Rom ward in einem jar nit erbawet.

[172] Das ist / grosse ding werden von kleinem anfang /darumb soll niemand verzagen / ob der anfang gering ist. Rom ist also groß gewesen / daß sie siben Teutscher meil vmbfangen hett. An dem ort ist etwan nichts gwesen / so hat mann erstlich wenig stein /wenig holtz / wenig leut da gefunden / die gebauwet haben / noch ists gleich wol groß wordē / aber nit in eim jar / sonder mit der zeit / von jar zum jar. Wann wir nun iemand trösten in seinen sachen / die nit frisch fürfaren / sonder langsam zůgehn / sagen wir: Lieber laß dir der weile / verzag darumb nit / es wirt wol naher gehn / Rom ist in einem jar nicht gebawet /Gůt ding wil weil haben.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 172.
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