Vorbericht /

Und Behandlung der Frage /

Ob die Gespenster nur in blosser Einbildung bestehn:

Wann ein Kriegsgefangener gleich / durch ein ansehnliches Lösegeld / befreyet worden: bleibt er darum /von dem Feinde / nicht gar unangefochten / so lange die widrige Theile einander noch befehden / und das Kriegsfeuer annoch nicht geleschet ist. Der Feind trachtet ihm so wol / als Andren / unterdessen noch immer zu wieder nach / ob er sie ungewarnter Sachen überfallen / und von neuem ihrer mächtig werden möge. Weil er aber solches / durch offenbare Gewalt /offt nicht mehr thun kann: braucht er allerley List /und Rencke / steckt falsche Flaggen / oder Standarten auf / giebt sich / durch das heimlich erkundschafftete Wort / für Freund aus / und fůr gut Keyserisch /indem er / im Hertzen / einen Türcken / oder Tarter /oder auf Raub / Mord und Brand ausgegangenen /Frantzosen / verbirgt.

In gleichem Zustande der Unsicherheit / stehet das gantze menschliche Geschlecht / gegen dem Satan /als seinem abgesagtem Feinde. Denn ob gleich unser König / und oberster Feldherr / Christus / uns / durch sein eigenes Blut / von der Gewalt desselben erlöset /und frey gemacht: seynd wir darum doch nicht ausser der Nothwendigkeit gestellet / uns / biß zum Ende deß Streits / wol fürzusehen / daß wir nicht wiederum durch seine Netze / Larven / und betriegliche Verstellungen / in die vorige Dienstbarkeit verführet werden: weil dieser hellische Leu immerdar seine Klauen wider uns ausbreitet / bald in den Leuen- bald in den Drachen- oder Schlangen-Balg sein feindseliges Vorhaben verkleidet / und mit allerley betrieglichen Erfindungen an uns setzet; damit er unserer Seelen / oder zum wenigsten unserer Leibes-Gesundheit / einen Abbruch thun möge.

Die Menge sothaner seiner Fündlein wird wol der beste Meister nicht ausrechnen / oder zehlen: Also /daß füglich jene Virgilianische Alecto diese arglistige Hellen-Schlange ihre Schwester nennen darff.


– – – Tot sese vertit in ora!

Tam sævæ facies! tot pullulat atra colubris!1


So offt verwandelt sie ihr Antlitz und Geberden!

Von so viel Schlangen pflegt sie grausam-fruchtbar werden!


Illi nomina mille, mille nocendi artes.


Mehr als tausenderley Künste hat dieser listige Geist täglich im Vorraht / die Menschen zu äffen / und auch / wann es der Allmächtige verhengt / zu beschädigen.

Solcher seiner schlauhen Ersinnungen seynd nicht die einfältigste / welche er ausübet / durch die gespenstische Erscheinung / Vorstellung dieser oder jener Gestalt / und allerley Schreck gesichter / imgleichen durch Erregung manches grauerischen Gepolters und Getösses. Denn ob gleich unser Verstand seinen eigendlichen Zweck hiebey / und was er damit im Sinn habe / nicht allemal erblickt: hat er doch ein weites Absehen / und grosse Tieffe böser Intention dabey. Wie dann hiedurch das Heidenthum / guten Theils /entweder eingeführt / oder bestätiget worden / auch /noch heutiges Tages / der Un- und Aberglaube dadurch fortgepflantzt werden / und immer tieffer einwurtzeln / auch sonst gar viel Ubels daraus entstehen kann.

Unter dem Namen der Gespenster aber wird / von mir / alles gespenstische Wesen allhie verstanden; es mag sich gleich sehen lassen / und dem menschlichem Gesicht vorstellig machen / oder durch ein ungewöhnliches Getöß / oder durch einen unnatürlichen Laut /oder Stimme / zu spühren geben. Denn solches Alles nennen wir / zu Teutsch / ein Gespenst / imgleichen das Ungeheuer / und bißweilen / mit der Schrifft /einen Geist; dergleichen die Jünger deß HErrn sich einbildeten / da sie denselben / nach seiner Auferstehung / sahen. Angemerckt / nicht allein dieses Exempel / beym Evangelisten Luca / (c. 24.) sondern auch andre mehr / gnugsam anzeigen / daß das Jüdische Volck die Erscheinung der Gespenster geglaubt. Der Lateiner begreifft allerley Gespenster unter dem Wort Spectrum; welches von specio, ich sehe / fliesst: weil die gespenstische Gesichter oder sichtbare Gespenster einen grössern Schrecken verursachen / als die unsichtbare: oder weil man die / in einer Gestalt erscheinende / Gespenster am leichtesten beobachtet. Aus gleicher Ursach / giebt ihm die Griechische Sprache den Namen Φάντασμα und Φάσμα: von der Erscheinung: mit welchem Wort es auch / beym heiligen Evangelisten Matthæo (c. 14.) und Marco am 16 / angezeigt wird. Von den Lateinischen Poeten werden die Gespenster auch Umbræ (Schattengeister) oder Schattengesichter (sonderlich die Geister der Verstorbenen) genannt: weil sie sich wie ein entweder weißlechter / oder schwartzer Schatten und Schämen sehen lassen; Imgleichen Larvæ, und Lemures geheissen.

Auf daß nun nicht etwan mancher Schwer- und Hartgläubiger wähne / meine Feder werde ihm auch nur eitel Schattenwerck / oder Mährlein / und falsche Einbildungen / vormahlen; wie es dann solcher Leute / die Alles / was man von Gespenstern redet / oder schreibt / entweder zu den Getichten / oder Träumen /oder verderbten Phantaseyen / Gesichts- oder Ohr- Täuschungen / schreiben / und durchaus kein Gespenst gläuben wollen / grössern Uberfluß als Mangel hat: so scheinet vonnöthen / vorher beweislich darzuthun / daß die Gespenster warhafftig offt / entweder dem Gesicht / oder Gehör / oder Gefühl / sich lassen spühren. Doch wollen wir zuforderst ihre Ursachen vernehmen / die sie ihnen selbsten / als eine gewisse Aufhebung und Vernichtung aller Gespensterey / einbilden.

Solche Ursachen / oder Einwürffe / seynd nicht einerley. Erstlich geben sie vor / die Melancholey und das schwere Geblüt könne solche Gespenster / mit einer starcken Einbildung / erzeugen. Nun ist gewiß /daß hochbekümmerte / tieff-ertraurte / schwermütige Leute / ihnen nicht allein schwere und seltsame Gedancken / sondern auch manche abentheurliche Einbildungen machen / und allerley wunderliche Gestalten formiren; zumal / wann sie dabey nicht allerdings Hirn-richtig seynd: Massen sie offt so wunderliche Grillen / possirliche Einfälle / oder Eindruckungen gewinnen / daß sich nicht selten das Mitleiden andrer Leute darüber in Gelächter verwandelt.

