Vorbericht

Des Prinzen von Preußen Königliche Hoheit fragten im Jahre 1754 den Verfasser dieser Fabeln:


Ob er Fabeln machen könne?


Nein! war die Antwort; es ist nichts schwereres, als eine Fabel machen. Der Gedank' an diese Frag' und Antwort ward die Ursach aller dieser Fabeln. – Das Schwere wurde leicht: alle die vorherigen Versuche mißlangen dem Verfasser. Nun gings besser. Fünfundzwanzig Fabeln wurden fertig, gedruckt, und dem Prinzen zugeschrieben, schon im Jahre 1755. Die Versicherungen eines Sulzer und eines Beguelin, damaligen Lehrers des Prinzen, daß die ersten 25 Fabeln Nutzen stifteten, vermochten den Verfasser mehr zu machen.

Also waren des Prinzen von Preußen Königliche Hoheit, schon in Ihrer Kindheit, der Vaterländischen Muse gewogen, und gaben ihr Hoffnung goldener Zeiten.

Fürsten können alles Gute; sie dürfen nur wollen!

Quelle:
Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Ausgewählte Werke, Leipzig 1885, S. 65-67.
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