Weimar 1775-1786

(aus der Zeit

vor der italienischen Reise)

7/2348.


An Friedrich Justin Bertuch

Heute früh hab ich vergessen zu fragen:

Ob Sie auch wegen einer Antwort von Rosten das nötige besorgt haben; wenn seine Entschliesung etwa käme damit man ihm das Portefeuille das er zur Messe wohl braucht, wieder zurückschicken könne.

Und ob Sie an die Brossard gedacht haben?

Nochmals glückliche Reise, und die besten Empfehlungen.

G.


7/2349.


An Friedrich Justin Bertuch

Kriegt iemand ausser der Schröter Besoldung oder Zuschuss aus der Chatulle?

G.


7/2350.


An Jakob Friedrich von Fritsch

So viel ich mich erinnere war die Intention, dass die Brand assecurations Deputation zu Eisenach einen Auswurf machen solle wie viel es etwa im Ganzen betrüge wenn man die Quanta der Bedürftigsten Einwohner daselbst etwas herunter sezte. Ein solcher Auszug könnte leicht in der Stille aus dem schon[257] geführten weitläufigen Protokoll gemacht und so dann mit Bericht eingesandt werden. Nun lassen sich aber die Schlussworte gegenwärtigen Rescripts auch so auslegen als wenn gleich ein Versuch mit einem Erlass oder Herabsezzung gemacht, und so dann berichtet werden sollte, die eigentliche Absicht wird also wohl näher zu bestimmen seyn.

G.


7/2351.


An Johann Gottfried und Caroline Herder

Wenn ich die zu Superlativen zugestuzte Feder des großen Lavaters und sein phosphorescirendes Dintenfaß hätte, was viel gesagt ist, so würde ich kaum im Stande seyn, den tausendsten Theil der Fürtrefflichkeit eines Traums auszudrücken, den ich gestern gehabt habe und zu dessen Anhörung ich euch heute Abend einlade. Frau von Stein wird auch kommen und mir sind wenigstens einige Stunden beysammen.

G.


7/2352.


An Johann Gottfried Herder

Deine Auszüge lege ich dem Herzog noch nicht vor. Bringe mir den Aufsatz der Deputate mit bey Hof und ich sage dir meine Meynung.

G.[258]


7/2353.


An Johann Gottfried Herderoder Carl Ludwig von Knebel

Du hast wohl gethan mich von der Sache zu benachrichtigen. Freytags bin ich nach fünf Uhr in Weimar, sey in meinem Hauße daß ich mit dir weiter sprechen könne. Lebe wohl.

G.


7/2354.


An Carl Ludwig von Knebel

Bitte um die Silhouetten! Das Biskuit Köpfgen! Das Wachs-Profil, den Degen, Hut und was sonst noch möcht bey Euch seyn Bruder Herz. Grüßt den Prinzen freundlichst.

G.


7/2355.


An Carl Ludwig von Knebel

Ich schreibe so eben, wenn es fertig ist kans liegen. Wenn du mit mir essen willst so lass mirs gleich sagen so hohl ich dich gegen Eilf Uhr ab und wir laufen vorher, oder ich esse mit dir wie du willst.

G.


7/2356.


An Carl Ludwig von Knebel

Gerne will ich wenn du es verlangst zu dir hinauf kommen. Lass nur wenig Essen machen, denn die Mässigkeit wird heute gut seyn. Wir wollen unsern Aschermittwochen feyern.

G.[259]


7/2357.


An Carl Ludwig von Knebel

Beyliegendes wollte ich dir schon neulich Mittag zum Nachtische vorlegen, es fehlte aber einiges daran, das heißt bey solchen Producktionen es fehlte viel. Darum nim das Gedicht jetzt um desto freundlicher auf, als du die Resultate unsrer Gespräche darin finden wirst. Lebe recht wohl und fahre fort mich durch Theilnahme zu erfreuen.

G.


7/2358.


An den Herzog Carl August

Leer und immer leer! O du armes Jevern warum bist du nicht mit Verlust eines Beines oder Auges zu holen. So werden wir nichts kriegen. indess gelobt sey Gott der Vater in ewigkeit Amen und sein Sohn

Viva il re di Spangna e muoian i cuioni


7/2359.


An Corona Schröter

Wie offt hab ich nach der Feder gegriffen mich mit dir zu erklären! Wie offt hat mirs auf den Lippen geschwebt. Ich habe gros Unrecht, daß ich es[260] solang habe hängen lassen und kan mich nicht entschuldigen ohne an Saiten zu rühren die zwischen uns nicht mehr klingen müssen. Wollte Gott du mögtest ohne Erklärung Friede machen und mir verzeihen. Mein Zutraun hast du wieder, meine Freundschafft hast du nie verlohren, auch ienes nicht. Bin ich irre geworden; so wars so menschlich. Aber darinne hab ich am meisten gegen dich gefehlt daß ich dich die letzte Zeit nicht mit einer eifrigen Erklärung beruhigte. Ich will nicht anführen was mich entschuldigen könnte, vergieb mir, ich habe dir ia auch vergeben und laß uns freundlich zusammen leben. Das Vergangne können wir nicht zurückrufen, über die Zukunft sind wir eher Meister wenn wir klug und gut sind. Ich habe keinen Argwohn mehr gegen dich, stos mich nicht zurück, und verdirb mir nicht die Stunden die ich mit dir zubringen kan, denn so muß ich dich freylich vermeiden. Noch einmal verzeih mir! Mehr kan ich nicht sagen ohne dich aufs neue zu kräncken. Mein Herz ist gegen dich gesinnt wie du es wünschen kannst, nimm es so an. Verlangst du mehr; so bin ich auch bereit dir alles zu sagen. Adieu! Mögte doch das so lange schwebende Verhältniss endlich fest werden.