Zu Abydo, einer Asiatischen Stadt / pflag / wie Aristoteles bezeugt / ein wahnwitziger Mensch sich in das ledige Schauspielhaus zu begeben / allda niderzusetzen / und mit Händ-Klopffen anzudeuten / daß ihm Alles wolgfiele; nicht anders / als ob würcklich eine Comedie / oder trauriger Aufzug / ausbündig-wol gespielt würde. Zu Argis in Griechenland lebte Einer /der gleiches Gehirns war / und / wie in den poetischen Episteln Horatii gedacht wird / eben so thöricht sich ergetzte / wann er ins Comedien-Haus kam / und / ob gleich kein Spiel gehalten ward / dennoch / in seinem Gehirn / allerley spielende Personen bildete / nachmals auch / da ihn die Medici, auf Begehren seiner Verwandten / durch fleissige Kuhr / von solcher wahnsinnigen Phantasey erledigten / mit denselben mächtigübel zufrieden war / daß sie ihn folcher Lust beraubt hetten; sie versicherend / er hette nie so vergnüg- und behäglich gelebt / als zur Zeit seiner Thorheit / und phantastischen Einbildungen.

Hernach so kann auch die Einbildungs-Krafft /durch übermachte Furcht / Schrecken / und Bestürtzung / eben so wol einen Fehl bekommen / und dermassen verderbt werden / daß Einer wunderseltsame Sachen ihm einbildet / welche doch gar nicht vorhanden seynd. Dannenhero man auch wunderselten vernimt / daß behertzte Leute ein Gespenst sehen /und den streitbaren Scythen keines jemals erschienen. Weil die Leuen großmütig und unverzagt seynd / sollen sie / wie man sagt / für keinen Larven erschrecken.

Hernach wenden sie vor / es können eben so wol die äusserliche Sinne fehlen / und so gefälschet wer den / daß sie irrige Einbildungen gebären. Ein Trunckener wird leicht / durch sein verderbtes Gesicht / betrogen: der überflüssige Wein / oder das eingeschwelgte Bier und Brandwein / können ihm / in der Lufft / allerley Gesichter / und Gespenster weisen. Mancher / der gantz nüchtern / kann seine eigene Gestalt / in der Lufft / erblicken / und hiedurch in den Wahn geführt werden / daß ein Gespenst seine Person / bey lebendigem Leibe / presentire: da doch solches /nach Aristotelis Urtheil / von den gar zu schwachen Geistern seiner Augen herrühren kann: welche machen / daß er / in der Lufft / als wie in einem Spiegel /sich Selbsten sihet / und alsdann beduncken lässt / ein Gespenst affe seiner Gestalt also nach.

Gleicher Täuscherey ist das Ohr unterworffen. Wer Schaden hat / am Gehör / der lässt sich jemalen beduncken / es stürme der Wind gar sehr / oder es rausche eine Wasserflut daher / er höre Glocken läuten /oder allerhand musicalische Instrumenten schallen: wann hingegen Andere / die bey ihm sitzen / und ein richtiges Gehör haben / nichts dergleichen alsdann vernehmen. Es kracht aber zu Zeiten auch wol würcklich etwas / als eine Wand / Banck / oder Tafel; wenn sich das Wetter ändern / oder ein Gewitter kommen will: Und alsdann meynet Mancher / es rühre sich ein Gespenst.

Nicht weniger kann das Gefühl / und der Geschmack irren / und sich betriegen. Dem / der das Fieber hat / schmecken offt die süssesten Sachen bitter /und die lieblichsten seynd ihm zu widern. Und Etliche meynen / es habe sie etwas angerührt / oder sie fühlen weiß nicht was: so sie doch würcklich nicht angerührt worden.

Stossen dann die Furcht / Augen-Schwachheit / und die Fehler der andren Sinnen / zusammen; so ertichtet ihre Einbildung wunderseltsame Sachen; lässt sich dieselbe auch nicht ausreden. Und hiedurch werden offt gantze Kriegsheere / auf falsche Gedancken / verleitet. Als der gewaltige Hertzog Carl von Burgund /samt andren Fürsten / vor Paris lag / daugte etliche seiner Reisigen / bey sehr trüben und tuncklem Wetter / sie sähen einen gewaltigen Hauffen aufgereckter Spiesse beyeinander; und schliessen daraus / König Ludwig hielte daselbst / in voller Schlachtordnung. Derhalben galoppirten sie eilends dem Hertzoglichem Lager zu / und zeigten denen sämtlichen Fürsten / die sich vor die Stadt gelegt hatten / an / man hätte unfehlbar ein Treffen zu vermuten. Weil auch die / vom Feinde ausgecommandirte / Pferde diesen zurückreitenden Reisigen deß Hertzogs nachsetzten: fand solche Kundschafft desto leichter Glauben: In solchem Wahn / ritte Hertzog Johann von Calabrien / zu deß Burgundischen Hertzog Carls Fahnen / und vermahnte dieselbe zur Tapfferkeit; sprach / sie sollten ein Hertz fassen / dem Feinde / mit der Pariser Elen und Stabe / nemlich mit langen Spiessen / tapffer abmessen. Als aber deß Hertzogs seine Reuter sahen / daß die feindliche Reuter / welche besagten Reisigen nachgesetzt hatten / wiederum hinter sich wichen /und so starck nicht wären / wie man gemeynt / dazu auch derjenige grosse Hauffe / dessen sie zuvor wargenommen / sich nicht bewegte: wagten sie es / und ritten näher hinzu. Da sie dann / weil der Himmel nunmehr sich ein wenig ausgehellet / an stat der vermeynten hohen und langen Spiesse / nichts anders /als aufgerichtete hohe Disteln / antraffen; solchem nach wieder umkehrten / den Fürsten diesen Irrthum entdeckten / und damit die vorhin ausgeschickte Reisigen schaamrot machten.2

Drittens wird / von denen Gespenst-Leugnern /vorgewendet / daß offtmals schalckhaffte Leute sich für Gespenster ausgeben / und hiedurch dem vermeyntem Fabelwerck der Gespenster kein geringer Beytrag geschehe. Daß es solche Gespenst-Affen gebe / versichert die vielfältige Erfahrung: Und wissen einige Schälcke damit meisterlich umzugehen. In America fliegt eine gewisse Art von solchen Würmern herum /die man bey uns Johannes-Würmlein dort aber Coculi und Cucuju nennet; wiewol sie die Grösse eines Kefers haben. Dieselbe gläntzen zwar und leuchten / bey Abend- und Nacht-Zeit / mit ihrem gantzen Leibe; doch insonderheit / mit den Augen; welche / nach Proportion oder Ebenmaß ihres so kleinen Leibleins /sehr groß seynd / und so viel Liechts von sich stralen / daß man / bey Nacht / dabey lesen und schreiben kann. Und solches Liecht lässt sich ansehn / als wie vier kleine Sternlein. Wann nun Jemand sein Angesicht und Hände / mit dem Fett dieser Liecht-Kefer /bestreicht; wird Einer / der es nicht weiß / sich einbilden / er sehe ein feurigerschreckliches Gespenst.3

