DER RINGER

[26] Sein arm – erstaunen und bewundrung – rastet

An seiner rechten hüfte · sonne spielt

Auf seinem starken leib und auf dem lorbeer

An seiner schläfe · langsam wälzet jubel

Sich durch die dichten reihen wenn er kommt

Entlang die grade grünbestreute strasse.

Die frauen lehren ihre kinder hoch-

Erhebend seinen namen freudig rufen

Und palmenzweige ihm entgegenstrecken.

Er geht · mit vollem fusse wie der löwe

Und ernst · nach vielen unberühmten jahren

Die zierde ganzen landes und er sieht nicht

Die zahl der jauchzenden und nicht einmal

Die eltern stolz aus dem gedränge ragen.

Quelle:
Stefan George: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 3, Berlin 1930, S. 26.
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