Pfaffen gůt faselt nit.

[272] Was der pfaff mit der zungen / vnnd der kriegsman mit der kling gewinnet / das faselt nit.

Das hat auch die erfarung gelert / vnnd den leuten in den mund gelegt / daß kriegsgůt vnnd pfaffen gůt eben hingehet / als her. Vnrecht gewunnen / kompt selten an die dritten Erben. Das Sprichwort wirt so gar für war gehalten / daß auch vil weltliche menschen vnrecht vnnd erkriegt gůt / nicht vnder jrs wöllen mischen / sorgende / es vergifft eins das ander /daß sie mit einander ann galgen faren. Vnrecht gewunnen gůt / kompt selten an die dritten Erben / vnnd was mit rauben / stelen / kriegen / triegen / liegen gewunnen / kan Gotts segen nit haben / anderst müst er wider sich selbs / mit dem Satan sein.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 272.
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