Mondlied

[19] Schöner Mond du wandelst wieder

Auf der freien Bahn,

Eines meiner kleinen Lieder

Schick ich froh hinan.
[19]

Du behütest meine Schritte

Freundlicher Gesell;

Freue mich in Waldes Mitte,

Daß die Nacht so hell.


Ach! ich fühle nicht den Schauer

Deines lieben Lichts,

Trotz der eingefallnen Mauer

Alterirt mich Nichts.


Gar nicht kann ich mein Benehmen

Darnach richten ein,

Weil ich liebe mich zu grämen

In dem Mondenschein.

Quelle:
Ludwig Eichrodt: Leben und Liebe, Frankfurt a.M. 1856, S. 19-20.
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