G.


Dancke für Kuchen und Lied, und schicke dagegen einen bunten Vogel.[261]


7/2361.


An N.N.

Hier sende ich die Verse . . Besorgen Sie gefällig das Unterlegen und die Abschriften. Letztere wünschte ich eher zu sehen als sie denen Sängern hingegeben werden, damit diese nicht wie es so oft geschieht falsch einlernen.


7/2362.


An Charlotte von Stein

Einen guten Morgen und eine Blume.

G.


7/2363.


An Charlotte von Stein

In Ermanglung des Wassers das Tanzt und der Äpfel die singen, oder was sonst den Damen Vergnügen[262] machen könnte schick ich einige Blumen ausser der Jahrszeit, und wünsche offt den Packat und immer ihn zu solviren oder was sonst das Spiel wünschenswerthes mit sich bringt.

G.


7/2364.


An Charlotte von Stein

Dancke für den guten Morgen, und bitte um die Erlaubniss mit Ihnen essen zu dürfen.

G.


7/2365.


An Charlotte von Stein

Dancke für die Arzney gegen den Unglauben. Gute Nacht.

G.


7/2366.


An Charlotte von Stein

Guten Morgen liebe. Eben dacht ich dran heut mit Ihnen zu essen. Ich will was kochen lassen und kommen es mit zu verzehren.

G.


7/2367.


An Charlotte von Stein

Wenn Sie mich wollen so komm ich heute und bring von meinem Essen Bohnen.

G.


7/2368.


An Charlotte von Stein

Hier Spargel liebste Frau. Ein Wort wies Ihnen gebt, und ob Sie mich nach Tische wollen. Ich will mit den Burschen essen, der Zerstreuung willen. Adieu.[263]


7/2369.


An Charlotte von Stein

Haben Sie in meinem Nahmen Knebeln gestern eingeladen? und darf ich zu Tische diesen Mittag mich melden?

G.


7/2370.


An Charlotte von Stein

Hier ist ein Bild. Sezzen Sie es aufs Camin, denn es muss hoch stehen, und üben Sie die Phisiognomick. Adieu beste.

G.


7/2371.


An Charlotte von Stein

Ich gehe fort meine Vielgeliebte.

G.


7/2372.


An Charlotte von Stein

Ich habe die Rolle mit meinem Stück und andern Papieren liegen lassen. Bitte drum.

G.


7/2373.


An Charlotte von Stein

Ihnen und Ihrer angenehmen unbekannten Gesellschafft noch eine gute Nacht. Ich bin im Steinreich also ist da kein Gegenstand der Eifersucht.

G.


7/2374.


An Charlotte von Stein

Fahren Sie wohl. Ich kanns doch nicht lassen und folg Ihnen nach Tiefurth.

G.[264]


7/2375.


An Charlotte von Stein

Dancke fürs Frühstück. Wünsche Glück zur Vermehrung der Freundschafft. und schicke hier einige neue Möbles. Es ist wohl ein Jahr dass ich sie bey mir nicht mehr ansehe, vielleicht seh ich sie wieder wenn sie bey Ihnen hängen.

G.


7/2376.


An Charlotte von Stein

Ich dancke für den süsen guten Morgen. Sie sind hoff ich wohl und hätte mich gestern zur Spazierfahrt angeboten wenn Sie nicht schon eine schöne schwarzverhüllte Begleiterin gehabt hätten. Adieu. Ich seh Sie heute.

G.


7/2377.


An Charlotte von Stein

Ich bin zur Tafel gebeten und hab es nicht mit Fug absagen können. Wollen wir unser Mahl auf heut Abend verschieben. Es ist auch sehr heis.

G.


7/2378.


An Charlotte von Stein

So wenig diese Blumen sagen wollen, so sagen Sie doch dass ich Sie liebe.

G.


7/2379.


An Charlotte von Stein

Eben da Sie schicken wollt ich anfragen. Ich will um sechse kommen und wenn wir Ruhe haben[265] lesen wir, sonst gehn wir spazieren und sezzen uns hierhaussen zusammen. Weis der Herzog etwas davon?

G.


7/2380.


An Charlotte von Stein

Die Kirchen die ich beym Erwachen finde interessieren mich nur insofern ich sie Ihnen schicken kan.

Gestern ging ich so zeitig weg weil ich ein neu Drama im Kopf hatte davon ich den Plan zusammen trieb. Adieu beste.

G.


7/2381.


