Im Herbste

[155] Auf des Gartens Mauerzinne

Bebt noch eine einz'ge Ranke:

Also bebt in meinem Sinne

Schmerzlich nur noch ein Gedanke.[155]


Kaum vermag ich ihn zu fassen,

Aber dennoch von mir lassen

Will er, ach, zu keiner Frist;

Und so denk' ich ihn und trage

Alle Nächte, alle Tage

Mit mir fort die dumpfe Klage,

Daß du mir verloren bist.

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien 1918, S. 155-156.
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