GRÄBER
I

[40] Ich wandelt in einem lieblichen garten

Bepflanzt mit blumen weit und breit

Und meine halboffnen augen starrten

In seine prunkende herrlichkeit.


Und in dem garten in scharen sprangen

Weissglänzend nymfen in fröhlichem reihn ..

Es trieb mich ein glühendes verlangen

Der holden gespiel und tänzer zu sein.


Schon griff mich die erste mit freundlichen scherzen

Da fuhr ich auf und vor einer gruft

Hielt ich eine steinerne leiche am herzen

Und ward ich geküsst von verwesender luft.[41]


Quelle:
Stefan George: Die Fibel. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 1, Berlin 1927, S. 40-42.
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