Albrecht Christoph von Quast

[346] Albrecht Christoph von Quast ward am 10. Mai 1613 auf dem Rohrschen Gute Leddin geboren. Seine Mutter war eine geborene von Rohr (gestorben 1667) aus Leddin.

Über seine Jugend ist wenig bekannt geworden, doch existieren Aufzeichnungen, wahrscheinlich einer Leichenpredigt entnommen, die, trotz einzelner Unklarheiten und Widersprüche, den Stempel der Echtheit tragen. Danach starb der Vater früh, und Albrecht Christoph wurde studierenshalber auf Schulen geschickt, höchst wahrscheinlich auf die benachbarte Ruppiner Schule. Der entsprechende Hang scheint indessen nichts weniger als groß in ihm gewesen zu sein und der Anblick der schwedischen Regimenter, die gerade damals in Stadt und Land Ruppin Quartiere bezogen, warf alle Studienpläne rasch über den Haufen. Albrecht Christoph trat, siebzehn Jahre alt, als Musketier in das Kingsche Infanterieregiment und tat seinen ersten Wachtdienst auf dem Fehrbelliner Damm, kaum eine Meile von Garz entfernt. Dies war im August 1630.62

1631 war unser Albrecht Christoph bei den Truppen, die die Elbe passierten, zeichnete sich am 17. September bei Breitenfeld, am 6. November des folgenden Jahres bei Lützen und endlich am 26. Juni 1633 bei Hameln aus und trat nach dieser letzteren Affäre, darin das Kingsche Regiment fast völlig vernichtet worden war, von den Musketieren zu den Dragonern über. (Dragoner, wie bekannt, waren in jener Zeit ein Mittelding von Fußtruppe und Reiterei.)

Das Kriegshandwerk sagte unserm Quast zu, nur nicht die Waffenart. Musketier und Dragoner – beides war nicht das[347] Rechte, und als er um eben diese Zeit vernahm, daß der später so berühmt gewordene Hans Christoph von Königsmark, sein märkischer Landsmann, als Oberstwachtmeister in das Sperreutersche Reiterregiment eingetreten sei, hielt er sich zu diesem und empfing eine Korporalschaft. Das Kommando dieser Truppe kam alsbald an Königsmark selbst. Sperreuter übte Verrat und gedachte das ganze Regiment zu den Kaiserlichen überzuführen; in der Tat folgten ihm einzelne Abteilungen. Die vornehmsten Kompanien aber, und zwar unter Führung Königsmarks, weigerten sich, dem Befehle Sperreuters zu gehorchen und blieben ihrer Fahne treu. Unter diesen war auch Quast. Feldmarschall Banér, um jene Zeit Generalissimus der Armee, glaubte diese Treue auszeichnen zu müssen; Königsmark wurde Oberst und erhielt Befehl, aus den treu gebliebenen Kompanien ein neues Regiment zu bilden. In dieses neue, nunmehr Königsmarksche Regiment trat Albrecht Christoph als Quartiermeister ein. Binnen Jahresfrist war er Kornet und Leutnant.

Sein Mut und seine Gewandtheit fingen an, ihm in der Armee einen Namen zu machen. Als General Stahlhantsch, der in der glänzenden Schlacht bei Wittstock das schwedische Zentrum kommandierte, 1639 eine »fliegende Armee« nach Schlesien führen sollte, erbat er sich unseren Quast für diese Expedition, der nun als Rittmeister in das Stahlhantsche Korps eintrat. Mit diesem Korps, das inzwischen seinen Führer gewechselt hatte (General Goldstein erhielt es), nahm unser Quast am 24. Februar 1645 an der siegreichen Schlacht bei Jankowitz teil. Eine Folge dieser Schlacht, einer der glänzendsten Siege Torstenssons, war die Umstellung von Brünn, die Kaiserlichen wurden eingeschlossen und Quast war mit unter den Belagerungstruppen. Bei einem Ausfall, den insonderheit unser Albrecht Christoph mit großer Bravour zurückschlug, ward er am Bein verwundet. Seine erste Verwundung nach vierzehnjähriger Kriegsfahrt, von der berichtet wird.

Die Belagerung erwies sich als fruchtlos (General de Souches führte in glänzender Weise die Verteidigung) und Torstensson ging mit seiner Armee nach Böhmen zurück. Hier gab er Befehl den wichtigsten Punkt Kornneuburg zu befestigen und zu besetzen, und Oberst Copey mit 1000 Musketieren wurde dazu ausersehen. Da es indessen rätlich schien, auch Kavallerie in den Ort zu legen, außerdem aber dem Oberbefehlshaber die Beförderung unseres Quast am Herzen lag, so erhielt der letztere Order, eine kombinierte Reiterkompanie zu bilden, und zwar durch Auswahl von je zwei Mann aus jeder Schwadron der Armee. Da[348] die Armee hundert Reiterkompanien hatte, so ergab dies eine Stärke von 200 Mann. Die Wahl der Offiziere wurde in Quasts Hand gelegt. Mit diesem Reiterkorps rückte derselbe nun, inzwischen zum Oberstleutnant ernannt, in Kornneuburg ein, um gemeinschaftlich mit Oberst Copey die Verteidigung zu leiten.