In der Italiänischen Landschafft / Campanien (Terra di Lavoro) finden sich / um den Bezirck deß Berges Gauri (oder Monte Barbaro) viel finstre Hölen von mercklicher Tieffe und Länge: darinn viel Goldhungrige Leute / in Hoffnung daselbst Schätze anzutreffen / durch deß Satans Veranlassung / das Verderben gefunden / und jämmerlich ums Leben gekommen. Unter andren hat / wie Julius Cæsar Capaccius4 erzehlt / ein Neapolitaner / Namens Petrus di Sale, viel dergleichen unbesonnene Schatzgräber /welche / von vielen Orten und Ländern / zu diesem Ende / dahin gekommen / häßlich betrogen / und spöttlich zurück gefertigt. Denn als dieser Possenreisser solcher Schatz-Narren Vorhaben gemerckt / ist er ihnen vorgekommen / und hat seine vorher wolabgerichtete Kameraden / in eine dieser Hölen / versteckt. Wenn dann die Gelddürstige Ausländer ihre / aufs Beste gemeinlich zubereitete / Malzeit einzunehmen /sich nidergelassen / ist der spitzbübische Abentheurer hervor getreten / und hat / nachdem er einige Schein-Circkel an der Erden gezogen / das Gelag gleich auf ein Mal zerstört; indem / auf sein Anstifften / die bestimmte Anzahl seiner / in solchen Hölen versteckten / Spießgesellen augenblicklich hervor gewischt / in so entsetzlicher Verlarvung / daß man sie nothwendig für deß höllischen Plutonis Reichsgenossen halten müssen; angeschaut sie / aus Nasen und Maul / Feuer gespritzt / und / vermittelst künstlicher Blasebälge /an statt deß Windes / nichts als Flammen / ausstiessen: Andrer Gauckeleyen / so sie dabey vorgenommen / zu geschweigen. Worüber die arme Schatzgräber hefftig erschrocken / die Flucht ergriffen / und alle Speisen / samt dem Getränck / dahinden gelassen. Bey welcher zurück-gebliebenen Maul-Beute / diese eingefleischte Gespenster sich hernach nidergesetzt /und / nicht ohne Verlachung der fortgestäuberten Hasen / alles aufgezehrt.

Einen heiligen Mann / dessen Wesen von Tugenden / wie das Firmament von Sternen schimmert und blincket / im Wandel / durch eine gute Nachfolge /abbilden / kann Niemanden gereuen. Und wer / in seinen Sitten / das Bild deß HErrn Christi selbsten /führt: der hat / zum Gewinn / das Leben selbst / und eine grosse Kron. Wer aber den Teufel und seine Wercke / in den Seinigen / vorstellen will; der kommt selten davon / ohn deß Teufels Danck / das ist / ohn Schaden und Unglück: zumal wenn er solches nicht guter Meynung / nemlich deß Teufels Bosheit den Leuten vor Augen / und in die Betrachtung / zu mahlen / thut; sondern nur zu dem Ende / daß er seine eigene Bosheit und Triegerey / mit der Bosheit deß Teufels / verlarven / und den Leuten einbilden möge /er sey es nicht / sondern ein teuflisches Gespenst /von dem dieser oder jener abentheuerlicher Handel herrühret.

Mit solcher Verlarvung / oder Stellung / pflegen manche Huren und Buben ihre unzüchtige Gänge verbergen / wie nicht weniger ihre Verwandten / die Diebe mit solcher List sich gern behelffen. Allein es mißlingt ihnen offt häßlich: und indem sie / durch ihre betriegliche Anstalt / die Leute bereden wollen / es sey der Fürst der Finsterniß vorhanden / damit sie desto unvermerckter ihre Wercke der Finsterniß treiben können / und selbige nicht mögen vom Licht beschämet werden; fallen sie mehrmaln dem Fürsten der Finsterniß plötzlich heim / durch einen unseligen Tod / oder sonst in Schande und Spott.

Es seynd nun bey die 40 Jahre / und drüber / daß /in einer fürnehmen Reichs-Stadt / deß Nider-Teutchlandes / in einem ansehnlichem Hause / etliche leichtfertige Gesellen eine eben so leichte Dirne / nemlich die Köchinn / zu Nachts besuchten / und mit derselben ihre Leichtfertigkeit trieben. Weil nun die ehrliche und guthertzige Schwester ihren Buhlern eine ehrliche Vergeltung / für die leistende Courtoisie und Freundschafft / gönnete: legte sie es / mit ihnen / an /daß sie / in der Stuben / und in einem andren Zimmer / ein grosses Geräusch machen solten / indem sie /gegen ihrer Herrschafft / sich gantz erschrocken und furchtsam stellete / und über gosse Verunruhigung von Gespenstern klagte. Die guten Leute beharreten auch / etliche Tage / in diesem Wahn / als ob würcklich einige Poltergeister im Hause rumorten: und ward die gantze Stadt dieses Gerüchts voll. Indessen packten die vermeynte Gespenster Eines und Andres an; blieben aber endlich / weil man / auf Einrahtung andrer kluger Leute / im Hause / und vor der Thür /Wachten gestellet / aus. Weil aber diese saubre Köchinn etwas von ihrer Herrschafft Gerähte für sich behalten / und oben / unter den Dachlatten deß Hauses /versteckt hatte; welches man / im Nachsuchen / gefunden: wuchs der Verdacht auf sie dergestalt / daß man sie setzen / und mit peinlicher Folter examiniren ließ. Hierauf entdeckte sie Alles / bekam / zur Vergeltung /einen blutigen Staup-Besem / und musste zur Stadt hinaus.

Vor nicht vielen Jahren / hat auch das betriegliche Gerücht einem ansehnlichem Hause ein Gespenst angetichtet: wovon doch unterschiedliche fürnehme Einwohner das geringste nicht gespührt. Da nun einsmals auch ein Baron gewisse Gemächer darinn bestanden; ist dessen Knecht etliche Mal der Köchinn / im Hemde / vors Bette gekommen / um derselben einzubilden / er sey ein Gespenst. Und weil er sie etliche Mal nacheinander also geschreckt: hat sie dem Herrn geklagt / daß gemeinlich um Mitternacht ihr eine weisse Gestalt erschiene / und grossen Schrecken einjagte. Der Baron befihlt / sie solle nur schweigen / er wolle ihr / für dem Gespenste / schon Ruhe verschaffen. Hierauf hat er dem Knecht etliche Mal aufgepasst / biß er ihn endlich / in seinem gespenstischem Aufzuge / erwischt / und mit einem Prügel dermassen gebräunet / daß er / mit Zeterschreyen / deutlich genug bekennen müssen / er wäre kein Gespenst. Folgenden Tags / hat er auch fort gemüsst.

Mit diesen / und dergleichen grundlosen Gründen /vermeynen sie dieses zu behaupten / daß keine Gespenster seyen: Und seynd darinn ziemlich nahe Vettern der alten Sadducæer / die gar keine Engel / noch Geister / glaubten; imgleichen deß Democriti, Averrois, und der gantzen Peripatetischen Schul; welche wähnten / die Geister wären nichts anders / denn böse Affecten deß Gemüts / als Neid / Geitz / Ehrgeitz /Untreu / und dergleichen. Sie seynd auch der Epicuræischen Philosophiæ Adjuncti, und deß Cassii Wahn-Erben. Denn dieser wollte gleichfalls Brutum, als derselbe / wegen deß ihm erschienenen Moren-Gesichts / sich bestürtzt spühren ließ / bereden / es bestünde Alles in blosser Einbildung / was man von Erscheinung der Geniorum, und Gespenster / redete; die menschliche Seele könnte ihr selbsten / wie im Traum / also auch im Wachen / allerley Bildnissen vorstellig machen: Sollten je dergleichen Geister seyn / so hetten sie doch weder die Gestalt / noch Stimme der Menschen / noch eine solche Krafft / die biß zu uns reichte.5

Allein alle diese Einwendungen / und vermeynte Beweisthümer / wägen weniger dann nichts: und beruhen einig allein hierinn / daß viel Leute / entweder durch falsche Einbildungen / oder Gesichts- und Gehör-Fehler / oder durch spitzbübische Verstellung eines Possenreissers / können betrogen werden. Denn aus gleicher Folgerey könnte man schliessen / weil es viel Narren / in der Weltg / äbe / so müssten keine weise Leute darinn seyn: Weil viel falscher Müntze könnte gepregt werden / so müsste keine gute Müntze jemals gewesen seyn: Weil mancher eine falsche Einbildung hette / könnte niemand eine warhaffte haben: Weil das Auge / oder Ohr / manches Mal irret /müsste es allezeit fehlen; oder auch alle Leute einen Fehler / in den Augen / oder am Gehör haben / weil nicht Wenige übel sehen oder hören / und sich also leichtlich betriegen.