An Charlotte von Stein

Wenn Sie nicht nach Tiefurt gehn hab ich auch nichts unten. Schreiben Sie mir ein Wort dass ich mich darnach einrichten kan.

G.


7/2382.


An Charlotte von Stein

Allein esse ich wenig und still. Erst wollt ich mit Ihnen essen, dann war mir's aber als wenn ich allein wäre, da mogt ich auch bey niemand seyn.

G.


7/2383.


An Charlotte von Stein

Hier den gewöhnlichen Morgen tribut! Zu Mittage seh ich Sie in Tiefurt!

G.


7/2384.


An Charlotte von Stein

Ich schicke meine neu angekommne Zeichnungen dass etwas von mir zu Ihnen gehe und bey Ihnen[266] bleibe bis ich komme. Ich lauffe spazieren, Sie sehen es ist das schönste erste Wetter.

G.


7/2385.


An Charlotte von Stein

Guten Morgen Liebste. Die ganze Nacht hab ich von Ihnen geträumt, nur haben wir nie einig werden können. Adieu. In meiner Seele wills noch nicht recht helle werden. Dass es Ihnen recht wohl sey!

G.


7/2386.


An Charlotte von Stein

Lassen Sie mich immer ausreiten. Sie wissen dass ich unter wenigen selten was nuz bin geschweig unter vielen. um Mittag sah ich Sie über die Brücke kommen und ging Ihnen nach fand Sie nicht und wollte Ihnen gute Mahlzeit sagen.

G.


7/2387.


An Charlotte von Stein

Hier ist das Buch. Wir ist sehr lieb noch vor Sonnen Untergang was von Ihnen zu sehn ich kan wohl vergnügt seyn ohne Sie nur wills nie recht lang währen noch recht von Herzen gehn.

G.


7/2388.


An Charlotte von Stein

Hier schickt der Herzog etwas frisches. Sagen Sie mir wie Sie leben?[267]


7/2389.


An Charlotte von Stein

Da sehen Sie was die Waldner schreibt die mir Sie rauben will antworten Sie doch mir und ihr.

G.


7/2390.


An Charlotte von Stein

Sie wären gar allerliebst wenn Sie bey noch hoher Sonne eine Spazierfahrt machten und mich im Vorbeyfahren mitnähmen. Sind Sie aber verhindert so bitten Sie Steinen mir balde einen Wagen zu schicken der Herzog hats erlaubt.

G.


7/2391.


An Charlotte von Stein

Es ist wundersam bis den Augenblick da mich Ihr Billet aus dem Schlafe weckt hatt ich vergessen was Sie von der Waldnern sagten. Wie ich von Ihnen an der Treppe abschied nahm, war mirs als wenn ich Sie für diesmal nicht wiedersehe. Ich war zu Hause redete mit den Geistern und ging zeitig zu Bette. Hier schick ich die Flasche aus der ich tranck. Nehmen Sie sie mit und täglich davon etwas zu Erfrischung des Andenckens. Adieu Adieu.

G.


7/2392.


An Charlotte von Stein

Wenn meine L. nach Hause kommt soll sie ein Wort von mir finden. Heute früh habe ich mir viel Vorwürfe gemacht daß ich nicht zu dir gekommen bin. Nun sag ich dir noch einmal lebe wohl.

[268] Auf diesem beweglichen Erdball ist doch nur in der wahren Liebe, der Wohltätigkeit und den Wissenschafften die einzige Freude und Ruhe. Lebe wohl. Ich dencke es wird mir wohl gehn, am besten wenn ich dich wieder sehe.

G.


7/2393.


An Charlotte von Stein

Dieser Brief hat keine andre Eile als Ihnen einen guten Abend zu sagen, den ich Ihnen gern mündlich gebracht hätte. Der Herzog hat mich herausgeführt und will zum Essen hier bleiben. Lassen Sie doch dem Cammerdiener sagen der Herzog würde nicht im Closter sondern auf seinem Zimmer schlafen. Wenn wir zurückkommen und ich sehe Licht bey Ihnen so komm ich hinauf, Adieu liebstes.

G.


7/2394.


An Charlotte von Stein

Zahn wird heut Abend mit der Harfe kommen, die Schröter auch. Willst du die Lieder hören so komm und bringe mit wen du willst. Etwa auch deine Mutter. Ich lasse beyde Häsgen und das Feldhuhn braten daß wir alle satt haben.

G.


7/2395.


An Charlotte von Stein

Sag mir ein freundlich Wort damit ich zum Leben gestärckt werde.

G.[269]


7/2396.


An Charlotte von Stein

Heute bin ich wieder ein Hofverwandter, sehe aber meine beste noch vor Tische.

G.


7/2397.


An Charlotte von Stein

So dunckel es auch um mich ist, so schön ists, denn die nächsten Bäume weissagen immer durch ihr weises Ansehn dass bald Frost und klar Wetter seyn wird, und so genies ich das Zukünftige im Gegenwärtigen. Ich komme noch vor sechs um Ihre Frau Mutter zu sprechen.

G.


7/2398.