Der Feind ließ auch nicht lang auf sich warten. Mit derselben Bravour, mit der Quast im Jahre zuvor die Ausfälle der Belagerten zurückgewiesen hatte, schlug er jetzt seinerseits die rasch sich wiederholenden Attacken der Belagerer ab. Freilich nicht auf die Dauer. Die Besatzung war zu schwach, um dem übermächtigen Gegner lange den Besitz des Ortes streitig machen zu können, und Kornneuburg fiel. Bei dem Sturme, der der Obergabe vorherging, wurde Quast zum zweiten Male und diesmal in schmerzhafter und gefährlicher Weise verwundet. Eine Kugel traf seinen Fuß und ging ihm durch Sohle, Blatt und Ferse. Die Heilung zog sich hin und eine Lähmung des Fußes blieb ihm bis zuletzt.

Diese tapfere Verteidigung, für die Pfalzgraf Karl Gustav, (der spätere König), der inzwischen das Kommando übernommen, unseren Quast zum Obersten aufsteigen ließ, war die letzte größere Aktion, an der dieser während des Dreißigjährigen Krieges teilnahm. Achtzehn Jahre lang hatte er mitgestritten und unwandelbar (wie Königsmark, der sein besonderes Vorbild gewesen zu sein scheint) auf schwedischer Seite gestanden. Der siebzehnjährige Musketier im Regiment King war mit fünfunddreißig Jahren Reiteroberst und Chef eines Regiments. Von 1648 an stand er mit demselben im Münsterschen, aber schon zwei Jahre später erfolgte die Auflösung der Armee. Quast nahm den Abschied.

Er nahm den Abschied, aber keineswegs von der Absicht geleitet, ein für allemal aus dem schwedischen Dienste zu scheiden. Wir schließen dies daraus, daß er sich, bald nach Auflösung seines Regiments, nach Schweden begab, um sich der Königin Christine vorzustellen. Von dieser mit Auszeichnung empfangen (sie ließ ihm ihr mit Diamanten besetztes, an einer güldenen Kette zu tragendes Bildnis überreichen) muß es auf den ersten Blick überraschen, daß er die Anerbietungen, die ihm gleichzeitig gemacht wurden, ablehnte und nach verhältnismäßig kurzem Aufenthalt in Stockholm in die märkische Heimat zurückkehrte. Wir treffen aber wohl das Richtige, wenn wir annehmen, daß er sich bald überzeugte, wie drüben am schwedischen Hofe eine Gegenpartei mächtig zu werden begann, die das aus dem Kriege verbliebene[349] deutsche Element nach Möglichkeit beseitigen und die einflußreichen Stellungen innerhalb der Armee wieder ausschließlich mit Nationalschweden besetzen wollte. Gleichviel indes, welche Motive maßgebend waren, unser Albrecht Christoph erschien wieder in seiner heimischen Grafschaft Ruppin, wo ihm sein Vetter Otto von Quast die Quastschen Güter Garz und Küdow käuflich abtrat, »damit er seinen in Kriegsläuften erworbenen Reichtum nicht zum Ankauf im Auslande verwende«. Sein Eintritt in die kurfürstliche Armee geschah nicht unmittelbar.

Dieser erfolgte nicht vor 1655. In diesem Jahre, kurz also vor Ausbruch des Krieges mit Polen, erhielt Quast ein Reiterregiment, dem er bis 1658, wie die biographischen Notizen mit großer Ruhe melden, »zur Zufriedenheit des Kurfürsten vorstand«. Diese nüchterne Bemerkung deutet am wenigstens darauf hin, daß Quast all die Zeit über im Felde war und mit seinem Regiment an der berühmten dreitägigen Schlacht von Warschau teilnahm.63 Daß er sich während dieser Schlacht, oder während des polnischen Feldzuges überhaupt, vor anderen Reiterführern ausgezeichnet habe, wird freilich nirgends erwähnt.

Die Gelegenheit zu solcher Auszeichnung bot erst der nächste Feldzug, der nicht demselben Gegner, den Polen, sondern umgekehrt dem bisherigen Verbündeten, den Schweden galt. Zur Beleuchtung der Situation nur wenige Worte. Brandenburg war durch den Vertrag von Labiau (1656) allerdings »für ewige Zeit« an Schweden gekettet, die Fortschritte dieses damals auf seiner Höhe stehenden Staates erweckten ihm überall in Europa so viele Neider und so mächtige Feinde, daß es der Kurfürst als durch die »Staatsraison« geboten erachtete, Schweden aufzugeben, um nicht mit ihm oder, was wahrscheinlicher war, statt seiner zugrunde zu gehen. Die Staatsraison präponderierte damals in allen solchen Fragen. Eine große antischwedische Liga, ein Fünf-Mächte-Bund, kam zustande, der darauf aus war, den ehrgeizigen Plänen des Schwedenkönigs Karl Gustav (der die Gustav-Adolf[350] Idee eines großen »baltischen Reiches« verwirklichen wollte) ein Ziel zu setzen. Jeder einzelne Staat verfolgte dabei seine Sonderinteressen Die fünf verbündeten Mächte waren: Österreich, Polen, Dänemark, Holland, Brandenburg. Der Kriegsschauplatz war ein doppelter: ein östlicher (Preußen und Polen) und ein westlicher (Pommern und Holstein). Nur das Holsteinsche Kriegstheater interessiert uns an dieser Stelle.

