24. Auf das Frülings Hochzeit-Gedichte an die wolgeborne Braut und Bräutigamb

Das süße Tun, das wir die Liebe nennen,

den freien Dienst, den wundenlosen Streit,

den besten Schmack, die Zuckerung der Zeit,

den lieben Tod, das angenehme Brennen,

und was wir sonst noch Bessers können kennen:

das leset hier, ihr Haß der Einsamkeit,

ihr edles Paar, die ihr gesonnen seid

zu gehen ein, was auch kein Tod kan trennen!

Glück zu! Glück zu! schreit meine Poesie,

wie schlecht sie ist. Zwar was ihr leset hie,

das ist nur Schrift und bloßes Wörterscherzen;

doch soll sie auch sein eine Zeigerin,

daß ich bereit euch aufzuwarten bin.

Den höchsten Wundsch, den trag' ich noch im Herzen.

E.E. Gn. Gn.

gehorsamber


Paull Flemming

von Hartenstein.[58]

Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 58-59,67-68,225-226.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Deutsche Gedichte
Deutsche Gedichte