An Charlotte von Stein

Ich dancke den Göttern dass sie mir die Gabe gegeben in nachklingende Lieder das eng zu fassen, was in meiner Seele immer vorgeht.

Ich hohle Sie ins Conzert ab.

G.


7/2399.


An Charlotte von Stein

So ists recht schön, ob mirs gleich lieber gewesen wäre Sie früher und zu Tisch zu sehn. Es wird von Ihnen abhängen Abends zu bleiben.

G.


7/2400.


An Charlotte von Stein

Auch noch um achte komm ich meine Beste. Leben Sie wohl und vergnügt.

G.[270]


7/2401.


An Charlotte von Stein

Sag mir doch wie es sich mit dem Fuse anlässt.

G.


7/2402.


An Charlotte von Stein

Wenn mich's zu Hause lässt, so schick ich und lasse holen was mir das liebe anbietet.

G.


7/2403.


An Charlotte von Stein

Sag mir liebste Leidende wo möglich etwas tröstliches. Ich sehne mich aus den Akten zu dir.

G.


7/2404.


An Charlotte von Stein

Ich habe dir gleich früh etwas schicken sollen, habe aber vergessen was. Melde mir gute Nachrichten meine Beste, damit ich beym Leben und bey Lust erhalten werde. Willst du mich zu Tische?

G.


7/2405.


An Charlotte von Stein

Die Töchter des Himmels die weitschweifenden Wolcken sind von dem übelsten Humor und haben nichts von der lieblichen Beredtsamkeit die ihnen Sokrates zu schreibt. Adieu.

Hottelstädter Ecke.

G.


7/2406.


An Charlotte von Stein

Mich verlangt sehr zu wissen meine beste ob du dich aus deiner Stille und Trauer wieder herausgerissen[271] hast und deine Seele wieder ins Licht der Liebe getreten ist, die alle Gegenstände mit dem Glanze der Colibri Hälsgen scheinen macht.

Adieu. Nach Tisch fahr ich mit dem Herzog nach Tiefurt, Abends seh ich dich.


7/2407.


An Charlotte von Stein

Dancke fürs Frühstück den Hut wirst du schon haben. Ich bleibe zu hause und suche dich gegen Abend. Adieu aller beste und einzige.

G.


7/2408.


An Charlotte von Stein

An des Herzogs Schreibtisch.

Schon lange paß ich auf ob mir nicht ein Licht aus deinem Fenster erscheinen wollte. Ich muß nun ohne dich zu grüsen in die finstern Nächte hinunter gehn. Adieu. Ich nehme dein liebes Bild mit und freue mich des nächsten Tags der dich mir wiedergeben wird.

G.


7/2409.


An Charlotte von Stein

Sage mir wo du heute Abend seyn wirst. Ich mag gern noch einige Stunden fleisig seyn wenn ich weis daß ich dich finde. Adieu liebste L.

G.


7/2410.


An Charlotte von Stein

Wenn du spazieren fährst laß mirs ia sagen. Ich size zwischen Rechnungen, auch alsdan dein.

G.[272]


7/2411.


An Charlotte von Stein

Auf einen Augenblick will ich kommen, und dir wenigstens mit einem Blick sagen was du weisst.

G.


7/2412.


An Charlotte von Stein

Also komm ich vor wie nach heute Abend zu dir meine beste. Lebe wohl.

Ich will alles recht schön besorgen.

G.


7/2413.


An Charlotte von Stein

Beydes nehm ich mit Vergnügen an. Es wird leidlicher mit mir doch hab ich noch keinen Gebrauch der Welt.

G.


7/2414.


An Charlotte von Stein

Mein Sutor hat den Auftrag dir Herders Antwort zu bringen. Schreibe mir doch was die Herzoginn und Seckendorfs sagen. Adieu liebste ich freue mich dir noch einen Guten Morgen bieten zu können.

G.


7/2415.


An Charlotte von Stein

Ich werde diesen Nachmittag mit Fritzen allein bleiben und zeichnen und schuldige Rähmgen verfertigen. Schicke mir doch mein Kästgen und auch; das grüne und Gelbe ich weis nicht recht wo es steht.

Diesen Abend will ich zu Wieland gehn und[273] Musarion berichtigen, dann um acht Uhr bey dir seyn. Lebe wohl. Ich liebe dich vor allem und über alles.

G.


7/2416.


An Charlotte von Stein

Ich bitte um meine Papiere, frage wie iemand geschlafen hat, und ob das Alte immer neu wird. Wenn der Herzog fort ist fahr ich mit dir in's Theater. Adieu.

G.


7/2417.


An Charlotte von Stein

Hier schicke ich den Brief zurück und wünsche das Vertrauen verdient zu haben.

Welche Freude mir die abgesagte Gesellschafft macht kann ich dir nicht sagen.

Lebe wohl. Ich habe vielerley zu thun. hoffte dich noch vor Tische zu sehn es geht aber nicht. Adieu theuerste.

G.


7/2418.


An Charlotte von Stein

Ich kann meiner L. nur ein kleines Wort schreiben. Wie sehr habe ich nöthig in deiner Nähe zu seyn! Wenn ich mich auch entschließen muß von dir zu gehen, so möcht ich doch gleich wieder zurück. Lebe wohl beste. Es giebt allerley zu thun. Adieu. Grüse Steinen und die Kleine.[274]


7/2419.


