Dreizehnter Brief
Olivier an Reinhold

[37] Welch ein verzweifelter Moderomtismus! – Lenke ein; wenn Dir an unsrer Freundschaft gelegen ist. Wahrlich! das käme mir recht! auch Du auf der Weiber Seite? – Gott verdamme mich! es scheint eine ordentliche Modekrankheit zu werden. Wo will das hinaus?[37] – Und nun sogar Du! bist wohl in alten Zeiten ein solcher Frauenlob gewesen. Aber jetzt! – Ein Mann, der sich acht Jahr in der großen Welt herumgetrieben hat! – Was? – Stehe Rede! beichte! Du bist verliebt; aber in Wen? – In die Amazone! Pfuy! ein solcher Jungfernknecht! Ein Weib das alle Männer verachtet, sollte ich lieben? – Ich komme! ich komme! verlaß Dich darauf! Mit meinen Augen will ich es sehen und ... Doch davon nachher.[38]

Quelle:
Karoline Auguste Ferdinandine Fischer: Die Honigmonathe, Band 1, Posen und Leipzig 1802, S. 37-39.
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