Was / wegen der Furchtsam- und Leichtgläubigkeit mancher Leute / sonderlich der Weibsbilder / dieser unverschämten Gespenst-Leugnung vorgeschützt worden / ist eben so wol nur ein papierner Schild. Wann lauter Weibern oder furchtsamen Knaben / oder leichtgläubigen oder wahnsüchtigen Leuten / die Gespenster nur erschienen; so würde solcher Einwurff noch ein Färblein gewinnen / und nicht so gar ungestalt seyn. Es haben auch etliche heidnische Sonderlinge eben dergleichen kalen Mantel ihrem Eigensinn unigewickelt: Wie man / beym Plutarcho, lieset / da er das Gespenst Dionis beschreibt / und dabey gedenckt / daß diejenige / welche dergleichen Gespenst-Erblickungen für nichts halten / sich vernehmen lassen / es komme keinem behertzten Menschen ein Geist / oder Gespenst / vor Augen; sondern die Knaben / die Weiblein / und bey ihrer Leibsschwachheit fablende Leute folgen hierinn andrer Leute ungereimten Meynungen / indem sie gantz abergläubisch gläuben / ein böser Geist sey auf sie zugegangen.6 Aber eben derselbige Author erzehlt gleichwol eben daselbst / daß der Genius (das ist / der Natur- oder Geburts-Geist) dem Dioni und Bruto einen Todes-Fall angezeigt. Und das waren trauen! keine kleinmütige /oder furchtsame; sondern großmütige / ernsthaffte /gravitätische / und in der Philosophia wolerfahrne /Männer: welche nichts destoweniger / die Erblickung eines Gespenstes ihnen so tieff zu Gemüt gezogen /daß sie / deßwegen aller bekümmert / ihren guten Freunden angezeigt / was sie gesehn.

Plinius, der Jüngere / war gewißlich ein Mann von grosser Gravität / Authorität / und hohem Verstande. Dennoch fragt er seinen gar gelehrten Freund / Suram, um seine Meynung / ob es Phasmata,7 oder gespenstische Erscheinungen / gebe / und ob Sura dafür halte / daß sie ihre eigene Figur / und göttliche Krafft haben? oder ob sie nur / von unsrer furchtsamen Einbildung / ihre Bildung empfahen / und an sich selbsten nichts seynd? Dabey erklährt er zugleich seine Gedancken; nemlich / daß er glaube / es seyen in rechter Warheit würckliche Gespenster / und durch dreyerley Geschichte dazu bewogen werde. Als erstlich / durch das Gespenst / welches dem Curtio Rufo zu Gesicht gekommen / in Gestalt eines übermenschlichgrossen und schönen Weibes / das zu ihm gesagt /Sie wäre Africa: Hernach / durch den Polter-Geist /der in einem unheimlichem Hause / zu Athen / dem Athenodoro, erschienen: Und drittens / durch zweyerley Exempel / die / in seinem Hause / geschehen. Denn es hat seines Freygelassenen und etlicher Massen gestudirten Marci, jüngerer / und bey dem grösserem auf einem Bette ligender / Bruder gesehn / daß Einer auf dem Bette sitzend ihm ein Scheermesser an den Kopff gesetzt / und auch würcklich ihm von seiner Scheitel das Haar abgenommen. Nachdem es Tag geworden / hat man auch seine Scheitel würcklich beschorn gefunden / und das abgeschnittene Haar auf der Erden. Uber kurtze Zeit hernach / ist dieses /durch eine andre gleichmässige Abentheuer / beglaubt worden. Denn indem ein Junge in der Knechte Schlaffkammer / unter den andren / gelegen / seynd zween Geister / in weissen Kleidern / durchs Fenster gekommen / welche ihn beschoren / und hernach wieder durchs Fenster zuruück gekehrt. Diesen Jungen hat man / deß Morgens / beschorn / und die verstreut umher ligende Haare / gesehn.

Plinius vermutet / es dörffte vielleicht bedeutet haben / daß er / Plinius, nicht würde gerichtlich / auf Leib und Leben / angeklagt werden. Denn / so Domitianus länger hette gelebt / zu dessen Zeiten diese gespenstische Barbiererey vorgegangen / würde er schwerlich beym Leben geblieben seyn: angemerckt /in dessen Scatullen ein Klag-Libell gefunden worden /so Einer / Namens Carus, wider ihn eingegeben: woraus er vermutet / das abgeschnittene Haar seiner Knechte sey ein Zeichen gewest / welches so viel bedeutet habe / daß er die bevorstehende Gefahr hette überstanden: weil diejenige / so man aufs Leben angeklagt hat / oder zum Tode verurtheilt / das Haar vorn herab hangen liessen.8

Wie unfolgbar aber der Schluß sey / welchen man ziehen will / von dem Betruge / oder Possen-Spiel derer / die sich in ein Gespenst verstellen / um die Leichtgläubige damit zu erschrecken / und zu vexiren / ist oben schon zur Gnüge bewiesen: Und kann auch mit diesem Beyspiel beleuchtet werden / daß der Teufel sich offt / in einen Engel deß Liechts / verstellet. Denn so wenig solcher Betrug deß Teufels erweiset /daß keine Engel deß Liechts seyen; so wenig erweiset auch die vexierische Vorstellung eines Gespenstes dieses / daß nie kein Gespenst sey.

