Trinck vnd iß / Gotts nicht vergiß.

[80] Gott schaffet alle ding dem menschen zu gůt / also daß ers zu des schöpffers ehre / vnnd seiner notturfft brauchen sol. Das kan Gott alles leiden / wo alleyn sein nit vergessen wirt / das ist / so mann ihm für solche wolthat dancket / die er so reichlich über alle menschen außgeußt / daß auch dieselbigen güter niemād erzelen kan. Der Prediger Salomonis schreibet also: So gehe hin vnnd iß dein brot mit freuden /trincke deinen wein mit gůtem můt / dann dein werck gefellt Gott. Laß deine kley der jmmer weiß sein /vnnd laß deinem haupt salben nicht mangeln. Brauch des lebens mit deinem weib / das du lieb hast / so lang du das eitel leben hast / das dir Gott vnder der Sonnen geben hat / so lang dein eitel leben weret /dann das ist dein theyl im leben / vnd in deiner arbeyt / die dir Got vnder der Sonnen geben hat. Alles das dir fürhanden kompt / das thů frisch.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 80.
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