Vierter Brief
Julie an Wilhelmine

[11] O mein unvergeßlicher Vater! Wilhelmine! es war hart, mich daran zu erinnern. Ach wohl war es damals ganz anders! – Meine Mutter war milder und ich war glücklicher. Ich weiß nicht – es ist seit einiger Zeit so[11] viel Bitteres in ihrem Wesen – und doch verdopple ich meine Aufmerksamkeit, suche ihre leisesten Wünsche zu errathen. – Ach ist es denn meine Schuld, daß wir nicht mehr reich sind? Gott weiß es! ich gebrauche ja so wenig, und arbeite vom Morgen bis in die sinkende Nacht.[12]

Quelle:
Karoline Auguste Ferdinandine Fischer: Die Honigmonathe, Band 1, Posen und Leipzig 1802, S. 11-13.
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