Mittagsruh

[68] Über Bergen, Fluß und Talen,

Stiller Lust und tiefen Qualen

Webet heimlich, schillert, Strahlen!

Sinnend ruht des Tags Gewühle

In der dunkelblauen Schwüle,

Und die ewigen Gefühle,

Was dir selber unbewußt,

Treten heimlich, groß und leise

Aus der Wirrung fester Gleise,

Aus der unbewachten Brust,

In die stillen, weiten Kreise.[68]


Quelle:
Joseph von Eichendorff: Werke., Bd. 1, München 1970 ff., S. 68-69.
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