An Charlotte von Stein

Liebe Lotte. Meinem Herzen nach wär ich schon mit dem frühsten bey dir gewesen. Es drängt sich aber so viel zusammen daß ich kaum einen Augenblick finde um dir dies zu schreiben.

Sobald mir möglich komme ich. Gehe ia nicht zur Herzoginn.


7/2420.


An Charlotte von Stein

Nur einen Blick nach dir und die Hoffnung dich zu Mittage zu sehen, und Bitte um ein Wort von dir.

G.


7/2421.


An Charlotte von Stein

Dein Grus tritt mich beym Essen, und erfreut mich sehr. Ich war schon in Gedancken bey dir, ich bin dir nicht abwesend. Ich hoffe ich werde die Freundinnen balde los, und bin alsdenn bey dir sichtbar, wie mit dem Herzen immer.


7/2422.


An Charlotte von Stein

In Erwartung des versprochnen schreibe ich dir dieses. Wie hab ich meinen Tag verlohren und wie mit iedem Augenblicke mich zur dir gesehnt.

Nun erhalt ich dein Briefgen und Essen.

Nur noch eine Hoffnung auf Morgen. Wie sehr bedaur ich dich und leide doppelt mit dir. Lebe wohl. Schlafe wohl und denck an den deinigen.

G.[275]


7/2423.


An Charlotte von Stein

Ich kann aus dem Conzert gehn wann ich will. Treff ich iemanden etwa um halb achte zu Haus.

G.


7/2424.


An Charlotte von Stein

Eh ich mich den Wogen des Tags übergebe grüs ich dich noch einmal. Alle Welt freut sich und mir fehlt das beste zum Tage. Lebe wohl. Denck an mich, wie ich dich immer doch vergebens suchen werde.

G.


7/2425.


An Charlotte von Stein

Noch ist nicht alles fertig aber es wird. Tausend Danck lebe wohl.

G.


7/2426.


An Charlotte von Stein

Schicke mir l. Lotte die Zeichnungen die der Herzoginn Mutter gehören.

So schweer es mir fällt will ich heut zu hause bleiben denn es ist mir höchst nötig. Adieu. Du hörst noch von mir.

G.


7/2427.


An Charlotte von Stein

Man hätte mir auch ausser dem dürren Auftrag ein freundlich Wort sagen können. Denn ich bin hier wie dort.

G.


7/2428.


An Charlotte von Stein

Immer hoffte ich meine Gute würde sich entschliesen mich noch durch ihre Gegenwart glücklich zu machen.[276] Ietzo da es achte schlägt muß, ich drauf Verzicht thun. Ich befinde mich heute Abend recht wohl und will Morgen wohl wieder reiten.

G.


7/2429.


An Charlotte von Stein

Die Schrötern ist zu mir gekommen.

Wir werden spät essen und ich entbehre die Freude mit meiner besten zu fahren. Diesen Abend bin ich da.

G.


7/2430.


An Charlotte von Stein

Ich habe überlegt daß es gut ist wenn ich nach Tisch nach Tiefurt reite.

Gegen Abend komme ich wieder und suche dich auf, wir wollen zusammen spazieren und unsre Abhandlungen ausführen.

G.


7/2431.


An Charlotte von Stein

Die Schröter hat das Salve Regina von Pergolese recht schön gesungen, meine Gedancken waren indessen bey dir.

Wie die Musick nichts ist ohne menschliche Stimme, so wäre mein Leben nichts ohne deine Liebe.

Gute Nacht. Morgen fangen wir wieder einen Tag zusammen an. Wenn du nach Belvedere gehst, bleib ich stille für mich. Sage mir auch noch ein Wort. Adieu tausendmal.

G.[277]


7/2432.


An Charlotte von Stein

Es wird hoffe ich gehen meine Lotte die Leute sind angestellt, mich treibt auch dazu das Verlangen dir ein Vergnügen zu machen. Lebe wohl. Ich bin mit Leuten besetzt.

G.


7/2433.


An Charlotte von Stein

Es ist mir doppelt und dreyfach ia tausendfach unangenehm daß du nicht kommst daß ich nicht mit dir in Freuden die Woche endigen und anfangen kann. Ich lasse heute Abend noch einmal fragen. Adieu. Ich leide mit dir und habe keine frohe Stunde als wenn dir's wohl ist.

G.


7/2434.


An Charlotte von Stein

Ein böser Ackten Bund den ich heute früh nicht habe Herr werden können, nötigt mich noch einige Stunden nach Tische zu arbeiten. Drum bitt ich um ein wenig Essen. Meine zinnerne Schüsseln sind noch drüben. Adieu beste.

G.


7/2435.


An Charlotte von Stein

Sey unbesorgt meine Liebe, ich hoffe gewiß wenn ich nur Geduld habe und diese Crise abwarte, nur desto wohler und für dich wohler zu werden.

Komm ia bald nach Tische damit ich dir für deinen Antheil dancken kann.