Noch eines Einwurffs / welchen auch Manche gebrauchen / hette ich schier vergessen. Sie sagen / daß Ihrer Viele / mit grossem Fleiß / sich bemühet haben /mit dem bösen Geist in Kundschafft zu kommen / und doch nicht dazu gelangen können. Diesen begegnet der gelehrte Geardus Vossius, mit solcher Antwort: Est, ubi Deus non permittat: ut præcipuè in Potentibus, ne nimiùm orbi incommodent. Est, ubi Dæmon tale refugiat consortium. Nec enim omnes æquè ei conducibiles; sed vix alli, quàm simplices & creduli; cujusmodi ferè mulieres; vel affectibus planè mancipati, ut qui libidine, aut vindictæ studio, æstuant: qualibus faciliùs illudit, atque abutitur. Das ist: Jemaln lässt GOtt es nicht zu / (nemlich daß der böse Geist ihnen erscheine / und mit ihnen einen Bund mache) als fürnemlich bey mächtigen Herren: damit dieselbe hernach der Welt nicht allzu gro ssen Schaden thun mögen. Jemaln fliehet der Teufel auch selbst solche sichtbare Gemeinschafft. Denn es seynd ihm nicht alle gleich hiezu anständig; sondern kaum andre / als einfältige und leichtgläubige Leute (dergleichen Art gemeinlich schier die Weiber seynd) oder solche /die ihren Gemüts-Regungen sclavisch ergeben seynd / als die von geyler Begierde / oder Rachgier brennen. Denn solche betriegt und mißbrauchet er am leichtesten.9

Ich halte aber dafür / der Satan begehre sich solchen Ruchlosen manches Mal darum nicht zu zeigen: weil sie vorhin schon / in seinen unsichtbaren Netzen / verstrickt ligen / und heimlich gar keinen Teufel /viel weniger ein Teufels-Gespenst / gläuben; aber /wann er sich ihnen zeigte / leicht andres Sinnes / und zur Bekehrung geschreckt werden dörfften. Solches Gelichters muß jener Gasconier gewest seyn / welcher / in dem vorigen Frantzösischem Kriege / besage der Histori deß verwirrten Europens / ausser Amesfort in der finstern Nacht / nebenst Andern reisete / und sich verlauten ließ / wie er weder einen GOtt / noch Teufel / noch Helle / noch Himmel / weder Geist noch Engel glaubete; weil er von ihnen noch keine Würckung gesehen hette; ob er gleich gantz Europa mehrentheils durchgereiset wäre. Und damit er dieser seiner Rede mehr Glaubens machen mögte; stieg er vom Pferde /ging in einen dicken Busch / und rieff überlaut: So fern ein GOtt ist / oder ein Teufel / oder Engel /oder Geist oder dergleichen / es mag Namen haben wie es wolle / der komme hieher / und rede mit mir!

Hie dörffte Mancher sich / von solchen Ruchlosen /gleichwol aussondern / und sagen / es sey darum Einer gleich kein solcher Atheist / wann er schon kein Gespenst gläube. Wie ich dann selber etliche / so wol mittelmässige / als fürnehme Personen / habe sagen hören / sie mögten denn doch wol ein Gespenst sehen; hetten solches schon offt gewünscht / aber niemals ihren Wunsch erreicht / und derhalben keine Ursach /ein Gespenst zu gläuben. Allein ob gleich solche Leute noch keine Atheisten alle seynd; so rucken sie ihnen doch ohne Zweifel gar nahe / entweder mit einem rohen Lebens-Wandel / oder ungläubigem Mißtrauen gegen der H. Schrifft / (wie bald hernach weiter soll erklährt werden) und haben Ursach / diese Zeilen eines fürnehmen Theologi / in gewisser Masse / auch auf sich zu ziehen: Daß etlichen Fürwitzigen etc. schliessen / es seyen gar keine etc. Geister /folglich sey auch die Schrifft falsch; welches die rechte Bahn zum endlichen Atheismo, und Verleugnung alles Christenthums ist / ob sie schon suchen / daß sie Gespenster sehen mögten / auch wol solchen Orten nachziehen / dergleichen nicht zu Gesicht kommt / und sie also keine antreffen können; mögte man / als ein Göttliches Gericht /und zugleich List deß Satans / ansehen / daß er sich von solchen nicht sehen lässt / und vielmehr sie / in ihrem Unglauben oder Sicherheit / auf die Weise stärcket / GOtt aber über sie dergleichen zulässet / weil sie sich seiner Furcht entzogen /und also fernerer Gnade unwürdig gemacht haben.10

So ist demnach das Gespenst keine betrogene Einbildung / oder blosser Wahn / noch Irrthum / noch Possen-Spiel; sondern ein würcklicher und wesendlicher Geist: der in mancherley Gestalt sich sehen / oder ohne Sichtbarkeit mit einem Gepolter / oder mit blosser Stimme / hören und vernehmen lässt / von Leuten / die bey gesunder Vernunfft / und durch keine falsche Einbildung betrogen seynd. Dieselbe werden / von theils Arabern / gantz alberner Meynung / für keine purlautere Geister / sondern für halbe Teufel und halbe Menschen / geachtet; welche aus der Vermischung Ablis / deß obersten Teufels / mit deß Adams seiner ersten Frauen / Lilit / erzeugt worden (welche Fabel ein Mahometaner aus den Jüdischen Büchern /den Arabern bey gebracht) und von Etlichen / für abgesonderte Seelen der Menschen; von Etlichen / solche Geister / geachtet werden / die / weil sie den Adam nicht verehren wollten / von GOtt verdammt seynd. Andre Araber fabuliren / die Geister seyen von Margi und Margia geboren; gleich wie die Menschen von Adam und Eva: und selbige Margia habe 31. Eyer geboren / daraus eben so vielerley Geister / oder Gespenster gebrütet worden. Welche alberne Träume ich allhie nicht ausführlicher erzehlen mag.

Die Römisch-Catholische sagen / das Gespenst sey entweder ein englischer / oder teuflischer / oder menschlicher Geist / nemlich die entweder selige /oder im Fegfeuer noch begriffene / oder verdammte Seele eines Verstorbenen. Von den Protestirenden /die den heiligen Engeln den Namen eines Gespenstes nicht leichtlich zueignen / werden die Gespenster / für verdammte Teufels-Geister / geachtet; von den West-Indianern / theils für gute / theils für böse Götter. Bey den alten Heyden wurden sie entweder für den guten /oder bösen Genium, (das ist / Geburts- und Natur-Engel) jedwedes Menschens / oder jeglicher Nation /angesehn.

Ob nun gleich die Meynungen / von der Gespenster Natur und Wesen / so unterschiedlich fallen: dienet doch gleichwol / zur Vergewisserung der Gespenster /dieses / daß schier kein Land / noch Volck / unter der Sonnen / welches nicht von Gespenstern zu sagen wisse: und vereinigen sich alle Zeiten der Welt / auf den Schluß / daß es würckliche Erscheinungen gebe: ohnangesehen sie nicht alle einerley Urtheil davon gefellet. So haben auch gar viel alte Heiden ihren Schrifften / manche denckwürdige Begebenheiten davon einverleibt; auch viel gelehrte und verständige Christen Römisch-Catholischer / Evangelischer und Reformirter Religion / nicht wenig gespenstische Händel in die Feder gefasst; als / unter andren der berühmte Jesuit Delrio, in seinem gelehrten Werck /welches er Disquisitiones magicas titulirt / Petrus Binsfeld de Magis; Tyræus de Magia; Leo Allatius; von den Irrwischen; Bisciola, von der Erscheinung Samuelis, Hor. subcesivis lib. 1. c. 4. Guyón de divers. Leçns Tom. 2. f. 300. & Tom. 3. f. 651. Malleus Maleficar. Besoldus de Sepultura. Gruterus Thesaur. practic. Tom. 2.f. 1423. P. Villingan. in Tr. de Dæmonibus sublunar. Speidelius in Notabilibus, Martinus Zeilerus, in den traurigen Geschichten / und sonst anderswo auch: Lavaterus; P. Kircherus in Mundo subterraneo; P. Schottus in Physica Curiosa; P. Balbinus in Miscellaneis Bohemicis, Voetius, Freudius, und fast unzehlich Andre mehr. Denen auch alle heilige Kirchenvätter beystimmen.