Karl Gustav, im Vertrauen auf sein Geschick und seine Armee, die damals als die kriegstüchtigste in Europa galt, wartete die Vereinigung so vieler Gegner nicht erst ab, sondern ging rasch zum Angriff über, vielleicht in der Hoffnung, sie einzeln zu schlagen. Der Anfang sprach auch dafür, daß es ihm glücken werde. Von der Unterelbe her, in Holstein und Schleswig eindringend, besetzte er Alsen und Jütland, und ging dann in dem bitterkalten Winter von 1657 auf 1658 über die gefrorenen Belte. So brachte er Fünen und Seeland in seine Gewalt. Der Dänenkönig hatte nichts mehr als seine Hauptstadt. Auch diese (das sei vorweg bemerkt) hoffte Karl Gustav in folgendem Winter durch Überrumpelung in seine Gewalt zu bringen. Er ließ einzelne seiner besten Regimenter weiße Hemden über die Uniformen ziehen, um auf der weißen Schneefläche weniger bemerkt zu werden, und ging nun zum Sturme gegen die Festungswerke vor. Die Dänen aber waren wachsam, und wie ein alter Geschichtsschreiber sagt, »die weißen Hemden wurden manchem zum Leichenhemd«.

Das war im Winter von 1658 auf 1659. Aber schon im Sommer vorher waren die Truppen des »Fünf-Mächte-Bundes« in die cimbrische Halbinsel eingerückt und hatten die Schweden, die nur sechstausend Mann stark waren, vor sich hergejagt. An der Spitze der »Alliierten« stand der Kurfürst selbst.64 Rendsburg[351] und Schloß Gottorp wurden besetzt, Alsen und Fridericia dem Feinde wieder entrissen. Die Schweden hatten nur noch Fünen und Seeland inne. So kam der Winter.

Vielleicht hatte sich der Kurfürst der Hoffnung hingegeben, die Belte würden wieder zufrieren wie im vorigen Jahre, wo der Winter, wie wir gesehen haben, dem siegreich vordringenden Karl Gustav die Brücke zu den Inseln hinüber baute. Aber die Belte blieben offen, und die Verbündeten sahen sich gezwungen, in Schleswig und Jütland Winterquartiere zu beziehen.

Erst mit dem beginnenden Frühjahr (1659) wurde der Kampf wieder aufgenommen. Es galt nach wie vor die Eroberung der Inseln, zunächst Fünens, das inzwischen von seiten der Schweden in den besten Verteidigungszustand gesetzt worden war. Die holländische Flotte, auf deren Dienst man bei Passierung des kleinen Beltes gerechnet hatte, erwies sich indessen als saumselig, so saumselig, daß dem Führer der Flotte von seiten der Alliierten schuld gegeben ward, »er habe auf die schwedischen Fahrzeuge nur blinde Schüsse abfeuern lassen«. Politische Rücksichten, der alten Eifersucht gegen die dänische Seemacht zu geschweigen, schrieben der holländischen Flotte eine laue Haltung vor.

Unter so schwierigen Verhältnissen mußte man nach und nach und gleichsam ratenweise zu gewinnen suchen, was sich auf einen Schlag nicht erreichen ließ. Man nahm also zunächst die kleine, zwischen Jütland und Fünen gelegene Insel Fanö, und schickte sich nunmehr erst an, von diesem vorgeschobenen Posten aus das eigentliche Streitobjekt (Fünen) zu erobern. Drei Angriffe wurden versucht, aber sie scheiterten alle drei. An der dritten Attacke, die die ernsthafteste war, nahmen einzelne Schiffe teil, die schwedische Flotte jedoch, inzwischen verstärkt, vernichtete die Fahrzeuge der Alliierten, welche letzteren nicht nur unter schwerem Verluste nach Fridericia zurückkehrten, sondern auch Fanö wieder aufgeben mußten.

Diese Niederlagen wurden endlich Ursache eines großen Erfolges.

