AN ISOKRATES

[39] Hören wir dich so gemahnt es uns mächtiger jahre

Wo selbst in ferne inseln wir den kampf

Tapfer getragen und bürgern gesetze geschrieben ·

Geschicke wägend mit der einen hand.

Heil dir Isokrates und deiner strahlenden jugend

Die ganz in taten die sie wirken will

Lebt und die fremden erforscht und bewundert mit feuer

Das überspringt und auch die kühlen fasst.

Könnte der zweifel dir nahen und wider dich zeugen

Der stark du glaubst und jeden der dich liebt

Triffst mit der unschuldig grausamen miene des kindes

Das lächelnd den bezwungnen gegner quält.

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Stefan George: Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 3, Berlin 1930, S. 39-40.
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