Und gesetzt / es hette sonst keine Feder solches bezeugt; so werden doch die Gespenst-Vernichter und Widersprecher / durch die Feder des Heiligen Geistes / einer unverschämten Eigensinnigkeit überführt. Denn dieselbe schreibt / mit hellen und klaren Worten / die Jünger des HErrn hetten gemeynt / daß sie ein Gespenst sähen. Nun ist mir bekandt / daß die Widersprecher vorwenden / diß gelte für keinen Beweis /weil sichs die Jünger nur so eingebildet. Aber welch eine liderliche / kale / und nichtige Ausrede ist doch das! Wenn nur bloß allein wie beym Mathæo / am 14 / stünde / die Jünger hetten gesagt / Es ist ein Gespenst; so möchte solches eitle Fürgeben noch ein wenig gefärbter heraus kommen. Aber S. Marcus giebt es also: sie meyneten / es wäre ein Gespenst /und schrien. (Marci 6. v. 49.) Welche Rede unwidertreiblich zu verstehen giebt / es gebe Gespenster: Denn wann man spricht / Er meynet / er sehe einen Wolf / oder höre ihn / im rauschenden Gepüsche; fehlet aber / und hat einen Schafrüden gesehn: Der versteht und bekräfftigt hiebey / ohn allen Zweifel / daß man / in den Wäldern / auch Wölffe finde. Wenn dort / im Buch der Richter / am 9. Cap. der Sebul zum Saal sagt; Du siehest die Schatten der Berge / für Leute / an: so præsupponirt oder setzet er voraus / als eine Gewißheit / daß Leute in der Welt seynd. Und wie kann doch diese so vergebliche Ausrede Farbe halten / für der Erzehlung S. Lucæ: Sie meyneten /sie sähen einen Geist: Da der HERR den Jüngern zwar den Wahn / als ob sie würcklich anjetzo nicht Ihn / sondern einen Geist / oder Gespenst / erblickten / benimt; doch aber mit einem solchem Beweis / der zugleich bestätigt / daß jemaln Geister (oder Gespenster) würcklich erscheinen: indem Er sagt / Ein Geist hat nicht Fleisch und Bein / wie ihr sehet / daß Ich habe.

Und wann alle Gespenster ein Geticht falscher Einbildung / oder Vexiererey wären / so müsste die Göttliche Warheit gar sehr fehlen / indem Sie / durch den Mund Esaiæ / weissagt: Feld-Geister werden da (zu Babel) hüpffen. (Esa. 13. v. 21.) Ein Feld-Teufel wird dem andren begegnen. Der Kobald wird auch daselbst herbergen / und seine Ruhe daselbst finden. (Esa. 34. v. 14.) Moses beschuldigt die abtrünnige Israeliten / an zweyen Orten / daß sie den Feld-Teufeln geopffert haben.11 Wenn dieser Mann GOttes dadurch nur ins gemein die unsichtbare Teufel / und keine Gespenster verstünde; hette Er sie nicht Feld-Teufel genannt / weil sie / im Felde / sich unterweilen sehen / oder hören / und mercklich spühren liessen. Daher auch die Erklährer sagen / daß es Teufel gewest / welche sich / in Gestalt rauher und ungeheurer Gespenster / manches Mal / in wüsten Feldern / sehen lassen.

Es mag gleich die Erscheinung Samuels / nach Römisch-catholischem Verstande / für die Seele Samuels / oder nach evangelischem / für ein Teufels-Gespenst /genommen werden: so muß es doch / für eine recht würckliche Erscheinung eines Geistes / erkennt werden. Und das Buch der Weisheit bezeugt / daß den Aegyptern scheußliche Larven erschienen / und sie /durch grausame Gespenster / umgetrieben / worden.12

Mancher meynt / er habe sich trefflich wol damit verantwortet / und allem Schatten / geschweige denn dem Schein / eines Atheisterey-Verdachts völligst entnommen / wenn er spreche / die Gespenster machen keinen absonderlichen Glaubens-Articul; darum sey man auch / solche zu gläuben / nicht verbunden. Aber / mein lieber Freund / wie wann es eine eingeflochtene oder implicirte Atheisterey wäre? Wie / wann Solcher (der nemlich / ohn Unterscheid / alle die Gespenster leugnet) woferrn er anderst die H. Schrifft gelesen /alle Articul deß Christlichen Glaubens von ihrem Grunde wegrisse / und auf einen ungewissen Triebsand setzte? Wer mir einen einigen Spruch Göttlicher Schrifft (wissentlich) widerspricht / oder denselben für ein Geticht achtet; der schreibt der H. Schrifft eine Unwarheit zu. So die mich aber / in einem Stück / bekriegt / muß ich alle. Glaubens-Articul / die weder mit blosser Vernunfft / noch Sinnen / sich begreiffen lassen / in Zweifel stellen. Wer also den Grund deß Glaubens verdächtig macht / und mit einem Zweifel an einem einigem Wort / das durch den Mund GOttes gegangen / schwanger gehet; der gebiert ihm selbsten ein wolbefugtes Mißtrauen / bey allen vernünfftigen Christen / ob er auch die hochwigtigsten Glaubens- Articul Hertz-gründlich / und nicht nur obenhin /gläube.

Es werden ja auch solche Leute zu allen Zeiten /widerlegt / durch die peinliche Bekenntnissen der Hexen / und unpeinliche Aussage solcher Leute / welche / von den Teufflischen Bündnissen / wieder aus-und zur Bekehrung / treten: sintemal dieselbe allesämtlich berichten / wie ihnen der Satan so und so erschienen: Und die derbe Stössel welche er ihnen alsdann giebt / weisen gnugsam aus / daß es keine blosse Einbildung.

Zu dem erfähret mans / durch andere vielfältige Vorfälle / daß es mit den Gespenstern / kein blosses Schatten-Werck leerer Gedancken sey. Die blau- und braun-gezwickte Mäler der guten Edelfrauen zu Gehofen hette Ihr keine blosse Einbildung geben können.

Mancher muß es nicht nur sehen / sondern auch wol redlich fühlen daß die Gespenster kein Schertz der Gedancken seynd. Als man zu Cölln / die jenige /welche man für die Anstiffter der Unruh / darinn selbige Stadt vor etlichen Jahren gesteckt / ausgegeben /im J. 1685. zu gefänglicher Hafft gezogen: ist zu einem derselben / nemlich dem Saxen / welcher auf der Ratinger Pforten lag / ein Gespenst gekommen /so ihn bey den Haaren aufgezogen / und ihm einen Schlag in die Seiten gegeben / daß man das Mahl-Zei chen der Finger hernach noch hat sehen können.

