Mann můß nemen wies kompt.

Præsentem fortunam boni consule.

[106] Nimm also für gůt / biß ein mal besser wirt. Du můst der zeit vnd des glücks warten.[106] Frewet euch mit denen die jhr habt. Wann man nit Bautzen hat / so můß man mit Eulen heyssen. Jag mit den hunden die vorhanden. Balts mit den lebendigen. Der lebendig man der lieb /Das liebest weib sei dir das da lebt. Das liebst gelt das du hast. Eßt was jr findet / vnd denckt was jr wöllet. Was da ist / soll man zu danck annemen / so wirt mann eins grössern wirdig / Es ist ein grosser theyl der seligkeyt / an seinem glück benügt sein. Es ist aber niemandt der mit jhm selbs mit seinem glück vnd stand zufriden sei / vnnd nit mit der art seiner condition zancke. Hast ein hauß / so denck nit darauß. Mann spricht: Es wirt besser oder böser / Weil aber das glück sinwel / vnn das best selten hernach kompt / begibt es sich vil ehe / daß böser dann besser wirt. Das glück gibt vnnd nimpt / aber gemeynglich das gůt voran / das böß hindennach. Das best kompt selten hernach. Die nachhin lachen / lachen eben so wol als die voran.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 106-107.
Lizenz:
Kategorien: