Anakreons Grab

[361] Wo die Rose hier blüht, wo Reben um Lorbeer sich schlingen,

Wo das Turtelchen lockt, wo sich das Grillchen ergetzt,

Welch ein Grab ist hier, das alle Götter mit Leben

Schön bepflanzt und geziert? Es ist Anakreons Ruh.

Frühling, Sommer und Herbst genoß der glückliche Dichter;

Vor dem Winter hat ihn endlich der Hügel geschützt.
[361]

Quelle:
Johann Wolfgang von Goethe: Berliner Ausgabe. Poetische Werke [Band 1–16], Band 1, Berlin 1960 ff, S. 361-362.
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