Wie man schrieb 1686. begab sich / zu Helsignör /in Dennemarck / dieser seltzame Fall. Ein / daselbst wohnhaffter / Burger wölte / vor Mittags / um 8. Uhr / seinen / hinter dem Hause habenden / Lust-Garten besuchen / um allda ein junges Bäumlein an dem bretternen Zaun zu befestigen: ward aber darüber / von einem Gespenst / angefallen / und dermassen gezauset / daß er / unter dem gantzen Angesicht / gantz blutrünstig / und hiernechst über ein Stacketen-Werck / in seinen Küh-Stall / geführt ward: woselbst ihn endlich der Geist verlassen.13 Solche gute Püffe bereden das menschliche Gefühl genugsam / daß es / von keiner falschen Phantasey / sey getroffen worden. Eine schier der gleichen Erfahrung hat Martinum Schookium, weiland Professorem honorarium zu Franckfurt an der Oder / unterrichtet / daß die Gespenster keine eitle Sinnentäuscherey wären. Dieser gelehrte Mann kam einstens / auf der Reise / in ein Wirths-Haus; kunnte aber / weil dasselbe schon mit Leuten war angefüllt /kein anders Nacht-Quartier bekommen / als in der Mittel-Stuben: darinn Niemand / zu übernachten /verlangte; weil es / deß Wirths eigener Anzeigung nach / allzu unsicher darinn war. Schookius, seines Grundsatzes eingedenck / nemlich / daß keine Gespenster zu gläuben / befahl / dessen ungeachtet / man solte ihm / als der sich nicht fürchtete / nur das Bette allda aufmachen: und legte sich / nach eingenommener Mahlzeit / zur Ruhe. Aber / um Mitternacht / geht der Lärm an / und kommt Jemand zur Stuben hinein gepoltert / marschirt fein gerad in die Kammer / nach dem Bette zu. Der gute ehrliche Schookius vergaß hierüber aller seiner Hertzhafftigkeit / erschrack recht von Hertzen / und verkroch sich / vor Angst / mit allen seinen Principiis, unter die Decke.

Das Gespenst aber / welches in einem alten Teutschen Kleide / und in Gestalt eines / vor diesem allda erstochenen / Soldatens / aufzoch / wollte ihm seine Dubia recht aus dem Grunde solviren; hebte derhalben die Decke auf / nahm Schookium heraus / stieß ihn unter das Bette / und legte sich hinein an seine Stelle. Nach einer Stunden aber / stund es auf / und trollete sich wieder davon. Indessen befand sich Schookius in tausend Aengsten / und lernete beten. Als aber kein Gespenst sich mehr mercken ließ /kroch er hervor / legte seine Kleider an / ging hinunter / und bezahlte den Wirth. Dieser / der seine Veränderung wohl merckte / fragte / ob er kein Gespenst hätte gespührt? Er antwortete: Wer weiß / wer mir den Schabernack gethan: Doch ist er nachmals nicht mehr so verwegen gewest.14

Es stellen sich aber die Gespenster (durch welche ich allhie eigentlich die böse / und keine gute Himmels-Geister / verstehe) in vielerley Gestalt vor; er scheinen / bald wie ein Mensch / bald wie ein Thier /Vogel / oder sonst etwas: allerdings wie die Poeten dem Proteo anzutichten pflegen / daß er sich / in allerley Figuren / könne verstellen. Wiewol darunter ein geheimer Verstand steckt. Dann Etliche wollen / es sey diß Geticht entsprossen / von der Aegyptischen Könige Manier: welche / wie Diodorus Siculus meldet / auf dem Haupt das Bild eines halben Stiers /oder Drachens / als ein Zeichen der Herrschafft geführt; bißweilen aber auch wol einen Baum / oder eine Feuer-Flamme / oder allerley lieblich-riechende Specerey / und Balsam. Womit sie nicht allein sich zu zieren / sondern auch / bey den Auschauenden / eine Furcht / und abergläubische Verehrung / suchten. Daher die Fabel soll entstanden seyn / der Proteus (welcher ein König in Aegypten war) könnte sich verändern in Alles / was Er auf dem Kopffe trüge. Plato ziehet es / auf den Betrug / welchen die Sophisten im disputiren gebrauchen; Der Poet / Horatius / auf den wandelbaren Sinn des Pöfels; Virgilius / auf den Verstand / welcher sich gleichsam in allerley Gestalten verbildet. Von der Viel-Verstellung Protei / reden diese seine Verse:


Verùm, ubi correptum manibus vinclisq; tenebis,

Tum variæ illudent species, atq; ora ferarum.

Fiet enim subitò sus horridus atraq; tigris,

Squamosusq; Draco, aut fulvâ cervice leæna:

Aut a crem flammæ sonitum dabit: atq; ita vinclis

Excident: aut in aquas tenues dilapsus abibit.15


Ein rechter Proteus mag am füglichsten der Satan getituliret werden; wie er / auch auf dem Titel dieses Buchs / beydes den Namen / und das Konterfeyt des Protei führet: sintemal er nicht allein seine verborgene Tücke / mit allerley Farben gar scheinheilig anstreicht und zieret / sondern auch die Menschen / mit mancherley gespenstischen Gestalten betriegt / oder vexirt / und das Bild seiner Erscheinung allezeit zu seinem Vorhaben richtet / oder verändert. Solcher seines betrieglichen Gestalt-Wechsels gedenckt Remigius / und schreibt: Anfangs / wenn die bösen Geister einen Menschen erstlich anreden (und vertraulich machen wollen) begegnen sie Ihm gern / in menschlicher Gestalt: damit er / über den ungewöhnlichen Anblick /sich so leicht nicht entsetze / und daß sie bey ihm das Ansehen eines reputirlichen Wesens gewinnen / folgends ihre Worte desto mehr Glaubens und Authorität erwerben mögen. Wann man aber ihrer gewohnt worden / und die Furcht und Entsetzung sich verloren; so verwandelen sie sich / nach dem die Zeit und ihr Vortheil erfordert / bald in dieses / bald in jenes Thier16 als in Hunde / Katzen / Ratzen / Leuen / Bären /Wölffe / Schlangen / Drachen / und dergleichen: wie wol sie / wenn es auf keine zauberische Verbündniß angesehen ist / auch wol gleich alsofort / wie ein Hund / Rab / Schlange / oder Feuer-speyender Drach /oder in andrer abscheulicher Figur / sich sehen lassen.

Es regieren aber die Gespenster gemeinlich gern /an solchen Oertern / da Mord und Todschlag geschehen / da ein grosses Blut-Bad vorgegangen / oder noch obhanden ist; oder da etwan verzweifelte Leute sich selbst umgebracht; oder wo sonst grosse Sünden / als Unrecht / und andere grobe Laster / häuffig verübt worden. Sie lassen sich nicht allein an einsamen Oertern / im Walde / Felde / und Wasser / und manchen Häusern / sondern auch wol / auf Göttliche Zulassung / bißweilen bey Nacht-Zeiten in den Gottes-Häusern / spühren. Wie sie denn sonderlich entweder bey Nacht / oder in Mittags-Stunden / gegen heilige Zeiten / ihr Gepolter und Gauckeley gerne treiben. Dannenhero auch Etliche die lemures, oder Polter-Geister / so von den Chaldäern / יליל (Lilin) genannt werden / herleiten wollen von dem Hebräischen Wort ליל (Lajil) welches Nacht bedeutet. Man lässt hie dem Helmontio seine eigene Phantasey allein / nach welcher er vermeynt / daß die bösen Geister / in der tuncklen Nacht / ihr Spiel am liebsten haben / möge etwan wol daher kommen / weil sie vielleicht etwas haben / welches zum sehen / mit unsern Augen / überein komme etc. und / unter diesen Geistern / mögen wol etliche Nacht-sehende gefunden werden; gleich wie etliche stumm seynd: welche / auf Art der Fleder-Mäuse / gleichsam bey der Sonnen blind seynd / und deßwegen viel lieber / in der tuncklen Nacht / erscheinen.17 Ohne Zweifel / rumort das Gespenst darum gern bey Nacht / oder um die Mittags-Zeit; weil /durch Einsamkeit / Furcht und Schrecken sich vergrössern.