G.[278]


7/2436.


An Charlotte von Stein

Ich size mitten in allerley Arbeit und komme so bald möglich. Bleibe mir! bleibe mir!

G.


7/2437.


An Charlotte von Stein

Meiner l. Lotte sag ich einen guten Morgen und frage sie ob sie immer die Freude und der Trost meines Lebens seyn und bleiben will. Zu Mittage geh ich nach Tiefurt, Abends bin ich wieder da und hoffe mit und bey dir zu seyn. Adieu tausendmal und so viel Danck für deine Begleitung gestern Abend.

G.


7/2438.


An Charlotte von Stein

Ich bin heute zur Tafel gewesen, und nachher warteten wieder Leute auf mich und ich konnte meiner besten nicht guten Tag sagen, nun sitz ich mit Fritzen und dicktire und er schreibt, und ihn amüsirts mit unter und er mögte gerne mehr wissen. Gute Nacht beste. Liebe mich.

G.

Den versiegelten Brief sollte ich noch haben.


7/2439.


An Charlotte von Stein

In der Stille denck ich an dich und fühle die Nothwendigkeit deiner Liebe für mich wie in deiner Nähe. An Hof kann ich nicht gehn. Um halb fünfe[279] will ich zu dir kommen bis dahin stille und fleisig für mich seyn. Lebe wohl. Ich bin ganz dein. Fahre fort mich glücklich zu machen.

G.


7/2440.


An Charlotte von Stein

Bitte innliegendes niemanden zu zeigen als Steinen.

G.


7/2441.


An Charlotte von Stein

Ich möchte gerne wissen was mir heute von dir bevorsteht. Wie deine Gesellschafft sich präsentirt hat und ob dein Geist zu mir herausgeschlichen ist.

G.


7/2442.


An Charlotte von Stein

Der zurückfahrende Kutscher bringt dir dies Blättgen. Könnt ich in der Eile ein Monogramm erfinden das dir alles sagte, was ich dir seit gestern Abend von Gedancken zugeschickt habe. Ich weis kein bessers als daß ich den Nahmen hersetze des der ganz dein ist.

Goethe.


7/2443.


An Charlotte von Stein

Meiner besten wünsche ich einen guten Abend und hoffe sie, wenn sie aus der Gesellschafft kommt zu sehen.

Da ich einmal in Geschicke bin will ich noch fleisig seyn.

Lebe wohl. Sage mir ein Wort.

G.[280]


7/2444.


An Charlotte von Stein

Ich habe groses Verlangen mit meiner Geliebten zu essen ich werde deswegen den Überrest des Ferckels schicken damit er auf dem Roste aufgebraten werden kann. Hier der Brief. Adieu.

G.


7/2445.


An Charlotte von Stein

Habe Danck für dein liebes Blättgen das mich in meinen Arbeiten sehr freundlich begrüst hat ich sage dir nur ein Wort des Dancks und die Bitte komme bald wieder. Ich lebe dir. Adieu meine Liebste.

G.


7/2446.


An Charlotte von Stein

Unter dem Siegel der Liebe schicke ich dir das Schreiben. Sage mir deine Gedancken und was du heute vorhast. Lebe recht wohl.

G.


7/2447.


An Charlotte von Stein

Ich komme diesen Morgen sobald als möglich zu dir.

Fritz brachte mir schon die Nachricht von deinem Übel und mir ward auch gleich so weh.

Adieu indessen beste.

G.


7/2448.


An Charlotte von Stein

Wie freut mich einzig deine Liebe. Gegen zwölfe hohle ich dich ab und wir wollen spazieren gehn.[281] Ich freue mich des schönsten Tages nur wenn ich ihn mit dir zubringen kann.

G.


7/2449.


An Charlotte von Stein

Hier L. Lotte das Papier und einen Einfall ganz ganz für dich allein. Laß es ia niemand sehn.

G.


7/2450.


An Charlotte von Stein

Ich habe von Fritz gehört was ich den ganzen Tag gefürchtet habe, daß du dein Übel nicht los bist. Wirst du diesen Abend zu hause seyn? So komm ich wie immer.

G.


7/2451.


An Charlotte von Stein

Wie ein groses Verlangen hatte ich heute mit dir nach Hause zu fahren. Es war ein rechtes Opfer das ich den Papieren und Ackten brachte daß ich mich von dir trennte. Mögte die gute Nacht die ich dir gebe, dir Ruhe von dem Übel verschaffen. Lebe wohl. Das Essen hat mir recht gut geschmeckt.

G.


7/2452.


An Charlotte von Stein

Wie übel ist es meine Beste da ich wohl und vergnügt bin daß du leidest.

Ich kann nichts geniesen wenn dir übel ist; und so wird das Glück durch noch eine Hälfte zu einem grösern und reichern Ganzen zu werden wieder balancirt. Lebe wohl. ich besuche dich.

G.[282]


7/2453.


An Charlotte von Stein

Beygehendes war schon geschlossen als dein Zettelgen kam. Es freut mich daß du wieder im Stande bist Cour zu machen. Mein Gemüth ist nicht dazu aufgelegt, ich will diesen Abend zu Herders gehen.