Der Kurfürst hatte mißmutig den Kriegsschauplatz in Jütland verlassen, um nach Pommern zu eilen, von wo aus eine andere Abteilung des schwedischen Heeres in die Mark einzufallen[352] drohte. Nur vier Reiterregimenter und einige Kompanien Fußvolk waren brandenburgischerseits in Jütland geblieben. Diese standen unter der Führung unseres Albrecht Christoph von Quast, während der Gesamtoberbefehl über die in Jütland stehenden Alliierten der dänische Feldmarschall von Eberstein führte. Die Holländer, die sich, wie schon hervorgehoben, bis dahin abgeneigt gezeigt hatten, zu besonderem Nutz und Frommen Dänemarks die Kastanien aus dem Feuer zu holen, erkannten endlich, daß etwas Entscheidendes geschehen müsse, wenn nicht der Zweck des ganzen Krieges: Brechung der Übermacht Schwedens, als gescheitert betrachtet werden solle. Nebenher mochte der Unmut des Kurfürsten das seinige dazu beitragen, daß energischere Entschlüsse im Haag die Oberhand gewannen. So erschien denn Admiral de Ruyter in der Ostsee. Im Hafen zu Kiel wurde eine ziemlich bedeutende dänisch-holländische Streitmacht – die hier im Rücken des eigentlichen Kriegsschauplatzes unter Feldmarschall von Schack zusammengezogen worden war – eingeschifft und durch den großen Belt geführt, um im Norden Fünens gelandet zu werden. Gleichzeitig aber sollte das in Jütland stehengebliebene verbündete Heer einen vierten Versuch zur Überschreitung des kleinen Beltes machen. Beide Unternehmungen glückten. Feldmarschall Schack landete in Kertemünde, Feldmarschall Eberstein bei Middelfart. In Odense vereinigten sich beide Heerkörper, die nun, etwa sechzehntausend Mann stark, gegen den Pfalzgrafen von Sulzbach, der die Schweden führte, vorrückten.

Dieser hatte zunächst gehofft, die heranrückenden Armeen der Alliierten einzeln angreifen zu können; als sich dies aber als unmöglich erwies, nahm er feste Stellung vor der Festung Nyborg.

Die vom Pfalzgrafen gewählte Position war geschickt genug: in Front ein Graben, der, durch ein mooriges Terrain gezogen, an einzelnen Stellen mit Wasser gefüllt, an anderen schmaleren aber derart verschüttet war, daß sich ein Übergang ermöglichte, selbst für Kavallerie. Diese leicht zu verteidigenden Übergänge dienten dem schwedischen General als Ausfallbrücken. Den rechten Flügel kommandierte der Pfalzgraf selbst, den linken Generalleutnant Horn; im Zentrum stand der erfahrene General Steenbock mit vierzehn Kompanien Fußvolk und fünf Geschützen vor seiner Front. Reserven, weil es an Mannschaften fehlte, hatte die schwedische Aufstellung beinahe gar nicht.

Dies war die Position, gegen welche die Verbündeten am Morgen[353] des 24. November anrückten. Das Zentrum (holländische Infanterie unter den Obersten Killegray, Alowa und Meteren) führte Feldmarschall Schack, den linken Flügel Eberstein, den rechten unser Albrecht Christoph von Quast. Das zweite Treffen bestand ausschließlich aus den dänischen Regimentern Trampe, Rantzau, Ahlefeldt, Brockhausen, Güldenleu. Die alliierte Armee war zahlreicher als die schwedische, die schwedische aber, kriegsgewohnter, hatte zudem noch den Vorteil, ein Ganzes zu bilden, während die Alliierten aus ganz widerstrebenden Nationalitäten zusammengesetzt waren. Im Kommando scheint auf beiden Seiten keine rechte Einigkeit geherrscht zu haben, jedenfalls handelten die Generale der Alliierten zumeist auf eigene Hand.

Der linke Flügel der letzteren eröffnete das Gefecht. Hier standen (wenn ein alter Schlachtenatlas65, den wir zu Rate ziehen, das Richtige angibt) unter Führung des dänischen Feldmarschalls von Eberstein die brandenburgischen Reiterregimenter Quast, Kannenberg, Gröben und ein Dragonerregiment. Ihr Angriff scheiterte an der Ungunst des Terrains. Sie wurden geworfen. Der rechte Flügel teilte das Schicksal des linken. Hier, wie wir wissen, kommandierte Quast in Person und führte zunächst die[354] kaiserlichen Regimenter Matthias und Graf Caraffa, ferner das dänische Regiment von der Natt und die polnische Brigade Przimsky ins Feuer. Aber auch sie konnten nichts ausrichten. In diesem kritischen Momente, wo die Reiterei, die zum Teil in das Moor einsank, ersichtlich den Dienst versagte, rückte von Quast mit einer Abteilung Infanterie (Pikenträger) gegen den Pfalzgrafen vor und dieser Angriff entschied. Quast erhielt zwei Kugeln in den Leib, ließ sich aber, als er infolge so schwerer Verwundung nicht mehr reiten noch gehen konnte, auf die Schultern seiner Pikeniere heben und durchbrach so den feindlichen linken Flügel. Dies gab gleichzeitig das Zeichen zum Vorrücken der holländischen Brigaden im Zentrum, die bis dahin untätig dem Kampfe zugesehen hatten. Und jetzt griff auch die Reiterei wieder ein und warf den Feind über den Haufen. Der Rückzug der Schweden wurde bald eilige Flucht. Ihr Führer, der Pfalzgraf, entkam auf einem Fischerboote mitten durch die holländische Flotte, nach Korsör auf Seeland, wo er dem harrenden Schwedenkönige die Nachricht von der verlorenen Schlacht brachte. Nyborg, das General von Horn zu halten versuchte, fiel schon am anderen Tage; er und das ganze schwedische Korps wurde kriegsgefangen.

