers enden. Darumb sol man für ohren vnnd augen lassen gehn / dann ein wort ist kein pfeil. Ists nit waar / schüttel den rock / so fallets ab / dann es heyßt: Hüt dich vor der that /der lugen wirt wol rath.

Redt dir einer zunahe / er hat dir darumb kein loch oder beulen geschlagen. Wann es aber ein pfeil / were es zeit dich zuwehren / sunst ist ein wort ein wort / es schadet nit groß / veracht dus nur. Sůch das wort: Laß jhn reden was er wil / er hat darumb nit was er wil.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 183.
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