G.


7/2454.


An Charlotte von Stein

Hier schicke ich einen guten Tischbeinischen Brief. Ungern seh ich dich erst in der Comödie. Adieu Geliebte.

G.


7/2455.


An Charlotte von Stein

Ich will doch lieber zu dir kommen. Ich wickle mich ein; so können wir doch etwas vornehmen. Etwa mit der Elecktrisir Maschine. Lebe wohl liebe.

G.


7/2456.


An Charlotte von Stein

Eh deine Gesellschafft kommt muß ich noch ein Wort von dir haben.

Der Herzog war heute lang bey mir um sich in einer Sache rathen zu lassen die schon durch Leidenschafft bey ihm ausgemacht ist.

Engelhardt hat mein Geschwürgen aufgedrückt und verkündigt mir noch einen Zahn der wird mir doch so endlich die Schwaben Weisheit bringen.

G.[283]


7/2457.


An Charlotte von Stein

Da mir Hufland die Bewegung als die beste Arzeney anräth; so will ich mich gleich auf die Beine machen nach Belwedere gehn und meine Botanische Augen und Sinne weiden. Lebe wohl. Heute früh da du noch schliefst ging ich schon mit Fritz bey dir vorbey.

G.


7/2459.


An Charlotte von Stein

Eigentlich wollte ich nur mit deinem Bruder sprechen, und dann zu dir gehen.

Willst du aber den Abend dort seyn; so bleib ich,[284] oder vielmehr ich komme später. Wo du bist ist mir's am liebsten.


7/2460.


An Charlotte von Stein

Ich freue mich recht noch etwas von dir zu sehn. Fritz und ich haben den Abend ganz friedlich zugebracht.

Lebe wohl gedencke meiner. Morgen mußt du mich mit Herders besuchen.

G.


7/2461.


An Charlotte von Stein

Iezt befinde ich mich ganz leitlich. Fritz schikt Ihnen dies Räthsel zu rathen.

Ich bleibe immer schön, und bleibe immer blind,

Und mein Gefährte ist die Traurigkeit und Schmerz

Ich bin ein junger Greiß, ich bin ein altes Kind

Nun rathe Leser mich, ich wohne in dem Herz.

Leben Sie wohl.

Goethe.


7/2462.


An Charlotte von Stein

Ich dancke dir meine liebe. Ich will erst sehn wo es heute hinaus will dann lass ich dir's sagen, wann du mich besuchen sollst. Herders will ich lieber morgen sehn. Das Übel ist heute noch in der Crise und es ist am besten ich halte mich still. Lebe wohl du beste.

G.[285]


7/2463.


An Charlotte von Stein

Herders kommen nicht. Und ich traue mir nicht auszugehn. Was sagt meine Liebe. Ich werde mich doch wohl entschliesen müssen gegen Abend zu dir zu gehn.


7/2464.


An Charlotte von Stein

Einige Nachricht von deinem Befinden meine Liebe.

Ich habe allerley zu schaffen, wie Martha. Sag ob heute dich etwa jemand besucht. Abends bin ich bey dir.

G.


7/2465.


An Charlotte von Stein

Es freut mich von dir ein Wort zu sehen. An die Seidlern will ich dencken. Vielleicht seh ich dich balde. Es that mir gestern gar zu leid von dir zu gehen. Adieu.

G.


7/2466.


An Charlotte von Stein

Es ist mir um so mehr leid daß du heute Abend nicht allein bist, da ich morgen Abend Probe bey der Herzoginn habe.

Willst du um 12 Uhr spazieren gehn so komm ich.

Ich liebe dich herzlich.

G.


7/2467.


An Charlotte von Stein

Meiner guten sag ich zum Morgengrus daß ich mich sehr freue sie zu Mittage zu sehen. Wie ist es aber geworden daß Kl. heut nicht bey dir isst? Liebe!

G.[286]


7/2468.


An Charlotte von Stein

Meine Liebe wird mich wie immer durch ihre Gegenwart erfreuen. Ich bin recht wohl und gedencke dein mit Liebe. Komme auch nicht zu späte.

G.


7/2469.


An Charlotte von Stein

Die Herzoginn kommt heute Mittag herein. Ich werde also meine liebe besuchen können wann will sie mich haben.


7/2470.


An Charlotte von Stein

Um den Muff zu begleiten schreiben wir beyde noch ein Wort. Fritz hat sich wie Sie sehn recht angegriffen.

Gute Nacht meine beste. Danck für den Besuch.

G.


7/2471.


An Charlotte von Stein

So nahe bey dir Geliebte und die letzten Tage nicht einmal mit dir. Gar groses Verlangen habe ich darnach. Warum kannst du nicht bey mir sitzen indem ich arbeite.

G.


7/2472.


An Charlotte von Stein

Einen guten Morgen meine beste, bald wird mir es nicht mehr so wohl. Wenn ich allein seyn werde will ich recht fleisig seyn damit ich mir mehr Freyheit auf die Zukunft verschaffe.

G.[287]


7/2473.