Unser Quast hatte den entscheidenden Schlag getan, darüber sind alle Berichte so ziemlich einig, und nur darin weichen sie von einander ab, mit welchen Regimentern er den feindlichen linken Flügel durchbrach. Es scheinen unter allen Umständen keine Brandenburger gewesen zu sein, denn die Truppen, die brandenburgischerseits an der Affäre teilnahmen, waren zugestandenermaßen Reiterregimenter, die, gleichviel an welchem Flügel sie gestanden haben mögen, das Schicksal der kaiserlichen Reiterei teilten und nirgends die feindliche Schlachtreihe zu durchbrechen vermochten. Quast gab allerdings den Ausschlag, aber an der Spitze dänischer Pikeniere, die seinem Flügel zunächst in Reserve standen. (Nach einem anderen Bericht hätten die holländischen Brigaden des Zentrums die schon halb verlorene Schlacht wieder zum Stehen gebracht. Dann erst hätte Quast mit dem wieder gesammelten rechten Flügel den letzten Schlag getan. Auch diese Lesart hat manches für sich.) Der Sieg von Nyborg war entscheidend. Die Nachricht von der totalen Niederlage seines Heeres soll den schwerkranken Schwedenkönig so erschüttert haben, daß er infolge davon starb, ein Todesfall, der bald danach zum Frieden von Oliva und durch eben diesen Frieden zur endgültigen Oberhoheit Brandenburgs über das Herzogtum[355] Preußen führte. Die Alliierten, nachdem sie zwei Jahre lang die cimbrische Halbinsel besetzt gehalten hatten, räumten nunmehr das Land. In Hamburg schon wurden die Regimenter entlassen, und auch Quast (übrigens im Dienste des Kurfürsten verbleibend) ging auf seine Güter.

Über die letzten Lebensjahre des Generals wissen wir wenig. Er scheint dieselben, zunächst wenigstens, in ländlicher Zurückgezogenheit und im Kreise seiner Familie zugebracht zu haben. Die niedergebrannten Dörfer wurden aufgebaut, die wüsten Felder neu bestellt, die geplünderten Kirchen erhielten Altarleuchter, Glocken und Kelche. 1661 verheiratete er sich zum zweiten Male mit Elisabeth Dorothea von Goerne, und drei Jahre später (1664) zum dritten Male mit Ilse Katharine von Rössing, einer verwitweten von Planitz. Diese dritte Gemahlin überlebte ihn. 1667 betraute ihn der Kurfürst aufs neue mit Errichtung eines Regiments und ernannte ihn beinahe gleichzeitig zum Gouverneur der Feste Spandau. Hier starb er sechsundfünfzig Jahre alt am 7. Mai 1669 und ward in der dortigen Nikolaikirche beigesetzt. Erst in neuester Zeit erfolgte die Überführung nach dem alten Stammgute Garz. In der Gruft der Kirche daselbst steht seitdem ein mächtiger, mit Basreliefornamenten und den Wappen der Ahnen reich ausgestatteter Zinnsarg, der die Inschrift trägt: »Der Hochedelgeborne Herr, Herr Albrecht Christoph von Quast, churfürstlich brandenburgischer Geheimer Kriegsrath, Generalfeldwachtmeister der Cavallerie, Oberster zu Roß und zu Fuß, Gouverneur und Oberhauptmann der Veste und Stadt Spandau, zu Garz, Damme, Vichel, Rohrlack und Wutzetz Erbherr, gestorben auf der Veste Spandau am 7. Mai 1669. Wartet der fröhlichen Auferstehung zum ewigen Leben.«66

Dies ist es, was wir imstande gewesen sind, über das Leben Albrecht Christophs von Quast zusammenzutragen. Es ist alles ziemlich äußerlicher Natur, äußerlich folgen die Taten aufeinander,[356] äußerlich sehen wir ihn steigen von Stufe zu Stufe. Tradition und Sage, die von Derfflinger und Sparr so mannigfach erzählen, haben sich unseres »Siegers von Nyborg« nicht bemächtigt; es fehlen alle Züge, die uns eine tiefere Teilnahme an seinem Lebensgange einzuflößen vermöchten. Und doch war dieser Sieg, den wir vorwiegend ihm verdanken, von einer nach mehr als einer Seite hin entscheidenden Bedeutsamkeit. Durch denselben erlangte Brandenburg, wie wir gesehen haben, die volle Souveränität über Preußen und somit die Basis für die Königskrone, während für Dänemark aus eben diesem Kriege sein Königsgesetz hervorging. Zudem war unser Albrecht Christoph der erste, der die brandenburgischen Waffen, vor zweihundert Jahren schon, auf eine der dänischen Inseln hinübertrug.

