ZEIT-ENDE

[30] Die meisten menschen hatten im entsetzen die kraft zu leben verloren. Sie lagen zu tausenden in der stadt und auf dem land unfähig dem gedanken an den untergang zu widerstehen. Seit tagen war keine sonne aufgegangen eisige winde fuhren einher und es gurgelte im schooss der erde. Eben geht der lezte zug ins gebirg. Die lichter blinken matt in den schwarzen morgen. Die wenigen insassen sehen sich starr an zittern stumm. Der endliche stoss kommt vielleicht schon vor der ankunft im gebirg.

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Stefan George: Tage und Taten. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 17, Berlin 1933, S. 30.
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Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
Sämtliche Werke in 18 Bänden. Bd. 17: Tage und Taten. Aufzeichnungen und Skizzen
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