Bey Gelegenheit der Aufnahm eines schönen Geistes unter die 40. besoldete Mitglieder der französischen Akademie

[72] Von Schreibesucht den Dichter zu entwöhnen,

Brauchts zu Paris in Warheit wenig Müh;

Wohleingepackt in einen Stuhl mit Lehnen

Setzt man ihn nur in die Akademie.

Gleich gähnt er, schläft, und schnarchet um die Wette;

Gleich hält sein Kiel mit Bücherschreiben ein.

Der sanfte Stuhl scheint, was das Ehebette

Dem Amor ist, dem schönen Geist zu seyn.

Quelle:
Johann Nikolaus Götz: Gedichte. Stuttgart 1893, S. 72.
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