Die Ehren der Düppelstürmer von heute sind freilich reicher ausgefallen, als die der Nyborgsieger von damals, aber, je heller die Gegenwart strahlt, je mehr geziemt es sich in Dankbarkeit derer zu gedenken, die ruhmvoll voranschritten. Unter ihnen in vorderster Reihe- Albrecht Christoph von Quast.


Aus der Gruft, darin wir eben die Inschrift am Zinnsarge Albrecht Christophs entziffert haben, treten wir wieder ins Freie, atmen auf in Luft und Licht, und schreiten dem Herrenhause zu. Der kühle, mit Marmorfliesen gedeckte Raum heimelt uns bei der drückenden Hitze doppelt an, und doch ist es nicht diese kühle, fliesengedeckte Halle, was uns hierherführte, sondern umgekehrt der sonnenbeschienene Vorflur im ersten Stock, wo wir einem seltsamen Erinnerungsstücke begegnen, das eine sehr andere Zeit als die Zeit unseres Albrecht Christoph vor uns heraufbeschwört. Hier, an einem breiten Fensterpfeiler, an demselben Platz etwa, wo sonst eine Flora oder Pomona oder irgendein anderes Stück griechischer Mythologie zu stehen pflegt, erhebt sich statuenhaft und auf niedrigem Postament ein Riesenstiefel, mit einem 9 Zoll langen Sporn daran und einer 1 1/2 Zoll dicken Sohle. Das Ganze ein Kunstwerk in seiner Art, und trotz seines riesigen Umfanges von einer gewissen Eleganz der Erscheinung. Dieser Stiefel hat seine Geschichte.

Wer kennt nicht das Regiment Gensdarmes? Und wer hätte nicht gehört von der Verschwendungssucht und Tollkühnheit seiner Offiziere, von ihrem Mut und Übermut!

Unter den jungen Offizieren eben dieses Regiments war denn auch Wolf Ludwig Friedrich von Quast, wegen seiner tollkühnen[357] Streiche kurzweg der »tolle Quast« genannt. Eines Tages (wahrscheinlich im Jahre 1794) ging er mit Leutnant von Jürgaß, dem späteren ausgezeichneten Kavalleriegeneral unter York, über die Weidendammerbrücke, als ihnen, einige Häuser weiter, ein riesiger Sporn auffiel, der im Schaufenster eines Eisenladens hing. Es ward ausgemacht, daß derjenige, der zuerst in Arrest käme, das wunderliche Ding kaufen sollte. Jürgaß war der erste, der dieses Vorzugs genoß, und kaufte den Sporn, aber freilich nicht ohne beim Kauf ein neues Abkommen getroffen zu haben: »der nächste, der in Arrest kommt, läßt einen Stiefel dazu machen.« Dieser nächste war nun selbstverständlich Quast, und schon eine Woche danach wurde der etwa 6 Fuß hohe Riesenstiefel unter allen möglichen Formalitäten in die Kaserne getragen. Da stand er nun, der Koloß, und der Sporn ward ihm angeschnallt. Aber der Übermut, einmal wachgeworden, sehnte sich nach mehr, und so beschloß man denn einstimmig, dem Stiefel zu Ehren ein Fest zu geben, bei dem der Stiefel selbst als Bowle fungieren sollte. Gesagt, getan. Das Fest verlief unter dem Jubel aller Beteiligten, aber doch andererseits auch so, daß folgenden Tages Order kam, auf den Stiefel zu fahnden. So leichten Kaufes indes gedachten die jungen Offiziere weder sich noch ihren Stiefel fangen zu lassen, und als die diesem letzteren geltende Stubenrevision ihren Anfang nahm, war der große Stiefel schon mit Extrapost auf dem Wege nach Garz. Aber auch hier war seines Bleibens nicht lange. Das Versteck war verraten worden, und eine Reiterpatrouille hatte striktesten Befehl erhalten, den »Stiefel der Gensdarmes«, es koste was es wolle, zur Stelle zu schaffen. Was tun in dieser Lage?

Das erste war, eben dieser Patrouille, die schon drei Meilen Vorsprung hatte, diesen Vorsprung wieder abzugewinnen. Es sattelten also befreundete Kameraden, überholten im Fluge das ziemlich ruhig seines Weges trottende Pikett und führten den gefährdeten Liebling von Garz nach Ganzer hinüber, wo derselbe nunmehr, in einem abgelegensten Scheunenwinkel, unter hochaufgeschichteten Strohmassen versteckt wurde.