An Charlotte von Stein

Zu der morgenden fete schicke ich meiner besten etwas in die Küche und bitte um die Fortdauer ihrer liebe. Adieu du süse.

G.


7/2474.


An Charlotte von Stein

Recht sehr gerne will ich mit dir fahren, und dir erzählen wie ich meinen Tag zugebracht und von dir die Bestimmung des übrigen Theils erwarten.

G.


7/2475.


An Charlotte von Stein

Es ist mir gar nicht wohl zu Muthe daß ich dich den ganzen Tag entbehren soll. Wenn es meinen Wünschen nachginge du dürftest keinen Augenblick von meiner Seite. Hier das Buch. Der Herzog will der Seidlern noch ein Jahr ihres Gehalts als Hochzeits Geschencke geben.

G.


7/2476.


An Charlotte von Stein

Herders kommen und ich sehe dich auch bey mir und die Schwester. O du liebe einzige wie habe ich mich gefreut dich wieder zu sehen. Wann geht oder fahrt ihr nach Oberweimar. Ich hätte wohllust euch zu begleiten und kehrte alsdann zurück. Lebe wohl. Liebe mich.

G.[288]


7/2477.


An Charlotte von Stein

Was macht meine liebe? wird sie heute Abend kommen? Warum hat sie mir nicht ein Wörtgen geschrieben? Ich habe sehr darauf gehofft. Lebe wohl. Du kommst doch gegen sechse?

G.


7/2478.


An Charlotte von Stein

Es ist das auch gut und wenigstens ein vortheilhafftes Interim. Das übrige wird sich finden. Liebe mich ich krame meine alte Papiere durch sondre und sehe was zu thun ist.

Des Menschen Wesen ist mühseelig

doch überwiegt das Leben alles

wenn die Liebe in der Schaale liegt.

Adieu. Ich sehe dich.

G.


7/2479.


An Charlotte von Stein

Wie befindet sich meine Liebe? sag mir ein Wort?

G.


7/2480.


An Charlotte von Stein

Ich dancke dir liebe, und komme noch zu dir. Fritz war heute so lange artig bis er sah daß ich nicht nachgeben wollte. Es bleibt beim Sonnabend. auch nicht den Donnerstag wenn dies der eine Tag seyn sollte. ich erkläre mich drüber näher. Lebe wohl.

G.[289]


7/2481.


An Charlotte von Stein

Es kommt die Stunde in der ich leider nicht vergnügt seyn kann wenn ich dich nicht sehe, und fürchte doch ich werde heut Abend alleine bleiben. Sag mir wenigstens ein Wort, auch lade ich dich und Stein auf Morgen Abend. Liebe mich.

G.


7/2482.


An Charlotte von Stein

Hier meine Gute etwas in die Küche, zu Mittage bin ich beym Herzog, dann such ich dich auf. Liebe mich wie du mir im innersten Herzen ewig werth und lieb bist.

G.


7/2483.


An Charlotte von Stein

Hier schicke ich meine Krabeleyen. Schicke mir sie zurück wenn du sie durch die Lorgnette betrachtet hast, damit ich weiter drein kritzle. Lebe wohl und liebe mich.

G.


7/2484.


An Charlotte von Stein

Daß ich dich nicht besuche wirst du nicht tadeln wenn ich dir sage daß mich ein guter Geist anweht und ich an Wilhelm schreibe. Ich bringe diesen Abend allein zu in Hoffnung dadurch, einen recht guten mit euch zu haben. Ich hoffe es soll gut werden. Nur auch ein Wort von dir.

G.[290]


7/2485.


An Charlotte von Stein

Bis iezo hoffte ich zu dir zu gehen, sehe aber wohl es ist besser ich bleibe und warte mich ab. Die gestrige Commödie bekam mir übel. Gern lüde ich dich ein bey mir einen bissen zu essen und alsdenn auf die Redoute zu fahren. Du müsstest dich freylich hertragen lassen. Stein käme ia wohl auch. Mach es wie du kannst und willst ich liebe dich herzlich.

G.


7/2486.


An Charlotte von Stein

Diesen Mittag bin ich bey dir und freue mich herzlich darauf du einzige liebe.


7/2487.


An Charlotte von Stein

Ich bin solang in der Lufft geblieben daß mir zuletzt gar nicht wohl davon ward und ich nach Hause gegangen bin und mich ausgezogen habe. Ich dancke dir noch durch dieses Zettelgen für alles Gute was du heute an mir gethan hast. Werde nicht müde ich bitte dich und glaube daß ich dich herzlich liebe.

G.


7/2488.


An Charlotte von Stein

Du fühlst doch immer wie lieb du mir bist und wie sehr ich mich immer um deintwillen nach Hause freue.

Lebe wohl du gute und grüse Fritzen, Stein und die Imhof.

G.[291]


7/2489.


An Charlotte von Stein

Ich bin doch hereingegangen und da ich meine Gute nicht fand, habe ich Fritzen Botanika dicktirt und nun ist Knebel gekommen. Gute Nacht beste. Wie wünsche ich daß es dir besser seyn möge.

G.

Quelle:
Goethes Werke. Weimarer Ausgabe, IV. Abteilung, Bd. 8.
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