Denn in der Mittags-Stunde befinden sich die meisten Leute beym essen: daher der Mensch welcher alsdenn ein Gespenst erblickt / desto furchtsamer werden / und desto hefftiger erschrecken kann; weil er keine Gesellschafft um sich hat. Und in der Nacht ligen andre Leute gemeinlich im festen Schlaffe: deßwegen der jenige / welcher allein noch auf ist / eben so wol alsdenn ein desto grössers Grauen empfindet. Uberdas fällt sonderlich die nächtliche Finsterniß den bösen Geistern sehr bequem / dem Menschen Furcht und Grauen zu erwecken: weil der Schatten und die Tunckelheit allezeit unleutseliger / und zur Entsetzung geneigter / als der Tag; die Finsterniß unholder / als das Licht: indem die Augen alsdenn so frey um sich zu schauen verhindert werden / und also in dieser oder jener Ecken eine Hinterlist besorgen. Zudem ist der Satan ein Fürst der Finsterniß: derhalben er lieber die Nacht / als sein Vorbild / weder den Tag / zu seiner Büberey erwählt. Wiewol bißweilen auch diese Neben-Ursach darunter stecken mag / daß er die Gestalt / bey Nacht / vermittelst deß Schattens / düsteroder entsetzlicher ausbilden / oder die Ungeschicklichkeit seiner angenommenen Figur besser / vor den Augen der Menschen / verbergen kann / als am Tage /da deß Menschen Auge die Sache viel genauer erkennet / weder in der Nacht.

Vielmals lässt sich auch das Gespenst gern sehen /oder aufs wenigste durch ein Geräusch / oder Getöß /hören / in der Stunde / da Einer sterben soll: um die Leute / in der Andacht / irr und kleinmütig zu machen / oder damit zu verspotten / oder auch ihnen zu weisen / daß ein Geist den Todesfall vorher schon gewusst.

Denn die bösen Geister trachten / durch ihre Erscheinung / und Getös den Menschen zu erschrecken. Wiewol sie / nach Beschaffenheit der Person / mehr /als einerley / darunter suchen; nemlich die Leute / zur Vertraulichkeit mit ihnen / zum Mißtrauen an GOtt /oder in falschen Wahn / und Unglauben / zu verleiten / bißweilen auch wol durch einige Vorverkündigungen / bey den Leuten sich verwunderlich zu machen /und dieselbe / zur Erfragung künfftiger / oder verlohrner / Dingen / anzulocken; oder auch / auf Anstifftung der Unholden / ihnen überlästig zu seyn / ihr Haus verschreyt zu machen / oder sonst einigen Schaden zu stifften. Und solches verhengt der gerechte GOtt / den Frommen zur Bewehr- und Ubung ihres Glaubens /und Gebets; imgleichen zu desto mehrer Fürsichtigkeit in ihrem Wandel: weil sie hieran desto mehr Spiegels haben / wie der Satan umher gehe / und auf die Menschen Acht habe / gleichwie dort auf den Gottseligen Hiob. Den Gottlosen geschicht es aber zur Straffe / und sonderlich den Atheisten / entweder zum Nachdencken / und Erschreckung / oder zukünfftiger stärckerer Uberweisung ihrer Ruchlosigkeit.

Hievon findet der geneigte Leser / in gegenwärtigem Buch / manche denckwürdige Geschichte / deren hauptsachlichen Inhalt nachgehendes Ordnungs-Register eröffnet. Dieselbe werden ihm hoffendlich seine Zeit / ohne Reu / kürtzen. Unter solchen befinden sich etliche / dazu ich / aus gewissen Ursachen / meine Meynung nicht setzen sondern sie bloß nur erzehlen wollen: ob ich gleich dieselbe nicht für Getichte halte. Insonderheit bitte ich / mir dieses / was ich am 628. Blat / von der Engel Erleuchtung in Gottes Angesicht / gedacht / nicht also aufzunehmen / als würde ihnen hierdurch eine Wissenschafft aller Dinge zugeschrieben; sondern die folgende Zeilen dabey anzusehen /durch welche ihre Erkenntniß limitirt und begrentzet wird.

Denn ob ich gleich allda geschrieben / daß die Engel / wo sie gleichsam gehen und stehen / von GOttes Angesicht erleuchtet werden / das ist / in GOtt / Alles augenblicklich erkennen / sehen /und erfahren können etc. steht doch dabey / was sie wissen und erfahren sollen. Eben also / und nicht anderst verstehe ich auch dieses / was am 629. Blat gesetzt ist; nemlich daß ein Engel der Freuden geniesse / vor GOttes / ihm überall gegenwärtigem / Angesicht andrer Menschen Beschaffenheit zu erkennen. Denn daß ein Engel GOttes Angesicht allezeit sihet / begreifft unter andren diese Gewißheit /daß er Alles / aus der Göttlichen Weisheit / erfährt /was er wissen soll. Angeli, sagt Augustinus, videndo legunt: vident enim ipsam Veritatem, & illo fonte satiantur, unde nos irroramur. Serm. 9. de Diversis etc. Und das ists / was auch das schöne alte Kirchenlied singt:


Qui tuæ lucis radiis vibrantes

Te vident lætis oculis, tuasque

Hauriunt voces, Sapientiaque

Fonte fruuntur.


Die Leutseligkeit des höfflichen Lesers / dem ich vielmehr der holdseligen heiligen Fron-Geister /weder der bösen Geister / Anblick wünsche / lasse mich / und diese Schrifft / seiner beständigen Gunst stets ein zeschlossen verbleiben / und lebe glücklich!

Fußnoten

1 Virgil. lib. 7. Æneid.


2 Philippus Cominæus lib. 1. de Gestis Ludovici XI. sub finem.


3 Chieza Hist. Peruanæ p. 2. c. 30.


4 Apud D. Clementem Weigelium, in seinem Entwurff deß Italiänischen Paradises / am 264. Bl.


5 Vid. Plutarchus in Bruto.


6 Plutarch. in Dione.


7 Phantasmata steht zwar / in den gedruckten Editionen: aber Casaubonus, und Tomasius wollen /man solle Phasmata dafür lesen: weil Phantasma nur ein leeres Gesicht / Phasma aber eigendlich ein Monstrum, Ungeheur / oder Gespenst bedeute.


8 Plinius lib. 7 Epistol. 27. ad Suram.


9 Gerard. Voss. lib. 1. de Orig. & Progr. Idololatr. p.m. 46.


10 Piissimus Dn. D. Sp.


11 Levit. 17. v. 17. & Deut. 32. v. 17.


12 B. der Weish. 17. v. 4. 15.


13 Aus Kopenhagen vom 1. Junii 1686.


14 Wie der vortrefflichen Monats-Unterredungen Verfasser / am 731. Bl. des Monats Julii 1689. beglaubt.


15 Virgil. lib. 4. Georg.


16 V. Nicol. Remig. lib. 1. Dæmonolatr. c. 23. p. 136. seq.


17 Helmont. Tractat. 22. De Ortu Formarum. Edition, German. fol. 184. N. 53.


Quelle:
Francisci, Erasmus: Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller [...]. Nürnberg 1690.
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