Daselbst stand er über ein Menschenalter. Das Regiment Gensdarmes war längst tot und die Jürgasse längst ausgestorben, da erbat sich der jetzige Besitzer von Garz, Rittmeister von Quast, den Stiefel von Ganzer her zurück, »da dieser, wenn irgend wohin, am ehesten nach dem ehemaligen Gute des ›tollen Quast‹ gehöre«. Gern wurde ihm gewillfahrt und blank aufgeputzt steht er seitdem auf dem Flure des Garzer Herrenhauses, ein[358] charakteristisches Überbleibsel aus den Tagen des »Regiments Gensdarmes«.

Wolf Quast, wie so viele Militärs jener mit Unrecht in Bausch und Bogen verurteilten Zeit, war übrigens keineswegs ein bloßer »Junker Übermut«, der nur mit Sporen und Degen über die Straße zu rasseln und gelegentlich in einem Riesenstiefel eine Bowle zu brauen verstand, er war vielmehr umgekehrt ein Mann von hervorragenden Gaben, der die Pflege »nobler Passionen« mit Bildung, Belesenheit und künstlerischem Sinn sehr wohl zu vereinigen wußte. Soldat mit Leib und Seele, war er darauf aus, dem Dienste eine ideale, fast eine wissenschaftliche Seite abzugewinnen, und legte seine Reitererfahrungen in einem Buche nieder, das, wie Fachleute versichern, in allen erheblichen Punkten auch bis heute noch unübertroffen geblieben ist. Seine künstlerischen Neigungen führten ihn nach dem Süden, wo er 1804 erst in Rom und dann in Paris mit Schinkel zusammentraf. Dieser schrieb im Dezember genannten Jahres an den Geheimen Rat von Prittwitz: »Herr von Quast, mit dem ich schon in Rom schöne Genüsse theilte und den ich hier in Paris wieder finde, verspricht mir die Ausrichtung meiner Empfehlungen usw.« Das alles deutet auf mehr, als auf bloße Tollheiten und Fähnrichstreiche.

Das Ende Wolf Quasts war beklagenswert. Der brillante Reiter starb infolge eines Sturzes mit dem Pferde. Freilich war Mangel an Geschicklichkeit nicht die Ursache. In der Wilhelmstraße, dicht am Platz, war das Pflaster behufs einer Röhrenlegung aufgenommen und bei Einbruch der Dunkelheit für die vorschriftsmäßige Einzäunung nicht Sorge getragen worden. Quasts Pferd stürzte an dieser Stelle. Er selbst fiel so unglücklich, daß er bald danach im Radziwillschen Palais, wohin man ihn brachte, starb, am 2. Mai 1812.

Sein Eichensarg, ohne besonderen Schmuck, steht in der Familiengruft zu Garz. Er war am 13. Februar 1769 geboren.[359]

62

Diese Jahreszahl ist wahrscheinlich die richtige. Zwar wird im allgemeinen das Erscheinen der Schweden (die am 15. Juli 1630 auf dem Ruden in Pommern gelandet waren) in der Kur- und Mittelmark erst in den Sommer 1631 also ein Jahr später gesetzt, die Spezialgeschichte der Grafschaft Ruppin spricht aber mit aller Bestimmtheit »von 2000 Mann schwedischer Kavallerie die sich, nebst einem ansehnlichen Korps Infanterie, im August 1630 des Ruppiner Landes bemächtigt hätten.« In voller Übereinstimmung damit fügen die handschriftlichen Notizen über unseren Albrecht Christoph hinzu, »daß sich die schwedischen Truppen während der Wintermonate wieder nach Pommern hin zurückzogen.« Das Widersprechende der Angaben erklärt sich vielleicht so, daß Ruppin und Uckermark damals noch eine Art Grenzlandcharakter hatten und nicht voll und ganz zur eigentlichen Mark gehörig angesehen wurden. Namentlich Ruppin war noch mehr oder weniger ein Land für sich.

63

Die Reiterregimenter, die in dieser Schlacht brandenburgischerseits mitfochten, waren folgende: 1. Die Trabantengarde unter Oberstleutnant Wilmersdorf, 2. Leibregiment unter dem Obersten von Canitz, 3. Regiment des Feldmarschalls Grafen Waldeck, 4. Fürst von Croys Regiment, 5. Regiment des Generals Derfflinger, 6. Regiment des Oberst von Pfuel, 7. Regiment des Generals von Kannenberg, 8. Regiment des Generalmajors von Görtzke, 9. Regiment des Oberst von Sparr, 10. Regiment des Oberst Goseff, 11. Oberst Wallenrodts Regiment und 12. Regiment des Oberst von Quast. Jedes Regiment war 6 Kompanien zu 110 Pferde stark.

