4.

[52] Bist du manchmal auch verstimmt,

Drück dich zärtlich an mein Herze,

Daß mir's fast den Atem nimmt,

Streich und kneif in süßem Scherze,

Wie ein rechter Liebestor

Lehn ich sanft an dich die Wange

Und du singst mir fein ins Ohr.

Wohl im Hofe bei dem Klange

Katze miaut, Hund heult und bellt,

Nachbar schimpft mit wilder Miene –

Doch was kümmert uns die Welt,

Süße, traute Violine!


Quelle:
Joseph von Eichendorff: Werke., Bd. 1, München 1970 ff., S. 52.
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