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[22] Trotz des beständigen warmen lichtes das mitten im herbst an den frühling gemahnt merke ich ein langsames sterben in mir. So auch am heutigen lärmenden aber mir zerstreuungslosen tag. Müde von den vergangenen wachen schlief ich am mittag und kam erst nach der abenddämmerung zu mir. Welche unerklärliche änderung nun? auch ohne den falschen klang zu neuer glocken fühlte ich mich heiler · emporgetragen in einem sanften und reinen schmerz.

Quelle:
Stefan George: Tage und Taten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 17, Berlin 1933, S. 22.
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Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
Sämtliche Werke in 18 Bänden. Bd. 17: Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
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