64

Kurfürst Friedrich Wilhelm, damals achtunddreißig Jahre alt, hatte 16000 Mann Brandenburger bei Wittstock zusammengezogen; – von der Artillerie 38 Geschütze. Die einzelnen Abteilungen des Heeres wurden von Otto Christoph von Sparr, Derfflinger, Hans Jürgen von Anhalt-Dessau (Vater des alten Dessauers), Joachim Rüdiger von der Goltze, Georg Adam von Pfuel und Albrecht Christoph von Quast befehligt. Aus welchen Regimentern diese Truppen bestanden, läßt sich leider nicht mit Bestimmtheit sagen. Es gab überhaupt damals keine Regimenter in unserem Sinne. Es gab Festungsgarnisonen aus diesen Garnisonen wurden einzelne Kompanien genommen, andere Kompanien aus anderen Garnisonen hinzugetan, und auf diese Weise Regimenter gebildet, die nun den Namen ihres jeweiligen Führers annahmen. So konnte es kommen, daß dieselben zwei Kompanien, die in einem Jahre im Regiment Quast oder Pfuel gefochten hatten, im nächsten Jahre zum Regiment Dessau oder Dohna gehörten. – Zu den 16000 Brandenburgern stießen 11000 Kaiserliche unter Montecuculi und 5000 Polen unter General Zarnecki, die sich aber schließlich als bloße Plünderbande erwiesen. Im ganzen 32000 Mann. Dänische Abteilungen erschienen erst im Laufe des Krieges.

65

Dieser Schlachtenatlas (kein gedrucktes, sondern ein mit Wasserfarben und Frakturschrift sauber ausgeführtes Werk) führt den Titel: »Ein Buch aller der führnehmsten Bataillen und Campementen, so in diesem Säculo und zwar von 1620 bis 1693 von Jahren zu Jahren seind gehalten worden.« Das neununddreißigste Blatt enthält die Aufstellung beider Armeen in der Schlacht bei Nyborg. Halte ich alles zusammen, was ich in Pufendorf, Orlich und in zwei Aufsätzen von Professor Dr. Stuhr (Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staats. Berlin, Mittler. 1831) und von Hofrat L. Schneider (Soldatenfreund. Septemberheft 1864) gelesen habe, so komm ich immer wieder zu der Ansicht, daß der alte Schlachtenatlas wahrscheinlich mehr recht hat als irgendeine andere Beschreibung. Unter den verschiedenen Punkten, worin derselbe von den Angaben der Historiker abweicht, ist der eine für uns von Belang, wonach Generalmajor von Quast – wie oben im Text des näheren angeführt werden wird – auf dem rechten Flügel keine brandenburgischen, sondern kaiserliche Reiterregimenter, Dänen und Polen, unter seinem Kommando hatte. Der Atlas gibt die Namen der Regimenter genau an, und dies Vertrautsein mit den Details spricht dafür, daß der Verfasser überhaupt Bescheid wußte.

Das »so in diesem Säculo« scheint darauf hinzudeuten, daß der Atlas noch vor 1700 angefertigt wurde. Dem entspricht auch das Gesamtansehen. Das interessante Werk ist jetzt Eigentum des Geh. Rat von Quast auf Radensleben. Er empfing es im März 1864 als ein Andenken von dem mittlerweile verstorbenen Oberstleutnant Kindt, einem Schleswig-Holsteiner. Dieser hatte es auf einer Auktion erstanden und vermutete, daß es von einem General Wolf (seinerzeit in dänischem Dienst) verfaßt bzw. gezeichnet worden sei.

66

Neben dem mächtigen Zinnsarge des Generalfeldwachtmeisters steht ein etwas kleinerer, im übrigen mit ziemlich denselben Emblemen reich verzierter Kupfersarg, in dem Otto Gottfried von Quast, ein Neffe des Generals, begraben liegt. Er fiel bei Fehrbellin. Die Inschrift des Sarges lautet: »Hier ruhet der hochedelgeborene Herr, Herr Otto Gottfried von Quast, churfürstlich brandenburgischer, unter des Herrn General Lüdekens Regiment bestallter Adjutant, auf Garz und Küdow Erbherr, geb. Anno 1656 am 23. März; in dem mir der schwedischen Armee bei Fehrbellin am 18. Juni 1675, gehaltenen Treffen tödtlich verwundet und am 22. ejusd. allhier in Spandau selig verstorben.« Auch dieser Sarg ward ursprünglich in der Nikolaikirche zu Spandau beigesetzt. Daher das »allhier in Spandau«

Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 9, München 1959–1975, S. 346-360.
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Ein Spätgeborner / Die Freiherren von Gemperlein. Zwei Erzählungen

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Die beiden »Freiherren von Gemperlein« machen reichlich komplizierte Pläne, in den Stand der Ehe zu treten und verlieben sich schließlich beide in dieselbe Frau, die zu allem Überfluss auch noch verheiratet ist. Die 1875 erschienene Künstlernovelle »Ein Spätgeborener« ist der erste Prosatext mit dem die Autorin jedenfalls eine gewisse Öffentlichkeit erreicht.

78 Seiten, 5.80 Euro

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Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

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